Willkommen bei Med-serv.de
 
  Home  ·  Med. Abkürzungen  ·  Endoatlas  ·  Sonoatlas  ·  Alte Bücher  ·  Kontakt 29. März 2024 
  Sie befinden sich: Home > Bücher > Meine Wasserkur > II.Apotheke > Heilmittel H-K > Knochenmehl
 
Medizinische Bücher
Alte medizinische Bücher im Internet

Meine Wasserkur

Sebastian Kneipp, 49. Auflage 1894

 

Apotheke-Heilmittel
Heilmittel H bis K
Von Sebastian Kneipp.

Seite: 13/16Zurück (Kleie)[ Hafer | Hagebutten | Harzkörner | Heidelbeere | Heublumen | Holunder | Honig | Huflattich | Johanniskraut | Kamille | Kampher | Kleie | Knochenmehl | Kohlenstaub | Kreidemehl | Kümmel ]Weiter (Kohlenstaub)


Knochenmehl.



Von diesem Knochenkohlenpulver bereite ich mir stets drei Sorten. Die erste Sorte ist das sogenannte

a) Schwarze Pulver.

Ich nehme gesunde Knochen eines gesunden, geschlachteten Stückes Vieh und setze dieselben so lange der Glühhitze aus, bis die Knochen zu Kohle verbrannt sind. Diese schwarzen Knochenkohlen werden fein zerstoßen, und das überaus einfache und unschädliche schwarze Pulver ist fertig.

Als zweite Sorte verwahre ich das sogenannte

b) Weiße Pulver.

Ich brenne die Knochen wie Kalk, d.h. so lange, bis sie das Aussehen haben wie frischgebrannter Kalk. In der That habe ich ja auch der Hauptsache nach Kalk vor mir; denn die beigemengten Salze oder anderen Stosse bilden bei weitem den kleinsten Theil. Die verkalkten Stoffe werden wieder pulverisirt, d.h. zu Pulver zermalmt, und ich habe ein Pulver, welches das Ansehen hat wie Kreidemehl, das sogenannte weiße Pulver.

Eine dritte Sorte nenne ich das

c) Graue Pulver.

Ein Theil weißes Pulver, ein Theil schwarzes Pulver, ein Theil zerstoßener weißer Weihrauchkörner dürsten in der Farbenmischung ungefähr aus grau heraus kommen. Daher der Name.

Wer meine Bemerkungen zu der Rubrik "Kreidemehl" gelesen hat, wird verstehen, weßhalb das Knochenkohlenpulver in meiner Hausapotheke eine Rolle, und zwar eine sehr wichtige Rolle spielt.

Nach schweren Krankheiten und bei Patienten, die recht geschwächt, an Kräften tief heruntergekommen find, ist die Wirkung am ausfallendsten. Ich selbst konnte manchmal mein Staunen nicht unterdrücken.

Unklar könnte erscheinen, weßhalb ich drei verschiedene Pulver von denselben Knochen bereite. Die drei Arten des Knochenkohlenpulvers entsprechen verschiedenen Arten der Schwäche. an welcher die Patienten leiden.

Rekonvaleszenten, die eine Kräftigung des Gesammtorganismus nothwendig haben, selbst Kinder, die wie verkümmerte Waldbäumlein ein elendes Dasein fristen und, man weiß nicht warum, mit den Jahren doch nicht an Kraft zunehmen (hieher zählen befonders die Kinder, welche an der sogenannten englischen Krankheit leiden), bekommen das schwarze Pulver täglich in Wasser oder in der Speise, ein bis zwei Messerspitzen.

Patienten, bei denen ich sehe, daß die Maschine nur langsam und träge arbeitet, daß es mit der Verdauung und Blutbildung schlecht bestellt ist, daß manche Bestandtheile des Körpers nur karg und unregelmäßig das bekommen, was sie zum Wachsthum, zum Ansätze notwendig brauchen, daß insbesondere das Knochengerüste wie ein baufälliges Mauergerüst wackelt und am Zusammenbrechen ist, solche bekommen das weiße Kalkpulver. Wie die Mutter dem ganz Kleinen Mehlbrei gibt, der dem noch zahnlosen Milchkindlein mund- und magengerecht ist, so bediene ich sozusagen die armen, hungrigen Knochen mit Knochenmehl, aus daß sie einzeln und im Ganzen wieder zusammenhalten.

Wie die Beimischung des Weihrauches besagt, wird das graue Pulver insbesondere denjenigen Patienten oder Rekonvaleszenten verabreicht werden, bei denen die inneren Gesäße in großem Schwächezustande sind.

Nun hast du, lieber Leser, das Geheimniß vom schwarzen, weißen und grauen Pulver, von dem viele, sehr viele Patienten zu erzählen wissen, und worüber schon so viel geraden und disputirt worden ist. Glaube mir, durch diese Pulver allein hätte ich ein reicher Mann werden können! Ich verabscheue und verurtheile im Prinzip die Geheimmittelei und stimme vollkommen Jenen bei, welche dieselbe als Pfuscherei und Quacksalberei brandmarken und verdammen. Meine Mittel brauchen das hellste Tageslicht nicht zu scheuen. Ieder prüfe und wähle das Beste!




Seite: 13/16Zurück (Kleie)[ Hafer | Hagebutten | Harzkörner | Heidelbeere | Heublumen | Holunder | Honig | Huflattich | Johanniskraut | Kamille | Kampher | Kleie | Knochenmehl | Kohlenstaub | Kreidemehl | Kümmel ]Weiter (Kohlenstaub)


Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
Hauptmenu
· Home
· Med. Abkürzungen
· Endoskopieatlas
· SonoAtlas
· Alte Bücher

Alte Bücher
· Übersicht
· Wasserkur
· Andere:
· Heilwissenschaft
· Organon

· Hilfe/FAQ

Rückblick
29. 3. 2003
Der Erstbeschreiber des SARS, der 46-jährige italienische Arzt Carlo Urbani starb an derselben. Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom wurde erstmalig im Februar 2003 beobachtet.

Werbung


 

Alle Inhalte und Bilder, soweit nicht anders gekennzeichnet © 2002-2017 Stefan Südfeld. Sitemap.
Unsere anderen Seiten: Psychotherapie Herzogenrath