Fibromata mollusca.
Tafel 96, Fig. 157.
Fibromata mollusca
Isolierte Fibrome der Haut kommen verhältnismäßig selten zur Beobachtung, weit häufiger sind die angeborenen oder auf kongenitaler Anlage sich entwickelnden, von den Nervenscheiden ausgehenden multiplen weichen Fibrome (Neurofibrome). Dieselben kommen meist in außerordentlich großer Anzahl und sehr wechselnder Größe, teils der Haut flach aufsitzend, teils aber auch gestielt, oder in beutelartigen Hautfalten eingelagert vor (Fig. 157). Nach Schwund des Inhalts kann die leere Hauttasche zurückbleiben. Die Haut zieht entweder unverändert über die Geschwülste hinweg oder weist erweiterte Gefäße oder Drüsenausführungsgänge auf. Durch Wachstum können diese Tumoren eine exzessive Größe erreichen und schließlich an der Oberfläche ulzerieren. Außer den beschriebenen Tumoren gehören zum Bilde der Neurofibromatosis, auch Recklinghausensche Krankheit genannt, Pigmentierungen, die in Form multipler Naevi zwischen den, bei tieferem Sitz bläulich durchscheinenden Hautfibromen sich finden oder flächenhafte Verfärbungen bilden, sowie nicht selten psychische Störungen, die aber auch fehlen können. Von subjektiven Beschwerden sind heftige Schmerzen zu erwähnen. Bemerkenswert ist ferner, daß sarkomatöse Entartungen vorkommen. Die durch die Tumoren hervorgerufene Entstellung kann sehr hohe Grade erreichen.
Die
Diagnose dürfte kaum auf Schwierigkeiten stoßen.
Die
Prognose ist abgesehen von der Umwandlung in maligne Geschwülste eine günstige, doch ist eine spontane Rückbildung und damit Verschwinden der Entstellung und Beschwerden kaum zu erwarten.
Die
Therapie ist eine rein chirurgische und wird sich auf die Entfernung der größten und störendsten Geschwülste beschränken.