Dermatitis papillaris capillitii.
Tafel 78, Fig. 129.
Dermatitis papillaris capillitii.
An der Nackenhaargrenze entstehen bei der Dermatitis papillaris capillitii (auch Acne cheloidienne genannt, obwohl der Prozeß in keinem Zusammenhang mit der Acne steht) aus kleinen derben, mit einer Borke bedeckten Knötchen durch Zusammentreten und Konfluieren dieser sehr feste, blaßrote, erhabene Plaques, in denen sich nur noch wenige in Büscheln stehende, schwer zu entfernende Haare vorfinden; nur selten kommt es zum Zerfall in größerer Ausdehnung. Der Verlauf der spezifischen, keinerlei Beschwerden verursachenden Affektion ist ein ungemein langsamer; zuweilen tritt nach Jahren spontane Rückbildung ein. Die Ursache ist unbekannt; auffällig erschien uns das verhältnismäßig häufige Vorkommen der sonst seltenen Erkrankung beim Militär, resp. nach Ableistung der Dienstzeit (Halsbinde?).
Die
Diagnose ist aus dem Sitz, der Derbheit der Knoten und den Haarbüscheln ohne Schwierigkeit zu stellen.
Die
Prognose ist günstig.
Die Erfolge der
Therapie waren bis vor kurzem wenig befriedigend; Empl. Hydrarg., Skarifikation, Stichelung und Abtragung, sowie Elektrolyse, die am meisten empfohlen wurden, leisteten fast nichts. Wir besitzen aber in der Röntgen-bestrahlung ein Mittel, das fast stets in relativ kurzer Zeit vollkommene Heilung bewirkt.
Anm. 129. Moulage der Freiburger dermatologischen Klinik (Johnsen).