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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

Frauenkrankheiten aller Art, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

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Schlimme Brüste und fehlende Nahrung.
Die beste, weil die natürlichste Ernährungsquelle für das Kind bildet die Brust der Mutter. Sie ist ein über alle Maassen wichtiges Organ, dessen Funktionen unverstandenerweise leider häufig genug noch unterschätzt zu werden pflegen. Auf dieser Unterschätzung beruht vielfach die Vernachlässigung eines der kostbarsten Mittel zur gesunden Erziehung der heranwachsenden Menschheit. Es giebt in der Gegenwart nur noch wenig Mütter, die ihre Kinder ordentlich stillen können. Solche Mütter sind, streng genommen, nicht mehr fortpflanzungsfähig. Finden wir etwas Ähnliches bei dem Tier? Sehen wir, dass es seine Jungen nicht zu ernähren vermöchte, oder dass es durch das Säugen gar schlimme Saugapparate bekäme? Niemals! Also liegen bei dem menschlichen Individuum doch ganz zwingende Ursachen vor, welche diesen abnormen Zustand herbeiführen. Eine solche Ursache liegt schon in den vor der Schwangerschaft und noch vor dem Säugen ausserordentlich üppig entwickelten Brüsten. Ist es doch bekannt, dass gerade viele mit solchen Brüsten versehene Frauen heute kein Kind mehr selber stillen können oder doch vielfach beim Säugen mit schlimmen Brüsten sich plagen müssen, üppig entwickelte Brüste im jungfräulichen Zustande sind niemals normal. Sie sind im Gegenteil ein sicheres Anzeichen für eine erhebliche Belastung des betreffenden Körpers mit Krankheitsstoffen.

Besonders auf dem Lande pflegt man zu beobachten, dass Frauen ohne Mühe ihre Kinder zur Welt bringen, sie ohne jeden Schmerz stillen, ohne sowohl vor ihrer Schwangerschaft als auch bei dem Säugen üppig entwickelte Brüste zu haben. Das gleiche gilt auch bei jenem Zustande der Frau, in welchem eine zu grosse, krankhafte Magerkeit vorherrscht, ein Stadium, das auf einen noch tieferen chronischen Belastungszustand schliessen lässt. In solchen Fällen, besonders wenn dabei noch nach den heutigen Begriffen kräftig und nahrhaft von Fleisch, Wein, Bier, Eiern, Milch etc. gelebt wird, habe ich bemerkt, dass dann die Frauen aus "Nahrungsmangel" überhaupt nicht zu stillen vermochten.

In meiner umfangreichen Praxis habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass gerade bei geeigneter reizloser Kost, bei Anwendung meiner ableitenden Bäder sowie bei dem Gebrauch von Dampfbädern die Unfähigkeit zu nähren sich heben liess und dass schlimme Brüste dabei verschwanden.

Es mögen auch hier einige erläuternde Kurberichte das Gesagte ergänzen.

Eine Frau hatte das dritte Kind geboren. Keins der beiden bisherigen vermochte sie zu stillen — wie gern hätte sie es gethan! Jetzt hatte sie einige Zeit vor ihrer Niederkunft meine Kur gebraucht, und ihr Wunsch ging nun in Erfüllung.

Noch viele derartige Fälle sind mir in meiner Praxis vorgekommen.

Auch über Heilung schlimmer Brüste möchte ich aus der Masse meiner Heilerfolge einen herausgreifen.

Einer jungen Frau R schwollen einige Wochen nach ihrer Niederkunft die Brüste bedenklich an. Der Hausarzt hatte als letzte Hilfe die Spaltung derselben für den nächsten Tag in Aussicht genommen. Die junge Frau konnte sich zu dieser Operation nicht entschliessen und schickte noch am späten Abend zu mir. Ich erklärte ihr, dass ich eine Operation nicht für nützlich, sondern im Gegenteil für sehr schädlich halte, aber sicher glaube, ihr in kurzer Zeit auf andere Weise helfen zu können. Mit Freuden leistete sie meinen Vorschriften Folge und nahm noch während der Nacht vier Reibesitzbäder von je halbstündiger Dauer mit 10° R. = 12° C. Wasser. Am nächsten Tage hatte sich ihr Zustand bereits wesentlich gebessert. Nach einigen Tagen waren alle Schmerzen gewichen, und nach einigen Wochen Kur war der Zustand wieder völlig normal, weil die Krankheitsursache, die Fremdstoffe, aus dem Unterleibe herausbefördert worden waren.

So liefern denn obige Kurberichte, deutlicher sprechend als alle theoretischen Erörterungen der Schulmedizin, auch auf diesem Gebiete einen unwiderleglichen Beweis für die Überlegenheit meines neuen Heilverfahrens.




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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Geburtstag von Carl Adolph von Basedow (1799-1854), dem Erstbeschreiber der Merseburger Trias (Exophtalmus, Tachykardie, Struma) und der nach ihm benannten Glotzaugenkachexie (Morbus Basedow).

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