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Atlas der HautkrankheitenE. Jacobi, 5. Auflage 1913 | |
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Hautkrankheiten Von E. Jacobi. Syhillis.
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Hereditäre Syphillis.
Syphilis hereditaria papulosa
Syphilis hereditaria papulosa
Syphilis hereditaria papulosa
Bei der von einem oder beiden Eltern auf die Frucht übertragenen hereditären Syphilis ist die Intensität der Erscheinungen abhängig von dem Alter der Lues der Eltern sowie von der vorangegangenen Behandlung. Während bei schwerer Heredität Aborte und Frühgeburten erfolgen oder die Kinder faultot geboren werden, können später lebende, respektive lebensfähige Nachkommen zur Welt gebracht werden. Die hereditär-syphilitischen Kinder, deren Haut meist ein eigentümliches kachektisches Aussehen zeigt, wodurch die Kinder einen greisenhaften Eindruck machen, können die meisten der bei Erwachsenen beobachteten Exantheme aufweisen (z. B. papulöse Syphilide; Fig. 255, 256, 257), doch wird das Bild vielfach durch die Neigung der kindlichen Haut zur Pustelbildung modifiziert. Als besonders charakteristisch gilt der Pemphigus syphiliticus, der in der Regel mit einer Coryza vergesellschaftet auftritt und an Handtellern und Fußsohlen (Fig. 258, 259), aber auch am übrigen Körper lokalisiert ist. Die Blasen, deren Inhalt bald eitrig oder hämorrhagisch getrübt wird, platzen nach kurzem Bestände und wandeln sich vielfach in Geschwüre um. Bei papulösen Exanthemen ist zu beachten, daß eine Neigung zu flächenhafter Ausdehnung besteht, wodurch besonders die Hacken, vielfach auch Hände und Glutäalgegend sowie das Gesicht eine eigentümliche, braunrote Färbung bekommen. An den Mundwinkeln und um die Nase herum finden sich Rha-gaden und erodierte Papeln, die strichförmige, radiär gestellte Narben hinterlassen.
Syphilis hereditaria bullosa (Pemphigus syphiliticus)
Syphilis hereditaria bullosa (Pemphigus syphiliticus)
Syphilis hereditaria ossium nasi
Im Alter der Pubertät treten bei hereditär-syphilitischen Kindern, die häufig im allgemeinen in der Entwicklung zurückgeblieben sind, zuweilen Späterscheinungen der Syphilis wie bei Erwachsenen auf - Syph. hereditaria tarda (Fig. 262), bei der es zu hochgradigsten Zerstörungen kommen kann; besonders Syphilis der Nasenknochen, die zu der typischen Sattelnase führt, ist häufig (Fig. 260). Ob die einzelnen Erscheinungen der "Hutchinsonschen Trias", Labyrinthtaubheit, parenchymatöse Keratitis und halbmondförmige Erosionen der beiden mittleren oberen Schneidezähne (Fig. 261) in jedem Falle auf Syphilis zurückzuführen sind, wird bestritten; das gemeinsame Vorkommen der drei Symptome, besonders wenn gleichzeitig die erwähnten strichförmigen Narben um Mund und Nase herum sich vorfinden, dürfte als sicheres Kennzeichen hereditärer Lues zu betrachten sein (Fig. 260).
Die Diagnose der hereditären Syphilis wird aus den Exanthemen, der Coryza und dem greisenhaften Aussehen zu stellen sein; auch hier wird die Diagnose durch die Therapie oder die Wassermannsche Serumreaktion gesichert. Bei Syphilis hereditaria tarda gestatten die oben erwähnten Symptome in der Mehrzahl der Fälle die Diagnose. In Deutschland ist die Syphilis hereditaria tarda im Four-nierschen Sinne, d. h. ohne daß je Erscheinungen der Frühperiode vorhanden gewesen wären, nicht allgemein anerkannt.
Syphilis hereditaria dentium (Hutchinson)
Syphilis hereditaria (tarda)
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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4. 11. 1743 Gründung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit den Fakultäten Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin und Philosophie. |
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