Diätetik der Menstruation
Obwohl ein normaler physiologischer Prozeß, so stellt doch auch die Menstruation eine Phase im Geschlechtsleben der Frau dar, während welcher die ohnehin unscharfe Grenze nach dem Pathologischen hin leicht zum Verschwinden gebracht werden kann. Das geschieht einmal durch die Verwundung der Uterusschleimhaut, ferner dadurch, daß die sonst saure Reaktion des die Scheide benetzenden Sekretes einer alkalischen Platz macht und dadurch Bedingungen für eine Veränderung der Scheidenmikroflora gegeben sind, Mikroben, welche im sauren Sekret nicht gedeihen, darunter auch gelegentlich in die Vagina eingebrachte pathogene, eine lebhafte Entwickelung erfahren können. Deshalb ist eine Diätetik während der Menstruation in gewissem Sinne nötig:
Vorteilhaft trägt die Frau während der Menstruation geschlossene Beinkleider und vor der Vulva mit T-Binde zu befestigende, öfter zu wechselnde „Menstruationskissen", aus Mull gearbeitete kleine, handbreite Bäusche oder ebenso kleine, aus mehreren Lagen weichen, gut saugenden Drells bestehende Streifen zum Aufnehmen des Blutes. Die äußeren Genitalien sind zum mindesten ebenso oft wie sonst, also 2mal täglich mit zimmerwarmem Wasser zu waschen. Ausspülungen der Vagina sind zu unterlassen. Zu vermeiden sind Schädigungen, welche die Widerstandskraft der Gewebe gegen das Eindringen pathogener Mikroben schwächen, also Erkältungen besonders der Unterleibs- und Genitalpartien; zu vermeiden sind, wenn möglich, bedeutendere körperliche Motionen und Anstrengungen. Zu vermeiden ist unter allen Umständen die Kohabitation.
|