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Atlas der HautkrankheitenE. Jacobi, 5. Auflage 1913 | |
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Hautkrankheiten Von E. Jacobi. Krankheiten E.
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Erythema exsudativum multiforme.
Tafel 1, 2.
Erythema multiforme
Das Erythema multiforme stellt eine meist unter dem Bilde einer Allgemeininfektion, besonders im Frühjahr und Herbst auftretende Hauterkrankung dar, bei welcher an typischen Stellen, hauptsächlich Hand- und Fußrücken, Streckseiten der Unterarme und Unterschenkel, öfter auch im Gesicht und an anderen Körperstellen, jedoch nur selten bei stärkeren Eruptionen an Handtellern und Fußsohlen Flecken, Papeln oder Bläschen und Blasen innerhalb weniger Tage sich entwickeln - Erythema maculosum, papulatum (Fig. 3), bei zentraler Involvierung annulare oder gyratum (Fig. 1, 2), vesiculosum (Fig. 4). Die Erreger sind nicht bekannt.
Erythema multiforme
Die Farbe ist an den meist infiltrierten Rändern frischrot, nach der häufig eingesunkenen Mitte zu, hauptsächlich bei längerem Bestände und an den unteren Extremitäten livid.
Erythema multiforme
Das Bild ist ein vielgestaltiges, insofern als die verschiedenen Grade der Exsudation nebeneinander vorkommen können. Finden sich ringförmige Papeln oder Bläschenringe in konzentrischer Anordnung, so wird die Affektion Erythema iris - schlechter Herpes iris genannt.
Erythema multiforme
Im weiteren Verlaufe flachen und blassen die Papeln ab ohne Schuppung, die Bläschen trocknen ein und falls keine Nachschübe eintreten, involviert sich der ganze Prozeß innerhalb weniger Wochen. Eine Beteiligung der Gelenke wird nicht selten beobachtet; Komplikationen von Seiten innerer Organe dürften in der Regel nicht auf das Erythem zurückzuführen sein, dagegen kommen bei internen Erkrankungen, besonders bei akuten und chronischen Infektionskrankheiten, Erytheme toxischer Natur vor, die indes nicht mit dem echten Erythema multiforme identifiziert werden dürfen.
Die Diagnose wird in typischen Fällen ohne Schwierigkeit aus dem akuten Auftreten, den Allgemeinerscheinungen, dem Fehlen subjektiver Symptome, abgesehen von leichtem Brennen und der Heilung ohne Abschuppung zu stellen sein. Ähnliche Syphilide zeigen andere Farbe, meist auch Lokalisation an den Beugeseiten, Ekzeme nässen und jucken; die gelegentlich ähnlichen Urticaria-eruptionen sind viel flüchtigerer Natur. Trichophytie, die auch konzentrisch auftreten kann, schuppt, juckt und dürfte fast nie so typisch lokalisiert sein.
Die Prognose ist durchaus gut.
Therapie: Da es sich um eine Infektionskrankheit handeln dürfte und häufig gleichzeitig Gelenkaffektionen vorhanden sind, wird in der Regel Natr. salicyl. in Dosen von 2-4g täglich oder ähnliche Präparate gegeben. Auch Injektionen von Serum gesunder Personen sowie Aderlaß mit nachfolgender Infusion physiologischer Kochsalzlösung werden mit gutem Erfolg angewendet. Lokal würden bei stärkerem Brennen Überschläge mit essigsaurer Tonerde, 1 %, bei Bläschenbildung eventuell Alkoholdunstverbände zu empfehlen sein.
Anm. 1, 2. Moulagen der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner). Anm. 3. Moulage der Breslauer Klinik (Kröner).
Anm. 4. Ebenso. Wiederholt auftretende Bläscheneruptionen bei 25jähriger Schneiderin, hohes Fieber, Oelenkerscheinungen.
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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12. 11. 1704 Der französische Arzt Jean Méry präsentierte der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Paris die erste Ophtalmoskopie (Spiegelung des Augenhintergrundes):
Durch das Untertauchen einer Katze unter Wasser wurden die Gefäße der Retina sichtbar (bedingt durch die unter Wasser fehlende Brechung der Hornhaut).
Das erste Gerät zum Spiegeln des Augenhintergrundes entwickelte Helmholtz über 150 Jahre später. |
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