Wermuth. (Artemisia absinthium L.)
Wermuth zählt mit zu den bekanntesten Magenmitteln. Er leitet die Magenwinde aus, verbessert und unterstützt die Magensäfte und hilft so guten Appetit und gute Verdauung bereiten, mag er als Thee oder als Pulver genommen werden.
Für üblen Geruch aus dem Munde, wenn derselbe vom Magen ausgeht, wirkt Wermuth vortrefflich.
Wer an der Leber leidet (Melancholie), der greife statt nach der Prise Tabak einmal oder zweimal im Tage nach dem Döschen mit Wermuthpulver und streue den Inhalt der beiden Finger aus den ersten Löffel Suppe oder wie Pfeffer an eine Speise. Die abnehmende Gelbsucht wird bald die Verbesserung der Galle anzeigen, und der Kranke, dem die verfangene faule Luft und die oft noch fauleren Säfte - wahre Düngerstätten des Magens - gleichsam den Athem zuschnüren, wird wieder freier ausschnaufen.
Wermuth kann auch zu einer Tinktur verwendet werden, die sehr lange hält, ohne zu verderben. Wie ein einziges Körnchen Weihrauch, das auf der Kohle glimmt, ein ganzes Zimmer mit Wohlgeruch erfüllt, so vermag ein Blättchen Wermuth den Inhalt einer ganzen Spiritusflasche mit bitterem Geschmacke anzuhauchen - ein Zeichen, wie stark die Tinktur ist und wirkt.
Reisende, die viel von Magenbeschwerden und Uebelkeiten geplagt werden, sollen ihr Fläschchen mit Wermuthtinktur als treuen Begleiter nie vergessen.
Wermuth-Thee hat manchem Augenleidenden auch schon als Augenwasser gute, ja die besten Dienste geleistet.
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