Pediculosis vestimentorum. Melanodermia e pediculis vestimentorum.
Tafel 121, Fig. 198; Tafel 122, Fig. 199.
Pediculosis vestimentorum
Der durch Anwesenheit der Pediculi vestimentorum verursachte außerordentlich intensive Juckreiz veranlaßt die befallenen Individuen zu heftigem Kratzen, wodurch eigenartige charakteristische, vielfach parallele Striemen entstehen, in deren Verlaufe sich einzelne Exkoriationen, entsprechend denjenigen Stellen, wo der Nagel am tiefsten gekratzt hat, vorfinden (Fig. 198). Beim Abheilen hinterlassen diese Exkoriationen pigmentierte Narben. Wenn ein Individuum sehr häufig in seinem Leben von Pediculosis befallen wird, so können die Pigmentierungen zu großen Flächen zusammenfließen; es entwickelt sich eine tief dunkle Hautfärbung, die zuweilen so intensiv sein kann, daß sie den Eindruck eines Morbus Addisonii erweckt, jedoch ist davon die Melanodermie sehr leicht durch das Freibleiben der Schleimhaut, sowie durch die oberflächlichen Narben, die häufig als weiße Stellen in dunkler Umgebung imponieren, zu trennen (Fig. 199).
Melanodormia e pediculis vestimentorum
Die Diagnose ist ohne Schwierigkeiten aus den beschriebenen eigentümlichen Kratzeffekten und deren Hauptlokalisation im Nacken, Gürtel- und Glutäalgegend, eventuell auch durch den Nachweis der Parasiten in der Kleidung (Wäsche) zu stellen.
Die Therapie besteht in Beseitigung der Pediculi, die ohne weiteres durch Wechseln der Wäsche zu bewirken ist. Die Verfärbung schwindet außerordentlich langsam, in hochgradigen Fällen nie vollständig.
Anm. 198, 199. Moulagen der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).
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