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Lehrbuch der Gynäkologie

Otto Küstner, 4.Auflage 1910

 

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III. ABSCHNITT.
Die Krankheiten des Uterus.

Kapitel IX.
Prolaps uteri et vaginae.
Von Otto Küstner.

Seite: 6/7Zurück (Therapie)[ Grundlagen | Vaginalprolaps | Uterusprolaps | Anatomie | Therapie | Zusammenfassung | Gravidität ]Weiter (Gravidität)


Zusammenfassung der Therapie des Vorfalles.


Für die Therapie des Vorfalles gilt folgender Hauptsatz:

Sobald bei einem Vorfall der Uterus in irgendwelcher pathologischen Weise an der Lageveränderung beteiligt ist, ist die Lageveränderung des Uterus als Hauptsache anzusehen und bei der Korrektur in erster Linie zu berücksichtigen.

Bei dieser Auffassung ist es ein grober, allerdings sehr häufig gemachter Fehler, bei einem Vorfall der vorderen Scheidenwand und gleichzeitig bestehender Retroflexion den ersteren zu behandeln, die letztere bestehen zu lassen; richtig ist in solchem Falle, die Retroflexion zu korrigieren; damit ist meist auch der Prolaps der vorderen Wand beseitigt.

In noch höherem Maße ist es notwendig, die Lageveränderung des Uterus in erster Linie in Angriff zu nehmen, wenn dieser nicht nur retroflektiert, sondern teilweise oder ganz prolabiert ist. Und zwar ist auch dann die Aufgabe der Therapie, nicht nur den Uterus in das Becken zurückzulagern und durch scheidenvereugende Kolporrhaphien im Becken zu erhalten, sondern auch dafür Sorge zu tragen, daß der Uterus daselbst in normaler Anteversioflexio liegt und liegen bleibt. Aus diesem Grunde halte ich beim Uterusprolaps, falls er operativ in Angriff genommen wird, bloße scheidenverengende Operationen, auch wenn sie mit hoher Amputation der Portio kombiniert werden, für ungenügend und halte für den wesentlichsten, nicht zu entbehrenden Teil der Operation denjenigen, welcher sich die Rechtlagerung und Erhaltung des Uterus in Rechtlagerung zur Aufgabe macht. Also:
  1. Vorfälle der Scheide bei völliger Normallage des Uterus werden am besten operativ behandelt. Besonders ist bei der Kolpor­rhaphie zu berücksichtigen, daß die entsprechenden Nachbarorgane, als bei vorderem Prolaps die Blase, bei hinterem das Rectum, ausgiebig abgetrennt und zurückgenäht werden.
  2. Vorfälle bei welchen der Uterus an der Lageveränderung irgendwie beteiligt ist:
    1. solche, bei welchen nur wenig, vielleicht nur die Portio oder nichts außerhalb der Vulva liegt, werden wie Retroflexioncn behandelt, also bei beweglichem Uterus mittels Pessars, bei fixiertem mittels ventraler Fixur nach Trennung des Uterus aus den Adhärenzen, mit oder ohne Entfernung der Adnexe, je nachdem dieselben schwer, leichter oder nicht erkrankt angetroffen werden. Ist der Uterus beweglich und ist aus subjektiven oder objektiven Gründen eine operative Behandlung nötig, so paßt die Ventrifixur oder die ALEXANDERsche Operation, bei Frauen in oder nach dem Klimakterium auch die vaginale Fixur und ihre Modifikationen. Bei bedeutender Vergrößerung des Uterus kann sich Portioresektion empfehlen.

      Ein integrierender Bestandteil jeder Prolapsoperation ist eine exakt auszuführende vordere und hintere Kolporrhaphie.
    2. Vorfälle, bei welchen ein beträchtlicher Teil des Uterus oder das ganze Organ draußen liegt, behandele man im Prinzip operativ, obwohl auch eine Pessarbehandlung durch die Größe des Vorfalles an sich nicht ausgeschlossen wird.


Die Behandlung besteht auch dann in einer Methode der Profixur des Uterus und in ausgedehnten scheidenverengenden Operationen, d.h. im Prinzip vorderer und hinterer Kolporrhaphie. Für die Wahl der profixierenden Methode sind die individuellen Verhältnisse der Kranken maßgebend. An die abdominale Operation werden die scheidenverengenden Operationen, und zwar in derselben Sitzung, angeschlossen oder ihr unmittelbar vorausgeschickt. Es wird vorn eine myrthenblattförmige, hinten eine HEGARsche oder FREUNDsche oder BISCHOFFsche oder KÜSTNERs individualisierende Kolporrhaphie (cf. Dammplastik) gemacht.

Die vaginale Exstirpation des Uterus kombiniert mit scheidenverengenden Operationen scheint für gewisse Fälle Vorteile zu bieten. Besser scheint die abdominale Totalexstirpation des Uterus und die Extraktion des Scheidengewölbes, erforderlichenfalls mit hinterer Kolporrhaphie kombiniert, zu sein.




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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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