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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

Frauenkrankheiten aller Art, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

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Menstruations-Störungen.


Die Menstruation des Weibes bedeutet ein fortwährendes Bereitsein zur Fortpflanzung. So lange keine Empfängnis eingetreten ist, geht das Menstrualblut ab, ohne seinen Zweck erfüllt zu haben. Bei gesunden Personen darf dieser Vorgang aber weder mit Schmerzen noch mit sonstigen Unannehmlichkeiten verbunden sein. Gehen Schmerzen oder Beschwerden mit der Menstruation einher, so ist mit Sicherheit auf eine Belastung des betreffenden Körpers mit Krankeitsstoffen zu schliessen.

Der naturgemässe Vorgang, wie wir ihn hier beim weiblichen Organismus zu beobachten pflegen, hängt nach meinen langjährigen Erfahrungen mit der Zu- und Abnahme des Mondes zusammen. Bei einem gesunden Körper, wie wir ihn im Sinne der neuen Heilwissenschaft kennen gelernt haben, muss, wie ich zu behaupten wage, die Periode jedesmal mit dem Vollmond eintreten und, 3—4 Tage dauernd, sich genau aller 28 Tage wiederholen. Bei wem sich die Menstruation zu dieser Zeit oder um sie herum nicht einstellt, der kann mit Sicherheit auf eine entsprechende Belastung seiner Unterleibs-Organe schliessen, die um so grösser ist, je weiter entfernt die Tage der Periode vom Tage des Vollmondes liegen. Noch chronischer wird jene Belastung sein, wenn die Tage der Menstruation in 14tägigen oder 3wöchigen Pausen eintreten, oder wenn gar der Blutverlust selbst 14 Tage anhält, beides Erscheinungen, die leider in der Gegenwart ausserordentlich oft zu Tage treten.

Wie alles in der Natur einem fortwährendem Wechsel unterworfen ist, so ist auch der Vorgang der Menstruation ein fortwährendes Steigen und Fallen, ein stetes Zu- und Abnehmen. Die Zeiten der Periode sind für Mädchen und Frauen von hervorragenderer Bedeutung, als man im allgemeinen anzunehmen geneigt ist. Kuhiges Verhalten in jenen Tagen, Meiden aller Aufregungen ist nicht nur allen Mädchen, sondern in erster Linie auch schwangeren Frauen anzuempfehlen, wenn nicht nachteilige, zuweilen sogar bedenkliche Folgen in die Erscheinung treten sollen. Alle ihre Gedanken, ihre Handlungen beeinflussen in erheblicher. Weise das Nervensystem und bei schwangeren Frauen nicht zum mindesten die sich entwickelnde Frucht. Die Krankheiten, welche in diesen Tagen entstehen, pflegen, wie ich schon oft in Erfahrung bringen musste, meist von schlimmeren Folgen begleitet zu sein.

Dem aufmerksamen Beobachter werden aber diese natürlichen Vorgänge im weiblichen Organismus noch andere beachtenswerte Erscheinungen zur Kenntnis bringen. Legen sie doch beredtes Zeugnis ab für die wunderbaren einheitlichen Grundgesetze, für das einheitliche Walten der Natur Über diesen Punkt habe ich mich in längerer Weise in meinem Lehrbuche der Gesichtsausdruckskunde ausgelassen, auf das ich deshalb alle Interessenten hinweisen möchte.

Wie ich bereits oben ausführte, sind sowohl eine zu starke als auch eine zu schwache Periode, eine fehlende oder eine unregelmässige Menstruation untrügliche Zeichen vorhandener Belastung mit Krankheitsstoffen. Wie beseitigt man solche krankhafte Zustände? Auch hier lässt uns der einheitliche Weg meiner neuen Heilwissenschaft nicht im Stich, auch hier können wir den Massstab der Beurteilung nicht zu ihrem Schaden anlegen. Mangelhafte Verdauung, hervorgerufen durch Ansammlung von Fremdstoffen im Unterleibe, muss und wird auch den Menstruations-Störungen vorausgegangen sein und auch stets ihre naturgemässe Begleiterscheinung bilden. Bessern wir die Verdauung, führen wir einen regelmässigen Stuhlgang herbei und setzen wir die unnormale hohe Temperatur im Unterleib herab, so werden jene unliebsamen Folge-Zustände ganz von selbst aufgehoben.

Meine ableitenden Bäder, je nach dem Belastungsgrade individualisiert, die reizlose Diät und meine sonstigen bekannten Kurmassnahmen leisten auch bei Menstruations-Störungen, wie meine Kurerfolge auf das trefflichste beweisen, ganz hervorragendes.

Hier anschliessend, möchte ich noch erklären, dass das Menstrualblut einen Überschuss von Körpersäften darstellt. Bei eintretender Schwangerschaft wird dasselbe zur Ernährung der Frucht verwandt. Thatsache ist, dass die für die Entwickelung der Frucht wichtigsten Tage immer diejenigen um den Vollmond herum sind, bei gesunden Frauen also die Tage, in welchen bei nicht schwangerem Zustande die Periode eintreten würde.

Ebenso bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Krankheits-Erscheinungen, welche mit der Gebärmutter zusammenhängen, bei zunehmendem Mond eine Verschlimmerung erfahren. Mit dem Tage der Abnahme des Mondes pflegt sofort eine Besserung einzutreten. Auch diese Vorgänge liefern auf das deutlichste den Beweis, wie sehr der Mensch mit der Natur zusammenhängt.

Es dürfte den verehrten Lesern und Leserinnen wahrscheinlich nicht uninteressant sein, an einigen mir bekannten Beispielen die Bedeutung jener Zeiten näher zu beleuchten.

Das erste Beispiel betrifft eine schwangere Frau, die eine unbeschreibliche Angst vor Mäusen hatte. Eines Tages lief der Frau eine Maus auf den nackten Arm, und zwar gerade zu jener Zeit, in welcher sonst ihre Menstruation eingetreten wäre.

Wie gross der Schreck der Frau gewesen sein mag, geht daraus hervor, dass die Furcht vor jenem Tier die Frau nicht verlassen wollte, sogar in der Nacht träumte sie von ihm. Als das Kind nach sechs Monaten geboren wurde, hatte es auf seinem Arme ebenfalls eine Maus, d. h. einen Fleck in der Grösse und Form einer solchen nebst einen mit kleinen Haaren bewachsenen Mäuseschwanz. Der ganze Fleck selber war mit der übrigen Haut des Armes gleichhoch, nur mit den ganz eigentümlichen grauen Haaren einer Maus bewachsen.

In einem zweiten Falle ging eine Frau mit dem sechsten Kinde schwanger. Frau, Mann und fünf bereits lebende Kinder hatten sämtlich dunkle Haare. In der ersten Hälfte ihrer Schwangerschaft befand sich nun ein Mädchen in ihrer täglichen Umgebung, das sie zärtlich liebte und das mit auffallend üppigem, brennend rotem, wellig gekräuseltem Haar, — ein auffallend seltener Haarwuchs — ausgestattet war. Die Schwangere empfand ausserordentliche Zuneigung zu diesem Mädchen, dabei den innigen Wunsch hegend, ihr Kind, das sie unterm Herzen trage, möge dasselbe Haar bekommen. Hervorragend rege wurde dieser Wunsch zu jenen Zeiten, zu welchen für gewöhnlich ihr Blut einzutreffen pflegte, so dass sie sogar des Nachts lebhaft davon träumte. Nach fünf Monaten wurde das Kind, ein Mädchen, geboren. Dasselbe ähnelte äusserlich allerdings seinen Eltern, hatte aber genau denselben auffallenden Haarwuchs, der jene Rothaarige charakteristisch machte.

Ein drittes Beispiel ist nicht weniger wichtig. Eine Dame fuhr mit ihrem kleinen Hündchen, das sie in ihr Herz geschlossen hatte, spazieren. Unterwegs sprang das Hündchen, durch einen Gegenstand gefesselt, plötzlich aus dem Wagen, und zwar so unglücklich, dass das Wagenrad über den Kopf des Hündchens hinwegging. Sie entsetzte sich so sehr über diesen Vorfall, dass sie des Hundes zerquetschten Kopf den ganzen Tag vor Augen hatte. Die Frau war gerade in den ersten Monaten der Schwangerschaft, und als nach sechs Monaten ihr Kind geboren wurde, kam dasselbe mit einem völlig abnormen Kopfe tot an. Der Kopf hatte ein förmlich zerquetschtes Aussehen.

Noch ein vierter Fall sei zum besten gegeben. Eine Frau gebar ein Kind, dessen Mund von Ohr zu Ohr reichte und einen Mundhimmel hatte. Bald nach der Geburt starb das Kind. Die Ursache der Missbildung war ein bedeutender Schreck, den die Mutter durch eine Maske bekommen hatte, die einen Mund von Ohr zu Ohr zeigte. Sie war über diesen Vorgang so erschrocken, dass sie mehrere Nächte nicht schlafen konnte. Da sie sich gleichzeitig in der Schwangerschaft befand, trat bei der nach einigen Monaten erfolgenden Geburt die erwähnte Thatsache hervor.

So wird es den verehrten Lesern oder Leserinnen begreiflich sein, wie die verschiedenartigen Charaktere und abnormen Eigenschaften und Anlagen der Kinder vielfach abhängig sind von dem jedesmaligen Verhalten, der Stimmung und den Umständen, unter welchen die Frauen während der Schwangerschaft ihre Menstruationszeiten verbringen. Sind sie während derselben sehr traurig und pessimistisch gestimmt, so wird diese Stimmung auch bei den Kindern später mehr oder weniger ihr Echo finden. Der gleichen Ursache entspringen auch Anlagen zu Zorn, Furchtsamkeit, Mut, zu Kleptomanie (Stehlsucht), Betrug, Geldgier und zu allen sonstigen schlechten oder guten Eigenschaften.

Aus diesen scheinbar für das Kapitel der Frauenkrankheiten nicht geeigneten Beispielen müssen wir die schwerwiegende Schlussfolgerung ziehen, dass alle jene äusseren Einflüsse, die wir mit unseren Sinnen beobachten und empfinden, also mit dem Kopfe wahrnehmen, ihre Hauptwirkung nicht am Kopfe, sondern im Unterleibe und dessen Organen durch Übertragung mittels der Nerven bekunden. Wer meine Fiebertheorie genau verfolgt hat, wird gesehen haben, wie ich den Ausgangspunkt aller Krankheits-Entstehungs-Ursachen in den Unterleib verlegt habe. Es hat dies seinen vollauf berechtigten guten Grund. Meine Theorie, die immer wieder auf den Unterleib, als dem Hauptorgan des menschlichen Körpers, hinweist, erhält durch obige Ausführungen die beste und sicherste Stütze, und meine Heilmethode liefert gleichzeitig hierzu die unwiderlegbarsten Beweise.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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