Wirbelleiden.
Ein 16jähriger Knabe war mit Verkrümmung der Wirbelsäule behaftet. Er wurde von mehreren berühmten Aerzten als Rückenmarkleidender ohne Erfolg behandelt. Sie schickten den Kranken in eine Heilanstalt, wo ihm verschiedene Streckverbände angelegt wurden. Der Erfolg war, daß er, während er noch mit großer Mühe eine kurze Strecke in die Anstalt gehen konnte, dieselbe nach 17 Wochen mit zwei Krücken verlassen mußte mit dem Urtheil der Aerzte, es lasse sich nichts Weiteres mehr machen. Ein edler Menschenfreund gab dem Vater des kranken Sohnes "Meine Wasserkur", und aus dieser nahmen sie die Waschungen mit Wasser und Essig vor und brachten den Kranken so weit, daß derselbe mit Hilfe eines Stockes ziemlich gut gehen konnte. Hieraus brachte man ihn zu mir in der Erwartung, daß er hier vollends geheilt werde. In 17 Tagen war die Haupt-Kur vorüber. Der Kranke ging wie jeder Andere in diesem Alter, wenn auch nicht mit derselben Kraft, so doch mit großer Sicherheit ohne Stock und ohne allen Schmerz. Die Behandlung bestand in Folgendem: Aus recht grobem leinenen Stoff wurde ein Leibchen (Weste) gemacht, dieses, in Wasser getaucht, in welchem Haberstroh gesotten wurde, angezogen; über das nasse Leibchen kam ein trockenes und endlich darüber eine wollene Decke. Ueber Nacht wurde es liegen gelassen. So jeden zweiten, spater jeden dritten Abend. Jeden Tag bekam der Kranke zwei Obergüsse und einen Knieguß oder Wassergehen und ein Halbbad. Die weiteren Anwendungen (nach den 17 Tagen) waren: In der Woche zwei Halbbäder, zwei Obergüsse und einmal das Leibchen noch anziehen.
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