Ecthyma gangraenosum.
Tafel 118.
Ecthyma gangraenosum
Bei kachektischen Kindern entwickeln sich in den ersten Lebensjahren aus disseminierten Knötchen Geschwüre, die meist in der Glutäalgegend, nicht selten aber auch am Abdomen (Fig. 193) lokalisiert sind; diese wie mit dem Locheisen ausgeschlagenen scharfrandigen Substanz Verluste, deren Grund nekrotisch belegt ist, können durch peripheres Wachstum und Konfluieren eine beträchtliche Größe erreichen. Meist infolge des Grundleidens, gelegentlich aber auch durch septische Infektion von den Geschwüren aus, gehen in der Regel die Kinder zu grunde. In ätiologischer Beziehung sind Infektionen von außen für das Leiden verantwortlich gemacht worden, in einzelnen Fällen wurde Bacillus pyocyaneus nachgewiesen (Beschmutzung mit Urin oder Fäces).
Die
Diagnose ist aus den scharf begrenzten Geschwüren mit Berücksichtigung der allgemeinen Kachexie ohne Schwierigkeit zu stellen.
Die
Prognose ist meist ungünstig.
Die
Therapie hat in erster Reihe die Kachexie zu behandeln und für Fernhaltung der ätiologisch wirksamen Schädlichkeiten zu sorgen. Antiseptische Verbände, Bäder mit Sublimat, Einpuderung mit Dermatol oder Jodoform können gelegentlich einen meist vorübergehenden Erfolg haben.
Anm. 193. Moulage der Kaposischen Klinik in Wien (Dr. Henning).