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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

Was ist Krankheit? Was ist Fieber?
Von Louis Kuhne.


Wie entsteht Krankheit? — Was ist Fieber?


Vortrag von Louis Kuhne.

Geehrte Damen und Herren!

Was ist Krankheit? Wie entsteht sie? Wie äussert sie sich?

Diese Fragen sind es, die ich heute vor Ihnen erörtern will. Wenn Sie auf der Ankündigung noch die weitere Frage lesen: Was ist Fieber? so werden Sie bald sehen, wie auch. diese dabei ihre Erledigung findet. -

Die Beantwortung obiger Fragen ist nicht nur für die Theorie, sondern auch ganz besonders für die Praxis von Wichtigkeit, denn erst der klare Einblick in das Wesen der Krankheit setzt uns in den Stand, das rechte zielbewusste Heilverfahren zu finden, und schliesst damit jedes Herumprobieren, jedes Herumtappen im Dunkeln absolut aus.

Der Weg, den wir einschlagen, ist derselbe, auf dem Naturgesetze überhaupt erkannt werden. Wir gehen aus von Beobachtungen, knüpfen hieran unsere Schlussfolgerungen und beweisen endlich durch das Experiment die Richtigkeit unserer Schlüsse.

Unsere Beobachtungen müssen sich zunächst auf alle Erscheinungen erstrecken, die wir an Kranken wahrnehmen, und es gilt dann, diejenigen herauszufinden, die immer wieder hervortreten und bei jedem Kranken vorkommen.

Solche Erscheinungen sind wesentliche und auf sie müssen wir fassen, um das Wesen der Krankheit zu erkennen.

In meinem vorigen Vortrage führte ich bereits an, dass wir bei gewissen Krankheiten auffallende Formveränderungen des Körpers gewahren, und diese Wahrnehmung war es, die mich veranlasste, weiter zu beobachten, ob nicht bei allen Kranken eine solche Änderung eintrete.

Dies ist denn, wie die Beobachtungen ergaben und immer wieder ergeben haben, thatsächlich der Fall, namentlich verändert sich das Gesicht und der Hals, und es sind an denselben die Änderungen am deutlichsten zu beobachten.

Jahre lang habe ich Studien angestellt, ob meine Einzelbeobachtungen in allen Fällen, stimmten und mit der Änderung der äusseren Form auch der Gesundheitszustand sich in jedem Falle ändere, und siehe, es stimmte immer und immer wieder.

So befestigte sich in mir die Überzeugung, dass jeder Körper eine ihm eigentümliche Normalform haben müsse, die er bei vollständiger Gesundheit allemal aufweise, dass ferner jede Abweichung von dieser Normalform durch Krankheit bedingt werde, und dass aus den Form Veränderungen am Halse und im Gesichte sich ein zuverlässiges Bild vom Gesundheitszustand des betreffenden Körpers bilden lasse, was mich zur Entdeckung und Anwendung meiner neuen Diagnose, der Gesichtsausdruckskunde, führte, die ich jetzt über zwölf Jahre bereits in meiner ausgedehnten Praxis verwerte.

Die Änderungen, welche wir an Hals und Kopf wahrnehmen, finden in den entsprechenden Teilen im Unterleibe und Rumpfe in erhöhtem Maasse statt, weil sie, wie wir später sehen werden, vom Unterleibe selbst ausgegangen sind, so dass wir aus der alleinigen Untersuchung von Hals und Kopf des Patienten ein genaues Bild von dessen Zustande im Leibe selber erhalten. Wahrzunehmen sind diese äusseren Veränderungen an Hals und Kopf einmal durch vermehrten Umfang, wenn die Krankheitsstoffe sich zwischen die Muskelgewebe gedrängt haben und der Körper, der nachgiebig ist wie Gummi, durch dieses Dazwischendrängen ausgedehnt wird, — dieser Zustand ist der am wenigsten gefährliche —; ferner durch erhöhte Spannung, d. h. Härterwerden der einzelnen Gewebe. Sie werden sich diesen Zustand am leichtesten vergegenwärtigen, wenn Sie sich eine Wurst vorstellen. Gewöhnlich gestopft ist dieselbe noch biegsam nach allen Seiten. Stopft man nun diese Wurst immer fester, solange der Darm es aushält, so wird dieselbe so straff und hart werden, dass schliesslich gar keine Biegung mehr an ihr möglich ist, wenn nicht der Darm platzen soll. Eine vermehrte Ausdehnung des Körpers tritt ebenfalls nur bis zu einem gewissen Grade ein, und die Spannung der Gewebe ist dann die nächste Folge. Sehr deutlich kann man die Spannungen bemerken, wenn der Patient den Kopf und Hals dreht. Dieser Zustand ist schon schlimmer. Beicht der Platz zwischen den Geweben zur Ablagerung der Fremdstoffe nicht mehr aus, so lagern dieselben sich auch knotenweise neben den Muskelgeweben unter der Haut ab, sie werden dann besonders deutlich am Halse sichtbar. Finden wir solche Knoten am Halse und Kopfe vor, so gehen wir nie fehl, wenn wir aus diesen Anzeichen auf eine noch weit grössere Zahl solcher Knoten in den entsprechenden Teilen des Rumpfes selber schliessen. Auf der Bauchdecke sind in solchen Fällen die Knoten in jeder Grösse leicht fühlbar und sichtbar. Denn die Knoten am Halse entstanden erst, nachdem bereits vorher Knoten im Unterleibe vorhanden und abgelagert waren. (Genaue Erklärung über Wesen und Entstehung im Körper befindlicher Knoten, wofür man noch keine Erklärung gewusst hat, gebe ich im II. Teil, Abschnitt über Lungenleiden.) Ferner sehen wir im Gegensatz dazu an hageren Kranken, wie die normalen Körpergewebe geradezu durch die Krankheitsstoffe verdrängt werden und nur die Überreste der ersteren gleichsam wie zusammengetrocknet zwischen den Fremdstoffen erhalten bleiben.

Die verschiedene unnormale Färbung der Haut bildet dann weiter ebenfalls einen sicheren Anhalt für das Erkennen der Krankheiten und fehlt bei gewissen Krankheiten niemals.

Nebenstehende zwei Figuren, die nach der Natur aufgenommen wurden, zeigen Ihnen einen schwer Herzkranken und zugleich Wassersüchtigen vor seiner Kur bei mir und vier Monate nach Beginn derselben. Sie sehen deutlich die grossen Formveränderungen, welche bei demselben in dieser Zeit vor sich gegangen sind. Der Kranke war, wie sie sehen, schwer mit Fremdstoffen belastet und hatte in drei Monaten durch mein Verfahren eine grosse Menge dieser Stoffe aus seinem Körper durch dessen natürliche Ausscheidungsorgane ausgeschieden, wie es deutlich an dem zweiten Bilde zu bemerken ist. Ich kann hier nicht näher, sondern nur andeutungsweise auf die Gesichtsausdruckskunde eingehen, weil mich das von meinem eigentlichen Thema zu weit abbringen würde. Zur Erlernung dieser neuen Untersuchungsart habe ich Unterrichtskurse von kurzer Dauer eingerichtet, wie auch ein Lehrbuch mit zahlreichen Abbildungen über diese neue Wissenschaft veröffentlicht. (Siehe S. 11.)

Was aber lehrt uns diese Erscheinung, nämlich die Veränderungen der Körperformen, über das Wesen der Krankheit? Es ist zunächst zweifellos, dass diese Erhöhungen und


Fig. 1.

Fig. 2.

Anschwellungen von irgend welchen Stoffen herrühren, die sich an den betreffenden Stellen abgesetzt haben. Zunächst wissen wir nicht, ob es Stoffe sind, die der Körper verwenden könnte und die nur an einer falschen Stelle sich niedergelassen haben, oder ob es Stoffe sind, die überhaupt nicht in den Körper gehören. Wir wissen auch anfangs nicht, ob ¦ die Stoffe die Krankheit verursachen, oder ob die Krankheit die Ursache der Ablagerung ist. Eine weitere Beobachtung bringt uns aber schon der Wahrheit näher. Die Ablagerungen beginnen nämlich fast immer auf der einen Seite des Körpers und sind dort stets weit stärker als auf der anderen, und das ist immer die Seite, auf der wir zu schlafen pflegen.

Die Stoffe folgen also der Schwerkraft. Da aber diese Seite dann auch immer die kränkere ist, so geht daraus hervor, dass die Stoffe die Krankheit erst herbeiführen. Im anderen Falle' würde die Krankheit sicher auch mitunter auf der anderen Seite beginnen. Im weiteren folgen noch andere Beweise für diese Behauptung.

Ferner dürfen wir daraus folgern, dass die Stoffe Fremdstoffe sein müssen, das heisst solche, die nicht, oder doch in der vorliegenden Form nicht in den Körper gehören, denn die Nährstoffe können im Körper nicht der Schwerkraft folgen, sonst müssten auch im gesunden Körper einseitige Ablagerungen stattfinden, sobald der Betreffende stets auf einer und derselben Seite zu schlafen pflegt.

Der Körper selbst ist übrigens sichtlich bemüht, die Stoffe zu entfernen, es bilden sich Geschwüre, offene Wunden, oder es brechen heftige Schweisse oder Ausschlagkrankheiten aus, wodurch der Körper sich der Stoffe entledigen will. Gelingt dies, so tritt sofort ein angenehmes Wohlbefinden an Stelle des Krankheitsgefühles; vorausgesetzt, dass die Ausscheidung genügend war.



Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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29. 3. 2003
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