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Lehrbuch der GynäkologieOtto Küstner, 4.Auflage 1910 | |
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V. ABSCHNITT. Die Krankheiten der Harnröhre und Blase.Kapitel XXI. Die Krankheiten der Harnröhre und Blase. Von Otto Küstner.
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Prolaps
Fig. 264. Prolapsus urethrae. Frau S., S.-S. 1903. 71 Jahre alt, hat nie geboren, klagt seit 1 Jahre über Blasenbeschwerden, und gibt an, daß der Prolaps ganz plötzlich bei einer Anstrengung am 23. Juli entstanden sei. Man sieht zwischen den senilen Labia minora den walnußgroßen Prolaps, im Bereiche der vorderen Hälfte oberflächlich nekrotisch; in der Mitte dieser nekrotischen Partie die Oeffnung der Urethra. Exzision, Naht, Heilung.
Hochgradige Prolapse der Urethralschleimhaut sind sehr selten. Sie finden sich vorwiegend bei Kindern und bei Greisinnen. Zwischen dem 18. und 40. Lebensjahre sind sie kaum beobachtet. Meist entstanden sie plötzlich bei starker Anstrengung der Bauchpresse. Je nachdem nur der untere oder ein höher gelegener Teil, welcher sich dann durch den unteren normalen Teil der Urethra nach außen stülpt, ergriffen ist, unterscheidet man einfachen (partiellen) Prolaps oder (ringförmigen) Prolaps mit Inversion (Kleinwächter). Therapie bei ersterem einfache Abtragung und Naht, bei letzterem eine kompliziertere Operation, welche am besten folgendermaßen auszuführen ist: Man schneidet von der Scheide aus auf den Teil der Urethra, von wo an die Schleimhaut hypertrophisch ist, sagittal ein, reseziert von dieser so viel, daß der Prolaps zum Wegfall kommt, und vernäht den Schnitt. Nötigenfalls spaltet man die ganze Urethra, reseziert den Schleimhautüberschuß und vernäht. Auch das Abbinden wird empfohlen (Fritsch, Stöckel): Einführen eines NELATONKatheters in die Blase, Umbinden eines Seidenfadens um den Prolaps auf dem Katheter, nach einigen Tagen ist der Prolaps nekrotisch und fällt mit dem Faden ab.
Steine in der Harnröhre sind meist aus der Blase hineingewandert, seltener finden sie sich in Divertikeln. Zertrümmern und Herausziehen mit der Kornzange, eventuell Einschnitt von der Scheide aus und Naht.
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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5. 12. 1983 Patentantrag durch Montagnier, Pasteur-Institut auf Erteilung eines Patents auf den ersten HIV- (AIDS) Test, dem Montagnier-Test. |
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