Krebs.
Eine gar häufige Krankheit unserer Zeit sind die verschiedenartigsten Krebse. Es ist wohl kaum ein Theil des Körpers, der nicht vom Krebs oder krebsartigen Schäden zerstört werden könnte. Hat dieses Uebel einmal weiter um sich gegriffen, so wage ich mit Wasser nichts mehr anzufangen; Blut und Säfte sind schon zu verdorben.
Die Krebskrankheit ist erblich, zumal wenn bei einem Individuum Blut und Säfte bereits zu einer derartigen Zersetzung hinneigen.
Mir sind Eheleute bekannt, die eine an Zungenkrebs leidende Base besuchten. Ohne Ahnung von einem so schrecklichen Uebel entsetzten sich beide, als sie die schauderhaften Verwüstungen wahrnahmen. Bei der Frau schwoll die halbe Zunge innerhalb drei Tagen krankhast an; dem Manne wurde die Unterlippe entzündet und wund. "Wir haben die Krankheit geerbt," - so klagend kamen sie zu mir. Ich suchte die bis zum Tode Erschrockenen zu ermuthigen und ihnen nach Können ihr steifes Behaupten auszureden. Zugleich rieth ich ihnen, sie sollten den einen Tag mit Alaunwasser den ganzen Mund, besonders die angegriffenen Stellen ungefähr viermal gut auswaschen, den zweiten Tag mit Aloewasser die Waschung wiederholen, zudem jeden zweiten Tag einen Kopfdampf nehmen und im Wechsel mit dem Kopfdampfe einen Wickel um den Hals anlegen.
Die zwei Personen wurden von dem Uebel ganz befreit. Ich selbst hätte nie geglaubt, daß bloßer Schrecken die Wirkung habe, eine so entsetzliche Krankheit zu vererben. Später erfuhr ich, daß sich ein Arzt wirklich dahin ausgesprochen habe, die Leute hätten das Uebel geerbt. Von beginnenden Krebsübeln, auch von fortgeschrittenen kleineren Krebsschäden sind mir mehrere Fälle vorgekommen. Sie konnten leicht geheilt werden. Alle Anwendungen zielten lediglich hin auf Reinigung des Blutes und der Säfte.
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