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Rheumatisches Fieber



Das rheumatische Fieber ist eine vom Immunsystem vermittelte entzündliche Reaktion bei der nach einem vorausgegangenem Streptokokkeninfekt (Scharlach, bakterielle Pharyngitis) durch diese Infektion eine Immunantwort gegen körpereigenes Gewebe induziert (ausgelöst) wird.

Ein bis fünf Wochen nach dem oft harmlosen Infekt treten neben Fieber Symptome auf, die auf eine Organmanifestation des rheumatischen Fiebers deuten. Betroffen sein können Herz, Gelenke, Gehirn und Haut. Wobei ein rheumatisches Fieber nur in 25% der Fälle keine Herzbeteiligung hat.

Meist sind alle drei Herzschichten betroffen (Perikard, Myokard, Endokard). Während eine Perikarditis meist schmerzhaft ist, können die durch eine Myocarditis verusachten Rhythmusstörungen zum Tode führen. Die Endokarditis kann bei Klappenbefall (der meist die linksseitigen Herzklappen betrifft) eine Klappenfehlfunktion verursachen. Der häufigste entstehende Klappenfehler ist eine Mitralinsuffizienz.

Arthralgien, die schnell wechselnd verschiedene Gelenke betreffen können sind Ausdruck der Gelenkbeteiligung. Eine Hautbeteiligung kann sich in einem dunkelroten stammbetonten Exanthem äußern, die seltene Gehirnbeteiligung kann sich durch verschiedene neurologische Ausfälle (Chorea minor) und Stimmungsveränderungen bemerkbar machen.

Da eine Sicherung der Diagnose Rheumatisches Fieber nicht möglich ist wurden bestimmte Kriterien erstellt, die Diagose wahrscheinlich machen (Jones-Kriterien).

Eine medikamentöse Therapie soll die Symptome lindern (Schmerzmittel), eine antibiotische Therapie ein häufig vorkommendes Rezidiv verhindern. Daher erfolgt meist eine mehrjährige antibiotische Therapie. Die Dauer wird vom Organbefall bestimmt.


(ICD-10 ab I00)





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