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Atlas der HautkrankheitenE. Jacobi, 5. Auflage 1913 | |
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Hautkrankheiten Von E. Jacobi. Krankheiten E.
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Erysipelas.
Tafel 73, Fig. 120.
Erysipel.
Durch Einwandern der Erysipelstreptokokken in eine, oft kaum erkennbare Verletzung der Haut entsteht der Rotlauf, auch Rose, Erysipel genannt. Unter Schüttelfrost und Fieber bis zu 40° entwickelt sich eine scharf umschriebene schmerzhafte Schwellung der Haut, die dabei lebhaft rot, glänzend und gespannt erscheint; zuweilen ist die Epidermis in Blasen abgehoben (Fig. 120). Rötung und Schwellung schreiten schubweise fort, wobei sich am Rande zungenförmige Fortsätze bilden und durch Infektion der Lymphgefäße Lymphangoitis entstehen kann. Beim fixen Erysipel erfolgt in 4-8 Tagen unter Pigmentierung, Schuppung und gleichzeitigem Abfall der Temperatur Rückbildung, bei der Wanderrose, Erysipelas migrans kann durch immer neue Nachschübe der Prozeß sich über Wochen hinziehen. Besonders gefürchtete Komplikationen sind Gangrän, hauptsächlich an den Lidern und am Skrotum beobachtet, sowie tiefere Abszesse und Phlegmonen.
Lokalisiert ist das Erysipel am häufigsten an Stellen, die dauernd Läsionen der Epidermis, Rhagaden, Ekzeme etc. aufweisen, so besonders im Gesicht, von Rhagaden an Mund oder Nase ausgehend, und an den Extremitäten; auch die Schleimhäute werden häufig vom Erysipel befallen. Eine Immunität tritt nach Überstehen der Rose nicht ein, im Gegenteil neigen manche Personen zu rezidivierendem habituellem Erysipel, das dann vielfach bleibende, entstellende Ödeme hinterläßt. Nach Erysipel der Kopfhaut, das übrigens wegen der Gefahr der Meningitis gefürchtet ist, tritt zumeist vorübergehende Alopecie ein.
Die Diagnose des Erysipels ist aus der charakteristischen, scharf begrenzten glänzenden Rötung, der schmerzhaften Schwellung und dem Fieber meist ohne Schwierigkeit zu stellen; akute Ekzeme, besonders des Gesichtes, lassen sich durch das Fehlen des Glanzes sowie durch das Vorhandensein der primären Effloreszenzen des Ekzems abgrenzen.
Die Prognose ist, besonders bei schwerem Kopferysipel, mit Vorsicht zu stellen, da zuweilen unter den Erscheinungen einer Allgemeininfektion das Leben gefährdet ist; die meisten Fälle verlaufen aber günstig.
Von großer Wichtigkeit ist die Prophylaxe; jeder Erysipelkranke ist sorgfältig zu isolieren und muß seinen eigenen Pfleger haben, der mit keinen anderen Kranken in Berührung kommen darf. Bei Personen, die an habituellem Erysipel leiden, müssen die Eingangspforten der Infektion, Ekzeme, Rhagaden, Ulcera cruris geschützt und zur Überhäutung gebracht werden.
Therapie: Die Versuche, mittels Antistreptokokkenserum das Erysipel zur Heilung zu bringen, haben bisher sichere Resultate nicht ergeben, so daß wir auf eine rein symptomatische Behandlung angewiesen sind. Neben Bettruhe, Fieberdiät und bei hohem Fieber, kühlen Bädern oder Wickeln verordnet man lokal Überschläge mit Liq. Alumin. acet. einprozentig, Resorzin oder Ichthyol 2 - 5prozentig, Einpinselungen mit reinem Ichthyol oder mit Kollodium, Einreibungen mit Ungt. Crede, Verbände mit Alkohol oder mit Sublimatsalben. Empfohlen wird ferner Injektion von Collargol, Kompression der Lymphbahnen vermittels Heftpflaster in einiger Entfernung von der befallenen Stelle, Injektionen in die Umgebung mit 3 % Karbollösung (sehr schmerzhaft!) sowie schließlich tiefe Skarifikationen im Gesunden und Umschläge mit antiseptischen Lösungen, wodurch das Weiterschreiten verhütet werden soll.
Anm. 120. Moulage der Riehischen Klinik in Wien (Dr. Henning).
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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3. 12. 1967 Erste Herztransplantation durch Prof. Christiaan Nethling Barnard, Capetown, Südafrika. Die Operation (am 3. Dezember 1967) wurde in Südafrika durchgeführt, weil sich die US-Behörden zu keiner Genehmigung durchringen konnten. Der Empfänger Louis W. überlebte die Operation einige Tage. |
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