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Atlas der Hautkrankheiten

E. Jacobi, 5. Auflage 1913

 

Hautkrankheiten
Von E. Jacobi.
Krankheiten M bis O.

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Naevi. Adenomata sebacea. Verrucae seniles.


Tafel 91-94.

Naevus papillaris pigmentosa

Teils angeboren, häufiger aber aus einer kongenitalen Anlage sich entwickelnd finden sich bei sehr vielen Personen gutartige Neubildungen der Haut, die, einen oder mehrere Gewebsbestandteile enthaltend, außerordentlich verschiedene Größenverhältnisse und Anordnung aufweisen. Histologisch am einfachsten sind die Pigmentnaevi gebaut, zu denen auch die Epheliden gerechnet werden. Diese Naevi stellen runde oder unregelmäßig gestaltete Flecken verschiedenster Größe dar und sind teilweise auch halbseitig oder nach bestimmten Liniensystemen angeordnet (Voigtsche Grenzlinien).

Naevus teleangiectodes

Bei den sogenannten weichen Naevi findet außer der Pigmentanhäufung eine Zellneubildung statt, außerdem können Haare und Hautdrüsen beteiligt sein. Die Oberfläche zeigt vielfach einen warzigen, papillären Bau (Naevi verrucosi s. papillomatosi, Fig. 149). Diese außerordentlich verschieden gestalteten, bald Flächenerhebungen, bald halbkuglige Neubildungen darstellenden Naevi sind deshalb beachtenswert, weil aus ihnen sich gelegentlich bösartige melanotische Geschwülste entwickeln können (Fig. 152).

Naevus linearis

Eine weitere Gruppe der Naevi, die Gefäßnaevi, Feuermäler (Fig. 150), kommen angeboren am häufigsten im Gesicht, auch halbseitig vor, können indessen einen großen Teil der Körperoberfläche einnehmen und zeigen verschiedene Grade der Gefäßneubildung, entweder nur kapilläre Gefäßwucherung oder auch gleichzeitige Neubildung größerer und tieferer Gefäße, wobei die Oberfläche unregelmäßig warzen- oder beerenartig verändert erscheint. Im weiteren Verlaufe können diese Naevi ganz oder zum großen Teile zurückgehen oder aber auch durch peripheres Wachstum sich weiter vergrößern.

Naevus pigmentosus, Sarkom

Naevi, bei denen die Neubildung der Hautdrüsen in den Vordergrund tritt, werden als Drüsennaevi bezeichnet; hierher gehören die bei geistig minderwertigen Individuen oder Epileptikern auftretenden sogenannten Adenomata sebacea (Fig. 153), charakterisiert durch die, meist in das Alter der Pubertät fallende Entwicklung zahlreicher gelblicher bis roter kleiner Wärzchen von verschiedener Größe, die besonders in der Nasolabialfalte dicht gedrängt stehen. Weitere Veränderungen werden an den entstandenen Effloreszenzen nicht beobachtet.

Adenoma sebaceum

Selten sind harte warzige Naevi ohne Beteiligung des Pigments.

Verucae seniles; Cavernomata senilia

Von besonderem Interesse sind die sogenannten systematisierten oder halbseitigen Naevi, welche sich aus den verschiedensten Bestandteilen der Haut zusammensetzen und häufig dem Verlaufe eines Nerven zu folgen scheinen (Nervennaevi ?) jedoch ist ein Einfluß der Nerven auf ihre Entstehung nicht nachweisbar. Diese Naevi können eine zusammenhängende linien- oder flächenartige Ausbreitung aufweisen oder lassen noch die Zusammensetzung aus kleineren einzelnen Naevi erkennen (siehe Fig. 151). Am Rumpfe ist gelegentlich eine metamere Ausbreitung nachweisbar.

Zu den Naevi gerechnet werden schließlich noch die sogenannten Verrucae seniles (seborrhoicae), welche meistens nach dem 40. Lebensjahr auftreten und sich bei sehr vielen Personen finden, nicht selten untermischt mit kleinen Angiomen - Cavernomata senilia. Die Lokalisation ist hauptsächlich an Brust und Rücken, häufig am stärksten in der Schultergegend. Gelegentlich ist eine strichförmige Anordnung erkennbar (siehe Fig. 154). Die einzelnen Maler, die sich fettig anfühlen, sind im Beginn hellbraun, später von grau- bis schwarzbrauner Farbe, schuppen und sind an der Oberfläche leicht granuliert. Die Größe wechselt von einer Linse bis zu einer Bohne. Mit dem Nagel läßt sich das ganze außerordentlich flache Gebilde abkratzen und es tritt der leicht blutende Papillarkörper zutage. Umwandlung in maligne Neubildung ist sehr selten, kommt indes vor.

Die Diagnose der Naevi dürfte nur sehr selten auf Schwierigkeiten stoßen und durch die Anamnese, Angeborensein, frühzeitige Entwicklung, späteres Stationärbleiben leicht zu stellen sein.

Die Prognose ist eine günstige, abgesehen von der erwähnten Umwandlung in maligne Geschwülste. Von Wichtigkeit sind die Naevi hauptsächlich wegen der dadurch bedingten kosmetischen Entstellung.

Die Therapie wird in den meisten Fällen eine chirurgische sein; kleine Pigmentnaevi werden am besten mit Acid. carbol. liquef. oder mit Sublimatspiritus, 1 % ig, bis zum Eintritt einer Reaktion betupft. Bei größeren weichen Malern gibt die Elektrolyse schöne kosmetische Resultate. Die Gefäßnaevi werden entweder durch oberflächliche galvanokaustische Stichelungen zur Verödung oder durch das Finsensche Verfahren oder Hg-Licht zum Abblassen gebracht; auch die Anwendung intensiver Kälte (Erfrieren) in Form erstarrter flüssiger Kohlensäure ist bei flachen oberflächlichen Gefäßmälern sehr zweckmäßig, aber auch bei weichen Pigmentnaevi von Erfolg. Das in neuerer Zeit empfohlene Radium gibt keine guten kosmetischen Resultate. Verrucae seniles kratzt man mit dem scharfen Löffel ab und ätzt den Grund mit Lapis. Bei den großen Naevi gibt es in der Regel keine erfolgreiche Therapie.

Anm. 149. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner). Anm. 152. Moulage der v. Bergmannschen Klinik in Berlin (Kolbow).
Anm. 150. Moulage der Freiburger Klinik (Johnsen). 17jähriges junges Mädchen mit kolossalem Naevus flammeus, der fast die ganze rechte Körperhälfte einnimmt und nur wenig normale Haut frei läßt.
Anm. 151, 153. Moulagen der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner). Anm. 154. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner). An der unteren Partie des Rückens findet sich ein in Entwicklung begriffenes Cancroid.





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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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