Acne necrotica (varioliformis).
Tafel 76, Fig. 126.
Acne necrotica (varioliformis).
An der Stirnhaargrenze, weniger häufig im Gesicht, auf der Brust und dem Rücken treten kleine rötliche Papeln oder auch Pusteln auf, die bald in ihrem Zentrum eine rundliche nekrotische Partie von gelblicher, bräunlicher bis schwarzer Farbe entstehen lassen. Die Überhäutung erfolgt von der Seite her unter diesem nekrotischen Schorf und nach Abfallen des letzteren bleibt eine scharf umschriebene rundliche Narbe zurück, die stark an Blatternnarben erinnert und deren Ränder allmählich abblassen (Fig. 126). Die Effloreszenzen sind an den Follikeln lokalisiert und rufen zuweilen nicht unbeträchtliche Schmerzen hervor. Das ziemlich seltene und hauptsächlich bei Männern schubweise auftretende Leiden führt häufig zu Rezidiven und der ganze Krankheitsprozeß erstreckt sich über Jahre hinaus.
Die
Ätiologie ist unbekannt, doch wird eine Infektion vermutet. Nach Ausbildung der typischen Narben ist die
Diagnose nicht schwierig; auszuscheiden sind hauptsächlich Syphilide, die jedoch in der Regel tiefergehende Zerstörungen hervorrufen.
Die
Therapie, welche in innerer Anwendung von Arsen (Pill. asiat.), respektive in äußerlicher Applikation von Schwefelpasten, Resorzin- und Pyrogallus-salben besteht, bringt nur die einzelnen Eruptionen zur Heilung, sichert aber nicht gegen Rezidive. Zu versuchen ist auch Licht- oder Röntgenbehandlung.
Anm. 126. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).