Perniones.
Tafel 18, Fig. 26.

Perniones
Mit Eintritt der kalten Jahreszeit entstehen meist bei anämischen jugendlichen Individuen infolge der Einwirkung oft recht geringer Kältegrade an Händen und Füßen (Fig. 26), seltener im Gesicht und an den Ohren lividrote Knoten oder Anschwellungen von teigiger Konsistenz, welche hauptsächlich beim Warmwerden intensiv jucken. Geringe mechanische Läsionen führen an diesen Stellen zur Abhebung der Epidermis in Form einer mit blutig-serösem Inhalt gefüllten Blase, aus welcher sich leicht atonische, schwer heilende Geschwüre entwickeln. In den meisten Fällen ist eine hereditäre Disposition nachweisbar. Bei Eintritt der warmen Jahreszeit tritt Spontanheilung ein, doch sind fast stets Rezidive zu erwarten.
Die
Diagnose der Pernionen ist aus dem Sitz und dem Auftreten mit Einsetzen kalter Witterung leicht zu stellen, die
Prognose hat die Häufigkeit der Rezidive zu berücksichtigen.
Die
Therapie wird in erster Reihe die fast stets vorhandene Anämie zu bekämpfen und die Haut nach Möglichkeit abzuhärten suchen. Bei entwickelten Pernionen sind zunächst die Ulcera durch feuchte Verbände mit schwachen Arg. nitr.-Lösungen oder 1% Arg. nitr.-Perubalsam-Salbe zur Überhäutung zu bringen; darnach werden die Zirkulationsstörungen und Gefäßveränderungen durch Blaulicht, Massage, heiße Bäder und nachfolgende Alkoholwaschung, Bepinselung mit Jodtinktur, Collodium oder Traumaticin, durch Alkoholdunstverbände oder durch intensives Einreiben mit einer 10% Chlorkalksalbe behandelt.