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Lehrbuch der Gynäkologie

Otto Küstner, 4.Auflage 1910

 

III. ABSCHNITT.
Die Krankheiten des Uterus.

Kapitel XII.
Endometritis, Metritis, Metropathia chronica, eigentümliche Formen und Folgezustände.
Von Otto Küstner.

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Metritis dissecans


Gesagt war, daß es bei der pyogenen akuten Form der Endometritis gelegentlich zur Unterminierung und Absceßbildung unter der Innenfläche des Uterus kommt, wodurch Sequestrierung und Ausscheidung größerer Gewebsteile bedingt wird. Derartige Beobachtungen sind es, welche SYROMIATNIKOFF als besondere, im Puerperium vorkommende Krankheit, als Metritis dissecans, beschrieb. Da Gewebsgangrän und Abstoßung gerade bei pyogenen Entzündungen auch im Uterusinneren etwas durchaus nicht Seltenes sind, so stellt die Eliminierung eines umfänglichen Gewebsstückes nichts Besonderes dar, nichts, was als besondere Erkrankung

einen besonderen Namen verdient. DÖDERLEIN, welcher die bisher als Metritis dissecans beschriebenen Fälle einer scharfen Kritik unterwirft, kommt zu diesem Resultat und will den Begriff Metritis dissecans völlig eliminiert wissen. Höchstens dürfen, wie auch v. FRANQUE betont, nur die auf pyogener Thrombophlebitis beruhenden Nekrosen von Uterusgewebe diesem Begriff reserviert bleiben.

Daß bisher ganz heterogene Dinge als Metritis dissecans beschrieben worden sind, geht aus folgendem hervor: Ich habe zwei Präparate von derartig umfänglichen, aus dem puerperalen Uterus in späteren Wochenbettstagen ausgeschiedenen Gewebsstücken untersucht. Beide bestanden ausschließlich aus decidualen Elementen. In dem einen Falle handelte es sich um die kompakte Schicht der ganzen Decidua vera, welche eine ungewöhnliche Dicke auf wies. Hier war also der größte Teil der Decidua, welcher, normaliter am Chorion haftend, mit der Nachgeburt ausgeschieden wird, im Uterus noch einige Tage verblieben. Es hatte sich sonach der, wenn ich so sagen soll, zweizeitige Ausscheidungsmechanismus abgespielt, welcher bei Aborten in frühen Monaten außerordentlich häufig ist. Zweifellos hatten chronisch entzündliche Zustände die ungewöhnliche Verdickung der Decidua und höchst wahrscheinlich auch die Abnormität des Ausscheidungsmechanisnius bedingt. Auch in dem anderen Falle, welcher von anderer Seite als Metritis dissecans beschrieben worden ist, handelte es sich nur um deciduales Gewebe.





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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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