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Meine Wasserkur

Sebastian Kneipp, 49. Auflage 1894

 

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Krankheiten
F-G.
Von Sebastian Kneipp.

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Fuß-Leiden.


Ein Beamter klagt über einen lange schon offenen Fuß, der ihm im Berufe recht hinderlich sei. "Die Wunde unten an der Wade," so erzählt er, "ist bedeutend, und es fließt täglich viel Unrath aus derselben; schrecklicher noch als die Wunde und Entzündung kommt mir vor die Farbe des Fußes. Derselbe ist um und um schwarzblau. Aerzte befragte ich mehrere. Neben Anderem ließen sie mich viel Mineralwasser trinken. Alles vergebens !"

Der Mann, gegen 45 Jahre zählend, zeigt kräftigen Körperbau, etwas Anlage zur Korpulenz. Das Aussehen ist ziemlich geröthet; ich erkannte sofort den Tierfreund.. Die Augenwinkel waren trüb, die Augen selbst etwas gelb, die Ohren hochroth. Aus die Frage, ob er sich sonst gesund fühle, entgegnete er: „Mir fehlt gar nichts, ich habe den besten Appetit, ein Trinker bin ich nicht; es schmecken mir täglich meine zwei bis drei Glas Bier recht gut. Mein Leiden ist ein rein lokales, eines der so häufigen Fußleiden."

Alle derartigen Kranken - eine Ausnahme ist so selten wie ein weißer Rabe - klagen stets nur über die wehthuende oder fließende Stelle und halten dafür, diese müsse zuheilen und so gesunden. Das umgekehrte Verfahren indessen ist das richtige. Erst muß man den Körper heilen, erst alle unreinen Säfte aus ihm entfernen, und die Mündung der Kloake, die Fußwunde heilt dann von selbst zu. In der That existirt nach meinem Dafürhalten keine verderblichere Blindheit und keine schädlichere Thorheit, als einen Fleck, eine Oeffnung heilen, eine Pforte verschließen zu wollen, durch welche der kranke Körper sich oft allein noch retten kann. In den Bergen sammeln sich die Wasser; sie brechen durch, und es fließt ein kristallheller Quell. Aehnlich geht es in manchem Körper zu; es strömen die ungesunden Säfte nach einer Stelle hin und drängen und treiben, bis ein Durchbruch geschehen ist.

Die Natur selbst zeigt an, wie sie sich helfen kann und will. Wir binden ihr sozusagen Hände und Füße, verstopfen und versalben ihr die Rettungswege. Wenn da das Ende Untergang und Verderben der Natur, des Körpers ist, wer will sich wundern?

Dem Beamten rieth ich, er solle vierzehn Tage lang täglich einen Unterwickel nehmen, je 1,5 Stunden lang, und zweimal im Tage den Oberkörper kräftig waschen; dazu wöchentlich einen Kopfdampf von zwanzig Minuten. Diese Anwendungen sollten den Körper reinigen, zugleich zur Ausscheidung der kranken Säfte kräftigen. Nach vierzehn Tagen kam der Kranke wieder; seine ersten Worte waren: "Ich habe das letztenmal gesagt, ich sei nicht krank; jetzt aber weiß ich, daß ich recht krank war. Ich konnte nur mehr mit Mühe die Treppen steigen, so hart ging der Athem. Stets war ich ungewöhnlich aufgetrieben. Als ich dieses voll Angst dem Arzte sagte, meinte er, ich möge doch nur bedenken, daß ich allmählig älter werde. Jetzt aber," fuhr der Mann fort, "fühle ich mich ganz anders, wie neugeboren. Das Athmen geht leicht, und mir ist so wohl. Die Launenhaftigkeit hat mich früher fast zu Grunde gerichtet; jetzt habe ich den heitersten Humor, und Essen und Trinken schmeckt mir wie nie zuvor. Daß man mir aber dieses früher nie gesagt hat? In diesen vierzehn Tagen," so schloß der Patient, "ging ungemein viel Urin ab; im Körper, besonders im Unterleib fühle ich mich viel leichter; schon lassen auch die Schmerzen im Fuße etwas nach, und der Schaden scheint gleichfalls zu heilen. Was muß ich weiter thun, damit der Fuß vollends heil werde wie der Körper?"

Der Beamte nahm wöchentlich noch zwei Unterwickel auf je eine halbe Stunde und täglich einen kräftigen Oberguß. Auf den Fuß legte er täglich ein drei- bis viermal in lauem Wasser neu angefeuchtetes leinenes Läppchen. Sonst durfte am Fuße absolut nichts geschehen. Wenn die Quelle nicht mehr gespeist wird, hört das Fließen von selbst auf, und sie versiegt. Nach weiteren 14 Tagen kam der erfreute Beamte wieder; am gesunden Körper hatte er auch wieder einen gesunden Fuß. Seitdem hat er nie aufgehört, die Heilkraft des Wassers zu loben. Ein so Geheilter soll (und dieses ist sehr wichtig), um die Ansammlung neuer Krankheitsstoffe zu verhüten, die eine oder andere der erprobten Anwendungen noch längere Zeit hindurch vornehmen. Er wähle unter den Uebungen jene, deren Wirkung er als die wohlthätigste verspürte.

Agatha litt seit Jahren an einem kranken Fuße, der von Zeit zu Zeit ausbrach , dann wieder von Zeit zu Zeit anheilte.

Ueber die unvermeidlichen Salbereien verliere ich kein Wort mehr, es würde mich nur aufregen. Der Arzt versprach der Kranken Heilung, wenn sie längere Zeit hindurch getreulich thun wolle, was er bestimme. Der Fuß wurde in ziemlich hohe Lage gebracht, so daß er im Bette etwas höher zu liegen kam als der Unterleib.

Fast augenblicklich ließen die Schmerzen nach. Man brachte an die Wunde eine Kleinigkeit, ich weiß nicht was, und band sie gut ein. Der Kranken ging es vortrefflich; sie war ohne alle Schmerzen in dem kranken Gliede, und die Heilung machte große Fortschritte.

Die Fußwunde war geschlossen. Plötzlich fühlte Agatha einen schweren Kopf und etwas Schwindel; doch sie machte sich nicht viel daraus. Nachts indessen überfiel sie eine solche Schwäche und Ohnmacht, daß der herbeigerufene Arzt erklärte, es trete schneller Marasmus ein, mit Agatha nehme es ein baldiges Ende. Nachts 12 Uhr noch mußte die Kranke versehen werden; fünf Tage lang lag sie regungslos da. Sie athmete mühsam und war geistesabwesend, wie betäubt. Am sechsten Tage kehrte die Besinnung wieder, mühsam brachte sie auch einige Worte zusammen. Ohne Geheiß legte sie selbst nasse Wickel um den Leib und den kranken Fuß. Den zweiten Tag schwoll der Fuß bedeutend an und begann heftiger zu schmerzen. Der Kopf aber und die Besinnung wurden besser. Agatha wickelte den Unterleib und den Fuß muthig weiter ein. Der halbe Fuß entzündete sich heftig, und nach fünf Tagen brach er auf. Die Heilung, wie oben angegeben, war ein Leichtes. Agatha erhielt ihre frühere Gesundheit wieder.

Was aber hatte wobl der Anfall zu bedeuten? Am allerwenigsten einen Marasmus. Dem Knaben, der sich auf den Kopf stellt, muß das Blut zum Kopf strömen. Die vom Fuße gewaltsam (durch die erhöhte Lage) zurück und nach oben getriebenen Säfte fliegen der Brust und dem Kopfe zu und bewirkten die fatalen Erscheinungen. Die Wickel leiteten sie wieder nach untere das Wasser öffnete die Wunde, und die kranken Stoffe, die ihre früheren Wege und Ausgänge offen fanden, ließer. die Bruft frei athmen und den Kopf frisch und leicht denken.

Daß Jeder Dieses recht beherzigte, der mit solchen "Presten" behaftet ist! Ich weiß gut: viele Aerzte der neuen Schule denken da ganz anders. Bei vielen Aerzten indessen, auch bei mir bleibt in dieser Beziehung Alles beim Alten. Ich halte und nenne jede offene Stelle, welche die Natur selbst sich gräbt, um das Ungesunde auszuwerfen, so lange dieselbe fließt, eine Gesundheitsund Lebensversicherung. Wer kennt nicht Fälle genug, daß Leute nach zugeheilten Füßen schnell gestorben sind? Und wer weiß nicht, daß, wenn solche offene Füße im Alter sich schließen der Sensenmann kein ferner Gast mehr ist?

In einem mir vorliegenden Briefe steht wörtlich: "Mein Fußleiden ist wieder im Beginne. Das rheumatische Kopf-und Zahnleiden, an welchem ich vor vierzehn Tagen zum Rasendwerden litt, hat mich, seitdem ich am Fuße leide, gänzlich verlassen. Der eine oder andere Theil an meinem Körper ist immer leidend. Es herrscht bei mir ein doppeltes Leiden; entweder habe ich heftige Schmerzen im Körper, besonders in den Zähnen. oder, wenn mich diese verlassen, arge Fußschmerzen, so daß ich nicht sagen kann, welches Uebel ärger ist. Und ist eines von diesen zwei Leiden nicht in besonderer Stärke und Größe da, so bin ich am ganzen Leibe nicht gesund." Soweit der Bericht.

Wie das Quecksilber im Barometer steigt und fällt, so gibt es Leiden, die von einer Stelle im Körper zur anderen eilen. Die Gicht, der wandernde Rothlauf sind solche fahrende Schüler. Als Dritter im Bunde gesellt sich ihnen unser Uebel bei mit dem Unterschiede, daß es nicht wie Gicht und Rothlauf sich äußerlich verräth, sondern seine Kreuz- und Querzüge stets auf verborgenen Wegen, im Innern, antritt.

Dreigetheilt muß stets der Angreifer gegen diese Wandergesellen vorrücken.

In unserem Falle greift der kurze Wickel die Plankler an, d. h. er räumt mit all den Stoffen auf, die noch auf der Wanderung vom Kopf zu der. Füßen oder von den Füßen zum Kopf begriffen sind. Oefter angewandt verleidet er ihnen durch Ausleitung alle Wanderlust. Sekundär wirkt er schon auf die leidende Stelle ein, indem Stoffe, die von ihr Reißaus genommen, unterwegs aufgefangen und so an der Rückkehr verhindert werden. Der Fußdampf mit dem abfließenden Unterguß richtet sich gegen den einen Flügel, die leidende Fußstelle. Er löst die kranken Stoffe auf und leitet sie aus.

Die kalten Waschungen, statt deren auch der spanifche Mantel, rücken gegen das Centrum, gegen den ganzen Körper vor, freilich zu freundschaftlichen Dienften. Sie kräftigen und stärken den Körper, daß er zu schneller Ausheilung mithelfe.

Sämmtliche Angriffe wären somit der Reihe nach zu machen: der kurze Wickel, zwei Ganzwaschungen in einer Nacht, nochmals der kurze Wickelnder Fußdampf und zuletzt der spanische Mantel. Als Hilfstruppen von innen könnte entgegenkommen Thee von Tausendgüldenkraut, Salbei und Minze. Die ersten zwei wirken reinigend, die Minze mit ihrem Bitterstoff unterstützt die Magensäfte Noch zwei Arten von Heilung offener Füße will ich hier angeben; die erste kann manchem Bauern und einfachen Manne vielleicht Dienste leisten, der die Vorrichtung zum Baden nicht so leicht hat; die andere dürfte selbst Herrenleuten nicht übel anstehen. Ein ziemlich wohlgenährtes Bäuerlein blinzelte, ob ernst, ob spöttelnd, ich weiß es nicht, gar klug mit seinen Augen und sagte: ,,Hochwürden, ich hab' so einen offenen Fuß. Haben Sie nicht auch ein Wässerlein für mich?" "O ja, guter Freund." sagte ich. "Jetzt machen Sie's so, Bauer: Sie gehen heim und breiten auf Ihrer Liegerstatt, auf dem Bett, einen wollenen Teppich oder ein recht grobes Tuch aus! Dann suchen Sie sich unter Ihren Säcken einen recht alten, abgenutzten und deßhalb nicht steifen aus! Den tauchen Sie herzhaft in kaltes Wasser, winden ihn etwas aus und schlüpfen dann in Adams Kostüm hinein! Oder wenn das Ihnen besser gefällt, können Sie den Sack wie elegante Hosen anziehen; darauf schnell einen Satz in's Bett und ein warmes Zudecken mit der Woll- oder rauhen Decke und dem gansfederigen Oberbett." Die früher blinzelnden Augen wurden wie Pflugrädchen so groß und vor Wasserangst jetzt schon naß; dem Bauer kam's schaurig vor. "Und dieses," so lautete der gestrenge Spruch weiter, "zum ersten Versuch täglich einmal, eine Woche lang; jeder Sackschlupf soll dauern zwei Stunden lang." Der Bauer schwitzte bereits beim Weggehen: dennoch that er, wie ihm geheißen. Innerhalb fünfzig Tagen hat er fünfundzwanzigmal dies eigentümliche Sackschlupfen und Sackjucken probirt, und der Fuß war geheilt. Vor Freude hüpfte er auf, mehr noch als über den Fuß darüber, daß er in dem Sacke auch einen so vortrefflichen Humor bekommen. Ich rieth ihm, die Uebung noch zuweilen einmal vorzunehmen. Ich brauchte dieses nicht zweimal zu sagen. "Zum Dank und aus Freude," rief er mir zu, "will ich die Sackgeschichte ein ganzes Jahr lang treiben." Und er hat Wort gehalten.

So schauerlich diese Kur in manchem Ohre geklungen haben mag (in der That ist sie es nicht), so kurz und vornehm lautet die andere:

Man nehme: a) in der Woche zweimal ein warmes Bad mit dreimaligem Wechsel, am besten ein Haberstrohbad; deßgleichen b) zweimal wöchentlich einen Unterwickel von 1,5 Stunden oder statt dessen den spanischen Mantel in derselben Dauer.

Zur Warnung führe ich folgenden Fall an.

Ein ziemlich korpulenter, aber sehr gesunder Herr, der seinesgleichen suchte, bekam einen offenen Fuß, der ihm recht lästig war. Er nahm die Zuflucht zur Wasserkur und gebrauchte dieselbe auch zwölf Tage. Nicht genug konnte er erstaunen, wie leicht und wohl es ihm wurde. "Doch der leidige offene Fuß," fagte er, "heilen Sie den mir zu!" "Wer es thut, kürzt Ihnen das Leben ab; ich thue es nie und nimmermehr," entgegnete ich entschieden. Das verdroß den Herrn, und er ging. Es war Herbstzeit; im Frühjahr besuchte er, wie ich hörte, ein Mineralbad und gebrauchte, nach Hause zurückgekehrt, verschiedene Mittel, die Wunde zuzuklabastern. Es gelang, und 6-8 Wochen freute er sich seines zugeheilten Fußes. Da bildete sich aus dem oberen Rücken, mitten aus dem Kreuze, ein gewaltiges Geschwür. Die Aerzte hielten dasselbe für einen Karbunkel und öffneten es durch einen kräftigen Kreuzschnitt. Doch statt des Unrathes trafen sie auf eine große harte Platte. In zwölf Tagen hatten Blutvergiftung dem kräftigen Leben ein Ende gemacht. Solche und ähnliche Beispiele könnte man in großer Zahl sammeln und auszählen.

Ich kam in ein Haus. Der junge Herr hatte eben seinen Fuß bis an das Knie herauf auf Verordnung des Arztes im heißen Wasser stehen. So heiß solle er das Bad nehmen, als er es nur ertragen könne. Die ohnehin großen Schmerzen wurden durch das heiße Wasser noch bedeutend gesteigert. Der Fuß war vom Knöchel bis an die Waden zur doppelten Stärke angeschwollen und die Geschwulst oberhalb des Knöchels so gefärbt und entzündet, daß ein baldiges Aufbrechen der brandigen Stelle nahe bevorstand.

Mir ist unbegreiflich, was bei einer so heftigen Entzündung eines Gliedes, das Einen förmlich heiß anweht, noch heißes Wasser, das einen Gesunden halb verbrühen könnte, thun soll, und zwar nicht kurz und einmal, sondern länger und öfter genommen. Der Herr erklärte aufgeregt, er könne es nicht mehr aushalten, man solle ihm das Wasser aus den Augen bringen. Ruhig ließ ich seinen Befehl vollziehen und rieth hernach, er möge statt des Brühwassers Krautwasser bringen lassen, einen weichen Fleck eintauchen und unmittelbar auf die am ärgsten entzündete Stelle legen, darüber ein größeres, recht weiches, in kaltes Wasser getauchtes Tuch umwinden, so daß es den ganzen Fuß vom Knöchel bis zu den Waden bedecke (darüber natürlich trockene Auflage), und beide Ausschläge zusammen so oft wiederholen, als der Fuß von Neuem zu brennen und wehe zu thun anfange. Der junge Herr that nach meinem Rathe; in zwei Tagen konnte er wieder gehen. Das Geschwür brach auf. Um rascher die Materie auszulösen und auszuleiten, umwand er die Geschwürstelle mit einem Linnensäcklein, das angefüllt war mit angeschwellten Heublumen. In acht bis zehn Tagen war der Fuß geheilt und diente als treuer Unterthan mit alter, ja verjüngter Geh- und Tragkraft.

Ein Herr von Stand erzählt: "Jedes Iahr bekomme ich ein Fußleiden, welches zwei bis drei Wochen dauert; dann bin ich wieder auf ein Jahr gesund. Etwas empfindlich sind meine Füße immer. Ehe dieses Leiden kommt, brennen mich meine Füße, und mitunter spüre ich ein heftiges Stechen. Dann schwellen die Füße bis an die Kniee ziemlich stark aus. Wenn das Anschwellen beginnt, läßt der Schmerz etwas nach; ich bin aber doch unfähig zu jeder Arbeit. Kann diesem Uebel nicht vorgebeugt werden? Die Antwort heißt: "Ja, mit folgenden Anwendungen: 1) In der Woche ein-bis zweimal leinene Strümpfe, in Wasser getaucht, in welchem Haberstroh gesotten wurde, anziehen (angenehm warm); über die nassen Strümpfe ein trockenes Tuch winden und zwei Stunden lang diesen Fußwickel behalten. (Kann am Abend geschahen.) 2) In der Woche einen kurzen Wickel 1,5 Stunden lang, in Wasser getaucht. Wer noch fünf bis sechs Wochen ein- bis zweimal wöchentlich die Anwendung vornimmt, beugt gewiß seinem Uebel vor."

Ein Landmann kommt und zeigt seine geschwollenen Füße. die von unten an bis an die Kniee gleichmaßig hart anzufühlen und mit schwarzblauen großen Flecken bedeckt waren. Diese geschwollenen Füße schmerzten ihn sehr, so daß er oft ganze Nächte nicht schlafen konnte; zudem wurde er, seitdem die Füße so anschwollen, gemüthsleidend, schwermüthig, so daß er nach feiner Angabe sich schon oft den Tod gewünscht hatte. Appetit schlecht, Aussehen recht krank. Die Anwendungen waren folgende: 1) Jede Woche einen Fußdampf, in der ersten Woche aber zwei. 2) Zweimal in der Woche ein Hemd anziehen, in Haberstrohwasser getaucht, 1,5 Stunden lang. 3) Zweimal wöchentlich von unter den Armen ganz hinunter sich einwickeln, 1,5 Stunden lang. 4) In jeder Nacht werde der Fuß bis an die Kniee eingewunden mit einem Tuch, in Wasser getaucht, in welchem zwei Löffel voll Foenum graecum abgesotten wurden. Gerade diese Einwicklung hat besonders zur Linderung der Schmerzen und zur Aufweichung gewirkt. Eingenommen wurde Absud von Foenum graecum zwei Messerspitzen voll in einem Schoppen Wasser gesotten, - während des Tages in drei bis vier Portionen.



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Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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6. 5. 1953
Erstmalige Operation unter extrakorporaler Zirkulation (HLM). Der amerikanische Chirurg Gibbon verschloss in einer 45minütigen Operation einen Vorhofseptumdefekt bei einer 18jährigen Patienten.

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