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Meine Wasserkur

Sebastian Kneipp, 49. Auflage 1894

 

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Krankheiten
C-E.
Von Sebastian Kneipp.

Seite: 7/11Zurück (Darmleiden)[ Cholera | Cholerine | Congestionen | Darm-Entzündung | Darmkatarrh (Abweichen, Diarrhöe) | Darmleiden | Diphtheritis | Emphysem der Lungen | Entkräftung | Entzündung (Allgemeines) | Epilepsie ]Weiter (Emphysem der Lungen)


Diphtheritis.


Wer überfallen wird von Diphtheritis, muß bemüht sein: 1. die angehäuften Krankheitsstoffe sobald wie möglich zu lösen, 2. Auf die ganze Natur einzuwirken, daß die ungeregelte Strömung des Blutes und der Säfte, welche der Barometer des Fiebers anzeigt, zur Ordnung komme. Man lasse einen solchen Kranken zuerst einen Kopfdampf nehmen und nach je 20-24 Minuten den ganzen Körper waschen. Nach 6-8 Stunden soll er einen Shawl überlegen, 1,5 Stunden lang, nach jeder halben Stunde denselben von Neuem in frisches Wasser eintauchend. Dann nehme der Kranke einen Fußdampf, gleich darauf ein Halbbad (ganz kalt) mit Waschung des Oberkörpers. In höchstens einer Minute kann das Halbbad und die Waschung vollendet sein. Es folgt von Neuem der Shawl, 1,5 Stunden lang anzulegen, wie oben angegeben. Sind diese Anwendungen vorgenommen, so wiederhole man sie von vorne, auf jeden halben Tag eine derselben vertheilend. Der Kranke gurgle nebenher fleißig mit Zinnkrautthee, täglich zum mindesten vier- bis fünfmal. Das garstige Uebel wird sich in Bälde heben.

Alle die genannten Anwendungen sind so schuldlos, daß sie nie schaden können.

Hat der Kranke (es ist dieß eine allgemeine Regel) zur Nachtzeit Ruhe, tritt Schlaf ein, so soll man denselben ja nicht stören. Denn eingetretener Schlaf ist ja ein Beweis, daß die Natur in Ordnung (zur Ruhe) kommt, und seine stärkende Wirkung macht, daß die Anwendungen selbst um so bessere Erfolge erzielen. Bei dieser Gelegenheit sei noch bemerkt, daß, wenn während irgend einer Anwendung, die das Bett vorschreibt, ein Kranker in Schlaf kömmt, man denselben nie wecken soll. Hat das Mittel, die Anwendung ihre Wirkung gethan, so wacht der Kranke regelmäßig von selber auf.

Ein Vater kommt und erzählt: "Mein Kind, 11 Jahre alt, kann gar nicht mehr schlucken und schon volle drei Tage kaum mehr athmen. Es ist voll Hitze und phantasiert. Wohl habe ich der Schwerleidenden ein nasses Tuch um den Hals gebunden, aber es geht noch nicht besser. Was soll ich thun, damit das Kind mir nicht ersticke?" Der Jammer des bekümmerten Vaters, noch mehr die mißglückte Anwendung bewog mich, ihn zum Krankenlager zu begleiten. Da lag das Kind, ein Jammerbild, allem Anscheine nach verloren. Denn schon waren Zeichen da, die kaum mehr auf Retung schließen ließen. Wagen wir es dennoch in Gottes Namen! Jede halbe Stunde wurde wahrend eines Tages Rücken, Brust und Unterleib mit kaltem Wasser gut gewaschen. Da die entsetzliche Fieberhitze nicht weichen wollte, kam auf den Unterleib nichts weiter als ein in kaltes Wasser getauchtes Tuch. Die Hitze mußte brechen. Am folgenden Tage kommt der Vater wieder und erzählt: "Das Kind ist bereits im Stande, etwas zu schlucken, aber zu beiden Seiten des Kopfes schwellen die Backen (Wangen) gegen die Kinnlade zu ziemlich stark an. Das Reden ist kaum verständlich; doch freue ich mich namenlos, daß die Kleine wieder reden kann." Der Vater wurde angewiesen, rechts und links am Kopfe die Geschwülste mit Lappen einzubinden, die in Wasser, das mit Essig vermischt war, eingetaucht worden, und diese Umschläge nach jeder halben Stunde zu erneuern. Zudem soll er das Kind in der oben angegebenen Weise so oft an Brust, Rücken und Unterleib waschen, als sich dasselbe heiß und bange fühle. Am dritten Tage befand sich die Kleine außer aller Gefahr. Man setzte die Waschungen noch kurze Zeit fort, so oft die Hitze zu steigen begann.

Gurgelungen mit Thee von Foenum graecum (ein Kaffeelöffel Foenum graecum in einem halben Schoppen Wasser gesotten und der im Bette sitzenden Kleinen öfters löffelweise gereicht) hatten vorzügliche Wirkung. Thee der Malve, der Schafgarbe, des Wollkrautes würden dieselben Dienste erfüllen. Sehr gut ist auch, täglich drei bis vier Kaffeelöffel voll Baumöl (Salatöl) einzunehmen. Dieses nimmt die innerliche Hitze auffallend schnell.

Das Kind wurde gerettet und erfreut sich bis heute der besten Gesundheit.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
2. 5. 2000
Das Magazin Nature Medicine veröffentlicht in einem Artikel, dass es spanischen Wissenschaftlern erstmals gelungen ist die Insulin-Produktion bei Mäusen per Gentherapie auf Leberzellen zu übertragen (Nature Medicine May 2000: 6, 568 - 572) .

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