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Meine Wasserkur

Sebastian Kneipp, 49. Auflage 1894

 

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Krankheiten
A.
Von Sebastian Kneipp.

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Ausschläge.


Darunter verstehen wir alle jene unnennbaren und unberechenbaren Haut-Unreinigkeiten, die oft in einer Nacht, in einem Tage kommen und vergehen. Man schenkt denselben wenig oder gar keine Acht. Zuweilen indessen können sie recht lästig werden und plagen dann die Brust, den Rücken, die Arme, die Beine oder andere Stellen des Körpers. Jahre lang kann man die Last tragen, ohne daß sie den Trager krank macht oder auch nur in auffallender Weise in den Berufsarbeiten stört. Doch kenne ich Personen, bei denen stets Geistesstörungen eintraten, so oft der Ausschlag verschwand. Selbst zwei Fälle von Tobsucht sind mir bekannt, welche ausbrach in Folge schnell zurückgetretenen Ausschlages. Anwendungen, wie sie bei Flechten und Geschwüren angegeben sind, lockten den Ausschlag von Neuem hervor, wodurch die Störungen gehoben waren. Diese Kleinigkeiten sind also doch nicht so kleinlich; sie können, vernachlässigt, insbesondere in der Reinlichkeitspflege, große und schwere Folgen haben. Neben Geistesstörungen entwickeln sich insbesondere gerne Abzehrung, Schwindsucht, Leber-, Nierenleiden und Anderes mehr. Wo der fressende Gesell und seine Giftstoffe sich einnisten, da verwüsten, zerfressen und zerstören Sie.

Jedem derart Geplagten möchte ich rathen, er solle früh genug, jetzt, wo er noch keine der genannten Folgen spürt, wöchentlich (jeden dritten Tag z. B. eine) ein paar leichte Anwendungen mit Wasser vornehmen. Solche sind der Reihe nach: die kalten Ganzwaschungen, der spanische Mantel und der kurze Wickel. Man erschrecke nicht, wenn nach der einen oder nach der anderen Anwendung der Ausschlag stärker auftritt. Das ist ja ein trefflicher Beweis ihrer Wirkung. Man stelle die Anwendungen nur nicht ein, sondern fahre um so entschiedener damit fort!

Wer den Rath befolgt, wird an sich erfahren. Das Ende jeder Anwendung gut, aller Ausschlag gut. Jeder Unparteiische urtheile selbst, ob es besser sei, zu derartigen Reinigungen die häßlichen und abscheulichen Salben, heißen sie nun Schönheitsmilch, Wunderbalsam u.s.w., zu gebrauchen oder das reine, kristallklare Wasser. Was mögen derlei ausgeschrieene und jetzt bald in jedem Zeitungsblatte ausgehängte Salbereien für Zeug enthalten! Mancher und Manche würden roth werden vor Scham, wenn seine Herren Collegen, wenn seine hohen Verwandten wüßten, daß auch er oder sie unter die Quacksalber gegangen. Doch das hilft alles nichts, ich weiß es wohl. Die Welt hat gesalbt, und die Welt salbt. Mundus vult decipi, d.h. die Welt wird weiter schmieren und salben. Habeat sibi!

Ein Landwirth erzahlt: "Ich habe schon mehr als zwei Jahre einen Ausschlag im Gesicht und am ganzen Körper. Manchmal sieht man wenig, dann kommt er aber stellenweise recht stark heraus. Ich bin sonst gesund; aber wenn sich dieser Ausschlag noch mehr verbreitet, wie es den Anschein hat. dann weiß ich nicht, welches Schicksal mich noch treffen wird. Ich habe schon Vieles und Verschiedenes dagegen gebraucht, doch alles umsonst."

Anwendungen: 1) In der Woche zwei warme Haberstrohbäder, mit zwei Wechseln, jedesmal 15 Minuten in's warme, eine Minute in^s kalte Wasser, oder sich kräftig abwaschen. 2) Dreimal in der Woche in der Nacht vom Bett aus oder beim Aufstehen den ganzen Körper mit kaltem Wasser waschen. 3) Täglich eine Messerspitze voll weißes Pulver, wie in der Apotheke beschrieben. So 3-4 Wochen fortmachen, dann jede Woche ein- bis zweimal den ganzen Körper waschen oder, statt zu waschen, ein Halbbad nehmen.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
19. 5. 1813
Eröffnung der ersten Lupusheilstätte in Deutschland, das sog. Dietzhaus in Giessen. Der Freiluft-Sonnenbehandlung, die im Winter durch das Hallenlichtbad ersetzt wurde, verdankte die Lupusheilstätte ihren großen Zuzug aus dem In- und Ausland. So wurden von 1913 bis 1938 rund 7000 Patienten mit Hauttuberkulose erfolgreich behandelt.

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