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Atlas der Hautkrankheiten

E. Jacobi, 5. Auflage 1913

 

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Hautkrankheiten
Von E. Jacobi.
Krankheiten M bis O.

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Masern (Morbilli).


Tafel 70.

Morbilli (Masern).

Die Masern sind eine fast stets epidemisch auftretende Infektionskrankheit hauptsächlich des Kindesalters mit unbekanntem Virus, welche direkt oder indirekt übertragen werden können und in den meisten Fällen eine das ganze Leben hindurch andauernde Immunität hinterlassen.

Morbilli (Masern).

Nach Ablauf der etwa 10tägigen Inkubationszeit entwickeln sich unter Fieber zunächst katarrhalische Erscheinungen von seiten der Schleimhäute: Conjunctivitis, heftiger Schnupfen, bellender Husten, sowie Schwellung einzelner Lymphdrüsen; am Gaumen zeigt sich fleckige Rötung, an der Wangenschleimhaut kleine weißliche »Spritzflecke". Etwa 4 - 6 Tage nach Beginn der Erkrankung tritt das charakteristische Exanthem fast stets zuerst im Gesicht in Form von kleinen roten follikulären Knötchen auf, die von einem leicht erhabenen blaßroten Hof von wechselnder Gestalt umgeben sind (Fig. 115). Auf dem Höhepunkt der Erkrankung, etwa am 2. Tage nach Beginn des Exanthems, finden sich über den ganzen Körper verstreut zahlreiche flache Quaddeln, die vielfach konfluieren, stets aber gesunde Hautstellen freilassen; die follikulären Knötchen sind auch jetzt noch erkennbar (Fig. 116). Das Fieber, welches bis 40-40.5° angestiegen war, fällt jetzt rasch ab, die katarrhalischen Erscheinungen lassen nach, die Haut beginnt unter Abblassen des Exanthems kleienförmig abzuschilfern und nach 8 - 10 Tagen befinden sich bei normalem Verlauf die Kranken in der Rekonvaleszenz, die nur selten durch einen neuen Nachschub unterbrochen, respektive verzögert wird.

Gelegentlich gelangt das Exanthem nicht zur vollen Entwicklung, oder aber es tritt in Form von Bläschen, kleinen Papeln und schließlich vollkommen kon-fluierend auf; auch hämorrhagische und nekrotisierende Exantheme kommen, jedoch selten, vor.

Der normale Verlauf der Masern kann durch die häufig eintretenden Komplikationen gestört werden; besonders zu achten ist auf Erkrankungen der Augen, Ohren, des Rachens sowie der Lungen. Seltener ist eine Beteiligung der Nieren oder das Auftreten von Noma. Im Anschluß an überstandene Masern kommt verhältnismäßig häufig Keuchhusten sowie Tuberkulose vor.

Die Diagnose der Masern ist bei epidemischem Auftreten nicht schwierig. Differentielldiagnostisch wäre zu beachten, daß bei Scarlatina die katarrhalischen Erscheinungen fehlen und daß bei letzterer Erkrankung die ganze Haut befallen zu sein pflegt; bei der syphilitischen Roseola dürfte fast immer der Primäraffekt und die indolente Drüsenschwellung die Diagnose sichern, eventuell entscheidet das Resultat der Serumuntersuchung. Schwieriger ist die Abgrenzung gegenüber toxischen Erythemen, speziell solchen nach Salvarsaninjektion, doch wird die typische Art des Auftretens und des Verlaufs der Morbillen auch hier die Diagnose ermöglichen.

Die Therapie besteht hauptsächlich in Bettruhe bis zur Beendigung der Abschuppung, Hautpflege, Fieberdiät und Schutz vor Erkältungen. Stets ist sorgfältig auf Komplikationen zu achten!

Anm. 115. Moulage aus dem Schloßmannschen Säuglingsheim in Dresden (Kolbow). Anm. 116. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).





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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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26. 4. 1829
Geburtsdatum des Chirurgen Christian A.T.B. Billroth, der sich mit den von ihm entwickelten Magenoperationen verewigte (Billroth-I- und -II-Operation). Außerdem entwickelte der operative Techniken zur Kehlkopfentfernung und transvaginalen Uterusentfernung (Hysterektomie).

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