II. Histologische und bakteriologische Untersuchung: Probepunktion
3) Die Probepunktion, vorwiegend von der Scheide aus vorgenommen; sie kann ergeben:
Blut. Differentialdiagnostisch: Haematocele retrouterina, Haematoma ovarii, Haematometra, Haematocolpos. Anamnese und Topik genau zu berücksichtigen.
Seröse Flüssigkeit: Parovarialcyste, Ovarialcyste, Hydrosalpinx. Auch der Inhalt alter Hämatocelen kann bis zur Transparenz verändert sein (mikroskopisch: Residuen der Blutung).
Dermoidflüssigkeit, makroskopisch dem Eiter durchaus ähnlich: im ungefärbten Präparat Fett, Cholestearintafeln.
Eiter, in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle den Adnexen entstammend, zu untersuchen:
a) auf morphologische Bestandteile: je lebhafter die gewebliche Reaktion (zahlreiche frische, d. i. gut erhaltene Eiterkörperchen), desto frischer der entzündliche Prozeß, desto infektiöser die Mikroben;
b) bakterioskopisch: auf Gonokokken, Eitererreger, Tuberkelbacillen;
c) kulturell, zur Ausschaltung von Verunreinigungskeimen, die der Vagina entstammen. Schwach alkalische Nährböden, Züchtung bei Körpertemperatur. Zur kulturellen Differenzierung der Gonokokken: Parallelkulturen auf den gewöhnlichen Nährsubstraten und solchen, denen (im Verhältnis von 1: 3) steril aufgefangene Kystom-, Ascitesflüssigkeit oder Serum zugesetzt ist. Während der gynäkologischen Operation kann uns zur Klärung des Befundes obliegen:
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