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Lehrbuch der Gynäkologie

Otto Küstner, 4.Auflage 1910

 

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III. ABSCHNITT.
Die Krankheiten des Uterus.

Kapitel VII.
Normale und pathologische Lagen und Bewegungen des Uterus.
Von Otto Küstner.

Seite: 1/8[ Einleitung | Elevation | Anteposition | Retroposition | Lateriposition | Torsion | Drehung | Anteversion ]Weiter (Elevation)

An der lebenden geschlechtsreifen Frau, dieselbe stehend gedacht, liegt bei leerer Blase und leerem Mastdarm der Uterus etwa horizontal. Von der horizontalen Richtung, in welcher die Achse des Corpus verläuft, biegt der Cervixkanal nach unten zu ab. Diese Biegung pflegt bei Virgines schärfer zu sein als bei Frauen, welche geboren haben. Immer handelt es sich dabei um eine Kurve, nicht um einen "Knickungswinkel".

Auf Grund der früher gültigen Voraussetzung, daß bei der Normallage des Uterus seine Achse etwa mit der Beckenachse zusammenfalle, nannte man die eben beschriebene, von uns als normal gekannte Lage Anteversio oder, wenn die Cervixkrüminung besonders scharf war, Anteflexio und hielt sie für pathologisch.

Heute wissen wir, daß die Anteversio-flexio die normale Lage des Uterus ist.

Wie alle Organe des Abdomen, so befindet sich auch der Uterus an der Lebenden stets in Bewegung. Die Exkursionen der normalen Bewegungen sind nicht ganz gering, sie sind größer als die der Leber und der Milz, geringer als die des Darmtraktus. Die Kräfte, welche den Uterus bewegen, sind die Wechsel der Füllungszustände der Nachbarorgane, der Blase und des Mastdarms, die Schwere des Organs selbst und die Muskulatur seines Ligamentapparates. Letzterer fällt vorwiegend die Aufgabe zu, ersteren gegenüber antagonistisch, bezugsweise als Korrektiv zu wirken.

Die sich füllende Harnblase drängt den Uterus in toto nach hinten und oben, die sich füllende Ampulle des Rectum nach vorn und oben. Die Schwere läßt an der stehenden Frau das Corpus uteri etwas mehr nach unten, fußwärts, in der Rückenlage etwas mehr nach oben, köpfwärts sinken. Der Muskelapparat der Bänder zieht den durch diese Kräfte aus seiner Ruhestellung herausgebrachten Uterus wieder in diese zurück, sorgt dafür, daß die genannten Stellungsveränderungen nicht stabil werden.

Dagegen sind die pathologischen Lageveränderungen des Uterus durch ihre Stabilität ausgezeichnet.

Die Muskelapparate der Ligamente reichen nicht mehr aus, den Uterus wieder in die Normallage beilegen.



Fig. 94. Normale Lage der weiblichen Beckenorgane bei leerer Blase und leerem Mastdarm. Die Lumina der Harnröhre, Blase, Scheide, des Uterus, des Rectum sind schraffiert dargestellt, die punktierten Linien stellen das linke Os ilium und Os pubis, das linke Ovarium und die linke DOUGLASsche Falte dar. (Nach SCHULTZE, Lageveränderungen, S. 10.)


Fig.95. Beckenorgane der Frau, von der Bauchhöhle aus gesehen. B Uterus, Bl Blase, md Mastdarm, gg Tuben, l, m Ovarien, nur zum Teil sichtbar, i Ligg. rotunda, x Ligg. ovarii, k Lig. latum. (Nach SCHULTZE, Lehrb. d. Hebammenkunst.)


Fig. 96. Physiologische Retroposition des Uterus, durch die Füllung der Harnblase bedingt. Bei der Entleerung legt sich die obere größere Hälfte a-b auf die untere kleinere a-b. Würde sich dabei das obere Segment a-c auf das untere a-c legen, so könnte der Uterus auch nach der Entleerung der Blase in derselben retroponierten Stellung verharren. Das tut er aber, normale Verhältnisse vorausgesetzt, nicht. (Nach SCHULTZE, Lageveränderungen, S. 14.)


Fig. 97. Physiologische Elevationsstellung des Uterus, durch die Füllung der Blase und des Rectums bedingt. (Nach SCHULTZE.)


Fig. 98. Zur Illustration des Einflusses der Körperstellung auf die Lage des Uterus. Dieser ist, um die Unterschiede prägnanter erscheinen zu lasseil, vergrößert gedacht, wie denn auch die für das in der Figur dargestellte Gesetz grundlegenden Untersuchungen von mir an Wöchnerinnen vorgenommen worden sind. ---- Lage des
Uterus an der stehenden, ____ Lage des Uterus an der auf dem Rücken liegenden Frau; d.h. an der stehenden sinkt das Corpus uteri mehr vornüber, die normale Anteversio-flexio wird noch verstärkt; umgekehrt bei der auf dem Rücken liegenden.





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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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