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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

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Rückenmarksleiden, Rückenmarks-Schwindsucht, Hämorrhoidalleiden, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

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Hämorrhoidalleiden.


Mit dem Rückenmarksleiden und der damit verbundenen starken Belastung des Rückens gehen meist die Hämorrhoidalleiden einher. Sie deuten auf einen schwer chronischen Krankheitszustand hin, der auf gleicher Grundlage wie alle andern beruhend, einen sehr grossen Entzündungs- oder Fieberherd im Unterleibe voraussetzt. Selbstverständlich muss bei solchen Patienten auch die Verdauung eine unregelmässige sein.

Die Bildung jener Knoten im Unterleibe, eine Erscheinung, die eben einen schweren Belastungszustand voraussetzt, ist ein Beweis, dass die Heil- und Lebenskraft des betreffenden Patienten eine recht geringe sein muss.

Auch hier möge aus meiner alltäglichen Praxis ein Beispiel zur näheren Erläuterung der beregten Vorgänge angeführt sein.

Ein siebzehnjähriger junger Mann, der schon in seiner frühesten Jugend an Verdauungsbeschwerden gelitten hatte, kam in meine Sprechstunde. Wie er mir erzählte, waren schon in seinem elften Lebensjahre Hämorrhoidalknoten und Hämorrhoidalbeschwerden und damit verbundene Blutungen aus dem Darm aufgetreten, die ihm ungemein gequält haben. Fünfzehn Jahre alt, seien nach und nach alle Hämorrhoidalknoten und Beschwerden geschwunden. Dafür wären aber, so führte er weiter aus, bei ihm die fürchterlichsten Kopfschmerzen losgebrochen, gegen die sich alle Mittel wirkungslos zeigten. Schliesslich traten auch äusserlich am Hinterkopfe fühlbare und sichtbare, harte Knoten von Haselnussgrösse hervor, wie auch der ganze Kopf seine Form veränderte und umfangreicher wurde. Man sah deutlich, dass das Verhältnis des Kopfes zum übrigen Körper ein anderes geworden war als früher. Jeder, der den Knaben sah, hatte die Empfindung, dass jetzt in dem Kopfe des Knaben etwas stecken müsse, was nicht hinein gehöre und was auch früher nicht darin gewesen sein könne. Niemand ahnte, dass die früher im Leibe befindlichen Hämorrhoidalknoten jetzt in weit härterer und zusammengedrängterer Form im Kopfe als Tuberkelknoten auftraten. Für die Kenner meiner Gesichtsausdruckskunde waren diese Erscheinungen freilich leicht zu sehen. Legten doch jene schrecklichen Kopfschmerzen allein beredtes Zeugnis für das Vorhandensein einer tieferen Ursache ab. Leider verstand man sie nicht. So sah die besorgte Mutter bei ihrem Sohne schon in diesem jugendlichen Alter jenes Leiden mit unerbittlicher Strenge auftreten, an welchem der Vater des Patienten bereits im 39. Lebensjahre gestorben war. Keine der angewandten Heilweisen verfügte über ein erfolgreiches Mittel gegen dasselbe. Immer mehr nahm es demgemäss überhand, bis der junge Mann schliesslich infolge der Kopfschmerzen arbeitsunfähig und häufig ohnmächtig wurde. In diesem jämmerlichen, weit vorgeschrittenen Zustande brachte ihn die Mutter in meine Behandlung. Da Rückenbelastung vorlag, war täglich der Ausbruch einer Gehirnentzündung zu gewärtigen. Meine Verordnungen, bestehend aus Diät, Bädern und Bewegung, wurden streng befolgt, und zwar mit folgendem Ergebnis. In der ersten Woche hörten bereits die Kopfschmerzen auf. Nur noch bei Auflösung von Tuberkelknoten im Kopfe stellten sie sich vorübergehend ein. Verdauung und Appetit hatten ebenfalls eine erfreuliche Besserung erfahren. Eine Abnahme der äusserlich am Kopfe fühlbaren Knoten war bereits gegen Ende des zweiten Monats der Kur bemerkbar. Damit ging eine Abnahme der im Innern des Kopfes befindlichen Knoten Hand in Hand, auch war der Kopf gegen früher verhältnismässig kleiner geworden. Weitere zwei Monate erzielten eine weitere Abnahme jener Knoten, und in einem halben Jahre war von denselben überhaupt nichts mehr zu spüren.

Plötzlich trat eine Wendung, eine scheinbare Verschlechtung in dem Zustande des Patienten ein. Wie die Mutter mir nämlich mitteilte, fühle sich ihr Sohn seit einem Tage wieder unwohler. Habe sich doch das schon seit Jahren beseitigte Hämorrhoidalleiden wieder in seinem ganzen Umfange eingestellt. Ich erklärte der besorgten Mutter, dass diese Erscheinung unvermeidlich sei. Die vorher im Kopfe gewesenen Tuberkelknoten seien von dort abgeleitet worden, um sich jetzt wieder in ihrer früheren Form als Hämorrhoidalknoten, aus welchen jene Kopfknoten erst entstanden seien, zu zeigen. Von der Gehirntuberkulose sei ihr Sohn jetzt durch diese Heilkrisis befreit, und so mache es sich nur noch nötig, auch das Hämorrhoidalleiden, ein Vorstadium der Gehirntuberkulose, zu beseitigen. Diese Erklärung leuchtete der Frau ein, die Kur wurde mit dem erfreulichsten Resultate fortgesetzt, und so war nach Jahresfrist das Hämorrhoidalleiden vollständig beseitigt.

Weitere Kurberichte bitte im IV. Teile nachzulesen.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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