Willkommen bei Med-serv.de
 
  Home  ·  Med. Abkürzungen  ·  Endoatlas  ·  Sonoatlas  ·  Alte Bücher  ·  Kontakt 26. April 2024 
  Sie befinden sich: Home > Bücher > Neue Heilwissenschaft > Entdeckung der neuen Heilkunst > Rheumatismus, Gicht... > Kalte Hände
 
Medizinische Bücher
Alte medizinische Bücher im Internet

Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

Optionen

Schmale Textspalte


Rheumatismus und Gicht, Ischias, Schiefwerden, Verkrüppelungen, kalte Hände und Füsse, heisser Kopf, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

Seite: 5/6Zurück (Ischias)[ Einleitung | Gelenkrheumatismus | Gicht | Ischias | Kalte Hände | Schiefwerden ]Weiter (Schiefwerden)


Kalte Hände


Wir kommen nun zur Entstehung der kalten Hände und Füsse und des heissen Kopfes. Wir alle wissen, dass gerade der Kopf kühl, Füsse und Hände warm sein müssen. Und doch finden wir es so oft umgekehrt. Wir wollen nun einmal sehen, wie diese Krankheitserscheinungen zustande kommen. Ich sagte in einem meiner früheren Vorträge, es gebe keine Krankheit ohne Fieber und ohne Fieber keine Krankheit. Es muss also nach meinen Behauptungen der Zustand ebenfalls ein Fieberzustand sein. Dass es beim heissen Kopfe so ist, wird nicht bezweifelt. Die kalten Füsse und Hände werden weniger für einen Fieberzustand gehalten. Ich behaupte aber, dass beides — heisser Kopf und kalte Hände und Füsse — auf ein und dieselbe Weise zustande kommt. Wie soll das zugehen? Jedes Kranksein wird bedingt durch das Vorhandensein von Fremdstoffen im Körper. Durch das Fieber, die Gärung, werden diese Stoffe vom Unterleibe nach den entferntesten Teilen des Körpers getragen. Eine Ablagerung an den entferntesten Orten — also beim Körper in Händen, Füssen und im Kopfe — findet statt. Treten die Gärungsstoffe in die Füsse und Hände, so finden sie hier einen sehr geringen Widerstand. Die Fremdstoffe lagern sich zunächst in den Zehen, dann in den Füssen und allmählich immer weiter nach oben in den Beinen ab und erschweren die Blutzufuhr und damit die Erwärmung. Ebenso ist es mit den Händen. Bei vielen sind erst nur die Fingerspitzen kalt; bei anderen ist nur der eine Fuss kalt; später, nach einigen Jahren, klagt man dann auch über die Beine, welche bis ans Knie hinan kalt sind. Nun werden warme Strümpfe angezogen, aber dauernd will auch das nicht helfen. Sogar Pelzstiefeln halten nur eine Zeit lang vor; es kommt die Zeit, wo kein wärmendes Kleidungsstück mehr genügt. Die Füsse sind nicht mehr zu erwärmen. Es geht daraus recht klar hervor, wie ja auch bekannt, dass nicht die Kleider den Körper, sondern der Körper die Kleider wärmen soll. Und wenn anfangs die wärmeren Kleider vor dem Kältegefühl doch schützen, so hat dies seinen Grund darin, dass immer noch eine gewisse Wärme in den Gliedern steckt, welche sich den dickeren Kleidern mitteilt und von diesen festgehalten wird. Aber es dauert nicht lange mit dem Schutz der wärmeren Kleider. Sobald die Ausscheidung der Haut und die regelmässige Blutzufuhr zu ihr mehr und mehr aufhört, nützt auch die wärmste Kleidung nichts mehr.

Ganz anders verhält es sich mit dem Kopfe. Das blutreiche Gehirn ist eher im stande, als Hände und Füsse, den Fremdstoffen, wenn sie nach dem Kopfe drängen, Widerstand zu leisten. Dadurch entsteht starke Reibung und durch diese wieder Wärme. So ist also das Rätsel gelöst: Genau dieselben Stoffe, welche Füsse und Hände kalt machen, machen den Kopf zunächst heiss. Aber auch mit dem heissen Kopf nimmt. es ein Ende. Es sind mir genug Kranke in der Praxis vorgekommen, bei denen der Kopf auch schon vollständig kalt war. Also auch hier ist eine Grenze gesetzt. Wenn die Fremdstoffe in hohem Maasse nach dem Kopfe drängen, dann hört endlich der Widerstand auch hier auf, und der Kopf wird nun ebenfalls kalt. Der Beweis für die Richtigkeit dieser Vorstellung kann nur geführt werden durch die Heilung, welche aus einer dieser Vorstellung entsprechenden Behandlung hervorgeht. Will man von dem Kältegefühle der Hände und Füsse und dem Hitzegefühle des Kopfes befreit werden, so hat man die Behandlung an der Stelle, von der die Gärung ausging, d. h. am Unterleibe, zu beginnen. Die Verdauung muss geordnet werden, dann müssen die Hände und Füsse warm und der heisse Kopf kühl werden. Der kalte Kopf wird anfangs wieder warm und dann normal kühl. Alle diese Erscheinungen sind aber in mehr als tausend Fällen beobachtet worden und werden in meiner Praxis täglich immer von neuem beobachtet. Ich will hier noch hinzufügen, dass alle, die an kalten Händen und Füssen leiden, auch stets Gefahr laufen, an Rheumatismus zu erkranken.



Seite: 5/6Zurück (Ischias)[ Einleitung | Gelenkrheumatismus | Gicht | Ischias | Kalte Hände | Schiefwerden ]Weiter (Schiefwerden)


Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
Hauptmenu
· Home
· Med. Abkürzungen
· Endoskopieatlas
· SonoAtlas
· Alte Bücher

Alte Bücher
· Übersicht
· Heilwissenschaft
· Andere:
· Wasserkur
· Hautkrankheiten

· Hilfe/FAQ

Rückblick
26. 4. 1829
Geburtsdatum des Chirurgen Christian A.T.B. Billroth, der sich mit den von ihm entwickelten Magenoperationen verewigte (Billroth-I- und -II-Operation). Außerdem entwickelte der operative Techniken zur Kehlkopfentfernung und transvaginalen Uterusentfernung (Hysterektomie).

Werbung


 

Alle Inhalte und Bilder, soweit nicht anders gekennzeichnet © 2002-2017 Stefan Südfeld. Sitemap.
Unsere anderen Seiten: Psychotherapie Herzogenrath