Leukaemia cutis.
Tafel 105.
Leukaemia cutis
Bei der lymphatischen Leukämie werden Hautveränderungen am häufigsten in Gestalt von Tumoren beobachtet, die entweder zahlreich als kleine, bis kirschgroße flache Knoten verstreut am Körper auftreten oder aber in Form weniger großer hellroter oder mahagonifarbener, meist symmetrischer weicher Geschwülste hauptsächlich im Gesicht, an den Augenlidern, Nase, Wangen und Kinn sich entwickeln und eine außerordentliche Entstellung bedingen. Die Haut über den Tumoren ist stark gespannt und von zahlreichen ektatischen Gefäßen durchzogen (Fig. 173).
Seltener als die umschriebenen Knoten findet man eine diffuse ekzemähnliche Infiltration der Haut, die dabei nässend, schuppend oder trocken sowie beträchtlich verdickt und gewulstet erscheint - Facies leontina; bedingt sind beide Formen durch Lymphocyten-Infiltration des Gewebes.
Die
Diagnose ist ohne Schwierigkeit aus den gleichzeitig vorhandenen Erscheinungen der Leukämie, Schwellung der Lymphdrüsen, der Milz und Leber, zu stellen und wird durch den Blutbefund gesichert.
Die
Therapie bietet wenig Aussicht auf Erfolg; man wendet große Arsendosen, sowie Röntgenbestrahlungen an, doch sind dadurch wohl nur vorübergehende Besserungen zu erreichen. Zu versuchen ist auch die Radium- oder Mesothoriumbehandlung.
Anm. 173. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).