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Lehrbuch der Gynäkologie

Otto Küstner, 4.Auflage 1910

 

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VI. ABSCHNITT.
Mikrobiotische Erkrankungen des weiblichen Urogenitaltraktes.

Kapitel XXIV.
Tuberkulose der weiblichen Geschlechtsorgane und des Bauchfells.
Von Alfons v. Rosthorn.

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Allgemeines.


Art der Uebertragung - Lokalisation - Häufigkeit.

Dauernd Wertvolles in bezug auf die Kenntnis der Art, wo und wie sich die Tuberkulose im Genitale lokalisiert, konnte erst zu einem Zeitpunkte geschaffen werden, da das Wesen dieser Infektionskrankheit, sowie die Einganspforten und Verbreitungswege ihrer Erreger klargestellt waren. Es mußte erst die Grundlage für die anatomische Diagnose durch Feststellung eines typischen, histologischen Befundes, sowie die Erkenntnis der Aetiologie gewonnen werden. Beiden diesen Vorbedingungen ist entsprochen worden, einerseits durch die grundlegenden anatomischen Untersuchungen Virchows, wenn auch der von ihm als charakteristisch beschriebene Bindegewebstuberkel nicht die alleinige Form darstellt, in welcher tuberkulöse Affektionen uns entgegentreten, andererseits durch die Entdeckung des Erregers dieser Krankheit durch Robert Koch. Erst nachdem Kochs berühmt gewordene Impfversuche mit den an der Hand eines eigenen Züchtungsverfahrens gewonnenen Reinkulturen positive Resultate ergeben hatten, war der untrügliche Beweis geliefert, daß der Tuberkelbacillus allein und ohne Mitwirkung der übrigen Bestandteile tuberkulöser Substanzen echte Tuberkulose zu erzeugen imstande sei, und konnte der von Koch und Baumgarten im Anfang der 90er Jahre ausgesprochene Satz: "Ohne Bacillus keine Tuberkulose, ohne Tuberkulose kein Bacillus" sich allgemeine Anerkennung verschaffen. Alle bis auf Morgagni zurückgehenden einzelnen Beobachtungen gelegentlieh von Obduktionen verlieren daher wesentlich an Wert.

Abgesehen von einigen zusammenfassenden Darstellungen, wie jene von Raynaut (1831), Brouardel (1865), und den Publikationen von Lebbrt und Geil, fallen nahezu alle diesen Gegenstand monographisch behandelnden und größeren Arbeiten in die letzten Dezennien (Frerichs (1882), Mosler (1882), Späth (1885), Hegar (188G), Williams (1892), Gorowitz (1900)). Hegar war es jedoch, welcher durch seine vortreffliche Bearbeitung des Gegenstandes in erster Linie die Aufmerksamkeit der Fachleute dieser Affektion im Genitale wieder zuwendete. Dem derzeitigen Stande der Frage ist in den auf dem internationalen Gynäkologenkongreß zu Rom (1902) gehaltenen Referaten von Amann, Martin, J. Veit in zusammenfassender Weise Rechnung getragen und das Ergebnis derselben auch hier berücksichtigt worden.

Für das Verständnis der Genitaltuberkulose war es weiter notwendig, daß der Begriff der "Lokaltuberkulose" bereits gegeben war. Der Nachweis typischer Tuberkel in den Granulationen der fungösen Gelenksentzündung, in käsig veränderten oder rein hyperplastischen Lymphdrüsen, in den sog. skrofulösen Hautgeschwüren, in den Knötchen des Lupus, an den serösen Häuten (Köster, Schüppel, Friedländer, Langhans u. a.) war rasch aufeinander gefolgt. Diesen Untersuchungsergebnissen folgten jene, welche uns die Vorstellung von der Impftuberkulöse gewinnen ließen.

Wie für jede Infektion, kommt es auch hier sowohl auf die Zahl und Giftigkeit der in Betracht kommenden Keime, als auch auf die Konstitution des betreffenden Individuums, insbesondere auf die lokale und temporäre Disposition der betreffenden Gewebe an. Alle schwächenden Einflüsse allgemeiner oder örtlicher Art (vorausgegangenes Trauma, Entzündung, Auflockerung des Gewebes, anämische Zustände usw.) und damit in Zusammenhang stehend Störungen im Stoffwechsel der einzelnen Zellen, welche ihre Widerstandskraft und ihre Abwehrvorrichtungen eingebüßt haben, sind von größter Bedeutung für die Haftung eingedrungener Keime, für deren Gedeihen und Vermehrung und damit für das Fortschreiten der Krankheit.



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Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
26. 4. 1829
Geburtsdatum des Chirurgen Christian A.T.B. Billroth, der sich mit den von ihm entwickelten Magenoperationen verewigte (Billroth-I- und -II-Operation). Außerdem entwickelte der operative Techniken zur Kehlkopfentfernung und transvaginalen Uterusentfernung (Hysterektomie).

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