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Meine Wasserkur

Sebastian Kneipp, 49. Auflage 1894

 

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Krankheiten
T-W.
Von Sebastian Kneipp.

Seite: 6/10Zurück (Verbrennungen)[ Typhus und seine Folgen | Unterleibsentzündung | Unterleibsverschleimung | Veitstanz | Verbrennungen | Vergiftung des Blutes | Verstopfung | Wassersucht | Wirbelleiden | Würmer ]Weiter (Verstopfung)


Vergiftung des Blutes.


Joseph schlachtete eine Kuh und schnitt sich mit dem blutigen Messer eine tiefe Wunde in den Daumen. Er achtete nicht darauf, bis sich heftige Schmerzen einstellten und die Hand so anschwoll, daß er die Finger nur mehr mit großer Mühe bewegen konnte. Die Hitze stieg, und bald zeigten sich gelbliche und bläuliche Flecken an Finger und Hand. Ein Arzt gab ihm Mittel zum Waschen und Überschlagen. Allein die Schmerzen, die schon bis zum Ellenbogen reichten, wurden immer unausstehlicher, und der Arme fühlte recht gut, daß eine krampfartige Entzündung im Innern immer weiter fresse wie Feuer.

Man rief mich. Ich rieth Hand und Armdämpfe, viermal des Tages, je eine halbe Stunde lang zu nehmen. Außer dieser Zeit wand er die Hand bis über die Ellenbogen in angesch wellte Heublumen.

Alle eineinhalb bis zwei Stunden, d.i. jedesmal, so oft der Schmerz sich in besonders fühlbarer Weise steigerte, wurden die Heublumen erneuert, d.i. neu angeschwellt und neu ausgelegt. Dieses Verfahren brachte nicht allein Linderung, sondern gänzliche Heilung. Das Umsichgreifen des unheilverkündenden Brandes hörte am Abende des ersten Tages auf. Die ganze Entzündung war nach vier Tagen beseitigt.

Ein Herr schnitt sich ein Hühnerauge aus, das entzündet war, und ahnte nicht das Geringste. In wenigen Tagen war die Entzündung derart, daß offenbare Zeichen und Schmerzen einer Blutvergiftung vorhanden waren. Viele, die Aehnliches mitangesehen, hielten den Armen für verloren.

Der Patient nahm täglich zwei Fußbäder von abgebrühten Heublumen (dieselben sollen im Fußbade mitgegeben werden), und täglich wurden die Füße ein paarmal, je auf zwei Stunden, mit Tüchern, in Absud von Zinnkraut getaucht (jede Stunde neu einzutauchen), umwunden. Da am Körper schon Spuren der Vergiftung offenbar wurden (schlechtes Aussehen, Appetitlosigkeit), kamen zu obigen Partialanwendungen täglich eine Waschung des Oberkörpers und ein Unterwickel von eineinhalb Stunden. In wenigen Tagen war der Herr außer Gefahr, in 10 Tagen gesund. Er trank täglich zwei Tassen Wermuth-und Salbeithee (beide Kräuter gemischt).

Auch derlei kleine Fußgebrechen erheischen große Vorsicht. Als Vorbeugemittel kenne ich keine besseren als öfteres Barfuß gehen (wenn es im äußersten Falle auch nur im Zimmer geschähe, z. B. 15-30 Minuten vor Schlafengehen) und häufigere kalte, für schwächere Leute lauwarme Fußbäder. Die Reinlichkeitspflege der Füße ist ein wichtiges Kapitel in der Gesammt-Gesundheitspflege des Körpers.

Ein korpulenter Pfarrer wollte seinen dicken Hals durch Jodsalbe, die ihm der Arzt verordnet hatte, wieder in die normale Verfassung bringen. Um schneller zum Ziele zu kommen und dem Kropfe sobald als möglich zu entrinnen, griff er viel zu tief in den Jodsalbentopf. In kurzer Zeit magerte der kräftige Herr so ab, daß er kaum mehr die Hälfte Körpergewicht hatte. Der Arzt erklärte ihn für aufgegeben, weil das Jod das Blut vergiftet habe.

In solchen Fällen war der "Wasserpfarrer" dann immer gut genug; ich sage dieses ohne alle und jede Anzüglichkeit und ohne jede Bitterkeit. Es soll ein Scherz sein! Der Kranke bekam warme Bäder mit Absud von Fichtenreisern von 28-30 R mit folgender kalter, aber rascher AbwaSchung. Oberund Unteraufschläger, den Ober- und Unterguß, den Unterwickel in Absud von Fichtenreisern getaucht, jeden Tag zwei Anwendungen in der bezeichneten Reihenfolge. Daneben mußte er barfuß gehen im bethauten Grase. Nach innen wirkte gut
täglich eine Messerspitze Kreidemehl oder gelöschten Kalkes, in einem Schoppen WaSser gut aufgelöst, auf zwei bis vier mal zu trinken; gleichfalls täglich eirr bis zwei Löffel Proveneer-Oel, daneben einfache. kräftige Hausmanns-kost. - Das Wasser hat auch in diesem Falle seine Dienste gut Methan.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
7. 5. 1967
Der argentinische Chirurg René Favaloro führt die erste ACVB-Operation (Arterio-koronarer Venen-Bypass) durch. Die dabei verwendete Vene entstammte dem Bein des Operierten. 2000 begann Favaloro Selbstmord durch einen Herzschuss.

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