Die Blasen-Uterus-Fistel
Reine Blasen-Uterusfisteln sind erheblich seltener als Blasen-Scheiden- und Blasen-Scheiden-Uterusfisteln. Sie sind in ihrer Entstehung im wesentlichen auf dieselben Momente wie diese zurückzuführen. Gelegentlich sind sie auch die Ueberbleibsel von geheilten Uterusrupturen, bei welchen der Riß die Blase mit durchsetzt hatte.
Die Fistel penetriert in die Cervix.
Der operative Verschluß machte, da die Cervix viel breit anfrischbares Gewebe besitzt, schon den alten Methoden meist keine Schwierigkeiten. Nach genügender Dislokation des Uterus nach unten, eventueller Spaltung der Cervix entweder zu beiden Seiten oder längs durch die vordere Cervixwand auf die Fistel los, kann dieselbe zugängig gemacht und angefrischt werden.
v. Herff löste zuerst von der Scheide aus die Blase von dem Uterus ab, wie bei der vaginalen Totalexstirpation, und vereinigte die Blasenöffnung isoliert. So habe ich schon vor langer Zeit wiederholt mit Erfolg operiert. Heutzutage operiere ich auch diese Fisteln nach meiner oben beschriebenen Methode.
Sollten alle Methoden wirklich einmal versagen, dann ist meist noch die Hysterocleisis auszuführen. Man frischt den äußeren Muttermund oder die hintere Lippe und daran anschließend den oberen Teil der vorderen Vaginalwand unterhalb der Fistel an und verschließt durch Naht. Dann menstruiert die Genesene durch die Blase. Kohabitationsmöglichkeit besteht weiter, da die Scheide in genügender Länge erhalten bleibt.
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