|
| | Medizinische Bücher Alte medizinische Bücher im Internet |
|
|
Organon der HeilkunstSamuel Hahnemann, 6. Auflage, Ausgabe 1921 | |
|
|
|
§291
Die Bäder von reinem Wasser, erweisen sich theils als palliative, theils als homöopathisch dienliche Beihülfs-Mittel, in Herstellung der Gesundheit bei acuten Uebeln, so wie bei der Reconvalescenz soeben geheilter chronisch-Kranken, unter gehöriger Rücksicht auf den Zustand des Genesenden, so wie auf die Temperatur des Bades, die Dauer und die Wiederholung desselben. Sie bringen aber, selbst wohl angewendet, doch nur physisch wohlthätige Veränderungen im kranken Körper hervor, sind also an sich keine eigentliche Arznei. Die lauen Wasserbäder von 250 bis 270 R. dienen zur Erweckung der, bei Scheintodten (Erfrornen, Ertrunkenen, Erstickten) schlummernden Irritabilität der Faser, wodurch das Gefühl der Nerven betäubt war. Obgleich hier nur palliativ, erweisen sich dieselben doch, zumal in Verbindung mit Kaffee-Trank und Reiben mit der Hand, oft hinreichend wirksam und können in Fällen, wo die Irritabilität sehr ungleich vertheilt und in einigen Organen allzu sehr angehäuft ist, wie bei einigen hysterischen Krämpfen und Kinder-Convulsionen homöopathische Beihülfe leisten. Eben so erweisen sich die kalten Wasserbäder von 10 bis 60 R. bei der Reconvalescenz, arzneilich von chronischen Krankheiten hergestellter Personen, bei deren Mangel an Lebens-Wärme, als homöopathische Beihülfe durch augenblickliche und später, bei öfter wiederholten Eintauchungen, als palliative Wiederherstellung des Ton’s der erschlafften Faser, zu welcher Absicht solche Bäder von mehr als augenblicklicher, selbst Minuten langer Dauer und von immer niedrigerer Temperatur anzuwenden sind; ein Palliativ, welches, weil es nur physisch wirkt, nicht mit dem Nachtheile eines hintendrein zu befürchtenden Gegentheils verbunden ist, wie bei dynamisch arzneilichen Palliativen stattfindet.
|
|
Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
|
| |
4. 10. 1890 Auf dem 10. Internationalen Medizinischen Kongress in Berlin verkündet Robert Koch die Entdeckung einer aus Tuberkulosebakterien gewonnenen Substanz, die Erkrankte heilen sollte. Etwas voreilig, da die Anwendung keine Heilung verursachte wie der ausgelöste Run zeigte. Heute wird diese Kochsche Lymphe als Diagnostikum in der Medizin verwendet (Tuberkulin-Test). |
| |