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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

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Was sollen wir essen und trinken? Wesen der Verdauung.
Von Louis Kuhne.

Seite: 4/4Zurück (Was Essen)[ Einleitung | Diät | Was Essen | Rezepte ]


Rezepte


Anweisung zur Bereitung guten Schrotbrotes (Grahambrotes).

Seit 1868 erprobt von Louis Kuhne.


Man nehme, um zwei mittlere Brote zu backen, 21/2 Pfund Weizenschrot oder auch jedes andere Getreideschrot (in tropischen Gegenden Maisschrot mit Weizenmehl oder Reisschrot und andere) in eine Schüssel, giesse 3/4 Liter kaltes Wasser dazu und menge beides recht gut untereinander. Kaltes Wasser halte ich für vorteilhafter als warmes, weil warmes Wasser erfahrungsgemäss das Brot leichter in Gärung versetzt als kaltes und das Brot wohl dadurch etwas lockerer wird, an Nahrhaftigkeit und Schmackhaftigkeit aber verliert.

Hierauf teile man die Masse in zwei gleiche Teile, forme aus jedem ein längliches Brot, lege jedes auf einen trocknen, mit Schrotmehl bestreuten Dachziegelstein (nicht Mauerstein), mache die Brote von oben tüchtig mit Wasser nass und stelle jedes mit dem Dachziegelstein auf einen leeren thönernen Blumentopf in die recht heisse Kochröhre.

In letzterer dürfen während des Backens andere Gegen-. stände, wie Kochtöpfe u. s. w., nicht stehen.

Die Hitze in der Kochröhre muss durch flottes Feuer immer unterhalten werden.

Nach einer halben Stunde, während welcher die Kochmaschine möglichst nicht geöffnet werden darf, dreht man die vordere Seite der Brote nach hinten.

Nach einer weiteren Viertelstunde sieht man nach, ob die Rinde von oben fest gebacken ist und wendet nun die Brote um, da die untere Seite derselben gewöhnlich noch weich ist.

Die Brote müssen nun so lange weiter backen, bis sie beim Beklopfen mit dem Finger in der Mitte der unteren Seite ganz hohl klingen. Es erfordert dies für gewöhnlich noch eine halbe Stunde.

Dann kann man bestimmt darauf rechnen, dass das Brot ausgebacken und die Rinde nicht zu hart ist.


Anweisung zur Bereitung der Schrotsuppe.

Man rühre zu einem Teller Suppe einen gehäuften Esslöffel Schrot in etwas kaltem Wasser an, so dass ein dickflüssiger Brei entsteht. Diesen schütte man in das kochende Wasser und lasse ihn unter beständigem Rühren einige Minuten kochen. Salz und Butter gebe man wenig oder gar nicht dazu. Sehr gut schmeckt diese Suppe, wenn sie mit Korinthen bestreut wird.


Anleitung zur richtigen Auswahl naturgemässer Kost.

Morgens: Schrotbrot und Obst oder Schrotsuppe mit Brot oder Hafergrütze mit Obst und Brot. Milch nur ungekocht.

Mittags: Wenn Suppe, dann dünn gekocht; oder Mehlspeisen dick gekocht, wie: Reis, Gräupchen, Gries, Hafergrütze, nur mit Wasser und etwas Butter, vielleicht zusammen mit etwas Obst; oder auch Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Linsen undurchgeschlagen, nur mit Wasser und vielleicht etwas Zusatz von Pfefferkraut und Majoran dick gekocht; oder irgend ein Gemüse, wie es die Gegend und die Jahreszeit bietet; Kompot oder frisches Obst; dazu Schrotbrot.

Abends: Schrotbrot und Obst (roh oder gekocht) oder dickgekochte Mehl- oder Schrotsuppe mit Brot oder Obst.

Einige einfache Kochrezepte.


Rotkraut (Rotkohl) mit Äpfeln.
Ein grösseres Köpfchen Rotkraut wird fein länglich geschnitten und mit wenig Wasser (etwa 1 Tassenkopf) halb weich gedämpft; dann 4—6 in dünne Scheibchen geschnitzelte säuerliche Äpfel, etwas Salz und wenig Butter dazugegeben und nun vollends gar gedämpft, dass keine Flüssigkeit darauf bleibt. (Schmeckt auch ohne Salz und Butter gut.) Für drei Personen.

Weisskraut (Weisskohl) mit Tomaten.
Ein Kopf Weisskraut wird wie oben geschnitten und gedämpft, dann etwa ein halber Tassenkopf Tomatenextrakt, oder je nach Grösse vier bis zehn frische, durch ein Sieb geschlagene Tomaten hinzugethan, etwas Salz und Butter sowie sechs bis acht rohe, geschälte, bloss in zwei Teile geschnittene Kartoffeln oben aufgelegt und ohne weiter zu rühren gar gedämpft. Schmeckt ebenfalls auch ohne Butter und Salz. Wer keine Tomaten hat, nehme etwas Pfefferkraut. (Drei Personen.)

Spinat mit Kartoffeln.
Der Spinat wird gelesen und mehrmals gewaschen, gleich so roh gewiegt und mit recht wenig Wasser, etwas Butter und Salz und einigen rohen Kartoffeln weich gedämpft. Soll noch Brühe darauf sein, so kommt ein Esslöffel Weizenschrot dazu.

Grünkohl mit Hafergrütze.
Der Grünkohl wird gelesen und dabei gleich in Stückchen gerupft, gewaschen und mit etwa 2 Tassenköpfen Wasser angesetzt. Ist er schon ziemlich weich, so wird etwas Salz und Butter und 1/2 Tassenkopf Hafergrütze dazu gerührt und noch so lange gekocht, bis letztere ausgequollen ist.

Mohrrüben mit Kartoffeln.
5—8 Mohrrüben (je nach Grösse) werden stiftlich geschnitten mit etwa 1 Tassenkopf Wasser angedämpft, nachher 6—8 roh geschälte, entzweigeschnittene Kartoffeln obenauf gethan und mit etwas Salz und Butter weich geschmort. Schmeckt auch ohne Salz und Butter. (Drei Personen.)

Kohlrüben mit Kartoffeln.
Eine grössere gelbe Kohlrübe wird länglich geschnitten, mit 1—l1/2 Tassenkopf Wasser halb weich gedämpft, etwas Salz und Butter dazu gegeben und nun mit noch 6—8 roh geschälten Kartoffeln vollends gar gedämpft. Schmeckt auch ohne Salz und Butter gut. (Drei Personen.) Dieses und das vorhergehende Gericht können auch zusammen gekocht werden und schmeckt dasselbe vortrefflich.

Reis mit Äpfeln.
1/2 Pfund Reis und 4—8 in Scheibchen geschnittene Äpfel mit 4 Tassenköpfen Wasser ausgequollen giebt einen schmackhaften, steifen Brei. Etwas Salz und Butter kann auch daran kommen, ist aber durchaus nicht nötig. (Drei Personen.)

Reisspeise, auf einfache Art.
Obigem Reisbrei werden etwa knapp 1/4 Pfund Korinthen beigemischt und das Ganze in buttergestrichener mit Semmelkrume bestreuter Form gebacken.

Weisse Bohnen mit Tomaten.
1/2 Pfund weisse Bohnen werden den Abend vorher in kaltem Wasser eingequollen und am Morgen mit soviel Wasser angesetzt, dass sie davon bedeckt sind. Sind sie weich, so kommt etwa l/2 Tassenkopf Tomatenextrakt oder 5—10 durch ein Sieb geschlagene Tomaten dazu und etwas Butter und Salz (doch schmeckt es auch ohne letztere Zuthaten), und wird am besten noch 1—2 Stunden mit der Tomatensauce in warmer Ofenröhre stehen gelassen. Sollte noch Brühe daran sein, so kommt ein Löffel Weizenschrot zur Verdickung dazu. Wer Tomaten nicht liebt, nehme Pfefferkraut oder Majoran. (Zwei Personen reichlich.)

Grüne Bohnen mit Äpfeln.
Den grünen Bohnen werden die Fäden abgezogen, jede Bohne in Stücke gebrochen, in kochendes Wasser zum Dämpfen gethan und bald darauf in Scheibchen geschnittene saure oder unreife Äpfel, gewiegte grüne Petersilie oder Zwiebeln sowie etwas Salz und Butter dazu gegeben. Sind die Bohnen weich, so kommt noch Weizenschrot zur Verdickung daran.

Linsen mit Pflaumen.
1/2 Pfund Linsen werden abends vorher eingequollen, dann mit etwa 30 Stück Backpflaumen und darüberreichendem "Wasser langsam weich gekocht, bis gar keine Brühe mehr daran ist. Etwas Salz und Butter kann dazu kommen, ist aber nicht nötig. (Drei Personen.)

Steinpilze mit Kartoffeln.
Die Steinpilze werden in Stücken geschnitten, gewaschen und mit Wasser, grüner Petersilie oder einer gewiegten Zwiebel weich gedämpft. Dann kommt etwas Salz und Butter hinzu, und wird weiter die Brühe mit zwei Esslöffel Weizenschrot zu einer Sauce verdickt. Kartoffeln werden in der Schale gekocht, geschält, in Stücken geschnitten, zu den Pilzen in die Sauce gemischt, das Ganze noch einmal aufgekocht und schliesslich noch einige Zeit lang warm gestellt.

Salat von roten Rüben.
Die roten Rüben werden gewaschen und in der Ofenröhre auf einem Ziegel weich gebraten. Hierauf geschält, in Scheibchen geschnitten und mit verdünntem Zitronensaft angemacht.

Kopfsalat (Staudensalat).
Kopfsalat wird gelesen, gewaschen und darauf mit etwas Öl, Zitronensaft (nicht Essenz) und nach Belieben mit ein wenig Zucker angemacht.

Kartoffelsalat mit Äpfeln.
Gar gekochte Schalenkartoffeln werden geschält und in Scheiben geschnitten; dann werden einige säuerliche Äpfel ebenfalls in dünne Scheiben geschnitten und beides mit etwas Öl und Zitronensaft zusammengerührt.

Erbsen (Linsen) in leichtverdaulichster Form.
Ungeschälte Erbsen (Linsen) quelle man den Abend vorher in kaltem, wennmöglich weichem Wasser ein. Am folgenden Tage schütte man sie in den Kochtopf, doch so, dass nur wenig Wasser übersteht. Etwas Salz (möglichst wenig), Pfefferkraut und Majoran koche man mit. Die Erbsen (Linsen) werden nun gar gekocht, doch so, dass alles Wasser, wenn sie gar sind, so ziemlich eingekocht ist. Erbsen und Linsen behalten so ihre ursprüngliche Form bei und sind nahrhafter und leichter verdaulich, als wenn man sie durchschlägt oder noch Fett dazu nimmt.

Kartoffelklösse. (Für Zwei Personen.)
Ein Liter mehlige Kartoffeln werden gar gekocht, dann geschält und abgekühlt, darauf werden sie mit einem Reibeisen gerieben. Zwei Semmeln werden hierauf in Würfel geschnitten und diese in Butter geröstet, mit einem Ei und den geriebenen Kartoffeln nebst etwas Schrotmehl oder anderem Mehl gehörig durchgemengt und in der Hand zu apfelgrossen, runden Klössen geformt. Dann, nachdem sie in Mehl (Schrotmehl oder anderem Mehl) gerollt sind, ungefähr 10 Minuten lang in kochendes Wasser gebracht, doch muss acht gegeben werden, dass die Klösse nicht zerkochen. Dazu kann jede Fruchtsauce, auch Zwiebelsauce oder Buttersauce gegeben werden.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
19. 4. 1882
Todestag von Charles Darwin dem Entwickler der Evolutionstheorie. Nach Darwins Ansicht stammen alle Lebewesen von einem Urahn ab und die weitere Evolution wurde durch natürliche Auslese bestimmt.

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