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Meine Wasserkur

Sebastian Kneipp, 49. Auflage 1894

 

Apotheke-Heilmittel
Heilmittel D bis F
Von Sebastian Kneipp.

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Erdbeere. (Fragaria vesca L.)



Welche Freude, wenn Kinder das erste Erdbeersträußchen den Eltern, dem Lehrer, dem Pfarrer bringen! Welcher Genuß, wenn als Nachspeise (mit oder ohne Wein) der erste Teller kühlender Erdbeeren aus den Tisch gebracht wird!

Nicht allein die Früchte dieses kleinen, so überaus fruchtbaren Pflanzchens sind gerne gesehen; auch die Blätter sammelt und trocknet manche, für ihre schwachen Kleinen besorgte, von schwerer Arbeit heimkehrende Mutter; denn Erdbeerblätter, das weiß sie, find ein gutes, gesundes und ein so überaus billiges Nährmittel.

Wie bereitet sie diesen Thee? Sie nimmt Erdbeerblätter, so viel sie mit drei bis vier Fingern fassen kann, schüttet ungefähr einen halben Schoppen (ein Viertelliter) siedendes Wasser dran und deckt beides gut zu. Nach 15 Minuten gießt sie den Thee ab, und sie hat reinen Erdbeerblätterthee. Dann mischt sie daran heiße Milch, etwas Zucker, und das Tränklein ist fertig.

Würde die Mutter statt des dritten oder vierten Theiles der Erdbeerblätter Waldmeister (Asperula odorata) nehmen, so gewänne der Thee an Geschmack und Gehalt.

Die Erdbeeren selbst sind als Gesundheitsmittel gar nicht zu unterschätzen. Man gebe dieselben besonders Rekonvalescenten, die große Schwäche und Entlastung nach schwerer Krankheit spüren ; man gebe sie verbunden mit anderen Nahrungsmitteln. Wer im Sommer längere Zeit hindurch, gleichsam zum Kurgebrauch, täglich z.B. einen Schoppen Milch mit einem halben Schoppen Erdbeeren vermischt (wie man dieses in Süddeutschland vielfach thut) oder täglich zweimal ein Stück guten Roggenbrodes mit je einem viertel Schoppen Erdbeeren genießt, wird bald die überaus wohlthuende Wirkung verspüren, die neben der Kräftigung auch in Blutreinigung besteht. Werden die Erdbeeren eingekocht wie Kirschen, Weichseln, Amorellen u.s.w., dann kann obige Kur mit bestem Erfolg selbst im Winter vorgenommen werden.

Bei innerer Hitze leisten Erdbeeren im Sommer selbst Kranken die besten Dienste. Welch' herrliches Refrigerans, d.i. kühlendes Labsal kann dem Lechzenden damit gereicht werden!

Gries- und Steinleidenden werden vielfach täglich gleichmäßige Portionen von Erdbeeren empfohlen.

Dasselbe gilt für Leberleidende (täglich in verschiedenen Malen bis zu zwei Schoppen) und für Solche, die mit aus dem krankhaften Blute herrührenden Ausschlägen behaftet sind. (Morgens und Nachmittags je einen Schoppen.)

Es ist merkwürdig, wie gerade diese Frucht von der Erde den Menschen so reichlich gereicht wird. Daß unser Verständniß und unsere Dankbarkeit der liebevollen Freigebigkeit ihres und unseres Schöpfers jederzeit entsprechen möchte!




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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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18. 4. 1873
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