Granulosis rubra nasi.
Tafel 78, Fig. 130.
Granulosis rubra nasi.
Bei stark schwitzenden Kindern beobachtet man nicht ganz selten am häutigen Teil der Nase, seltener in deren Umgebung eine chronische Erkrankung, die charakterisiert ist durch das Auftreten mehr oder minder zahlreicher kleinster bis steck-nadelkopfgroßer hellroter Papelchen auf leicht geröteter oder auch etwas livider Basis; die Knötchen blassen auf Druck ab, verursachen keinerlei subjektive Symptome und gehen im späteren Leben meist spontan zurück. Der anatomische Befund beschränkt sich auf eine Infiltration um die Schweißdrüsenausführungsgänge; die Ätiologie ist nicht bekannt.
Die
Diagnose ist nicht schwierig, da man Acne vulgaris wegen des Auftretens lange vor der Pubertät, Rosacea wegen des Fehlens der Teleangiektasieen und Talgdrüsenveränderungen leicht ausschließen kann; vor der Verwechselung mit Lupus vulgaris, dem die Affektion manchmal ähnelt, schützt die Untersuchung mittelst Glasdruck.
Die
Prognose ist günstig, da mit dem Beginn der 20er Jahre in der Regel Spontanheilung eintritt.
Eine sichere
Therapie, die um so erwünschter wäre, als die befallenen Kinder vielfach unter dem Spott ihrer Kameraden zu leiden haben, ist noch nicht gefunden. Vorübergehenden Erfolg erzielt man durch heiße Waschungen, Pinselungen mit stärkeren Resorzin- oder Formalinlösungen, sowie mit dem Thermokauter. Zu versuchen wäre auch die Radiotherapie.
Anm. 130. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).