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Atlas der Hautkrankheiten

E. Jacobi, 5. Auflage 1913

 

Hautkrankheiten
Von E. Jacobi.
Krankheiten R bis S.

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Sarcomatosis cutis. Sarcoma idiopathicum multiplex haemorrhagicum.


Tafel 107, Fig. 176; Tafel 108.

Sarcoma idiopathicum multiplex haemorrhagicum

Sarkome der Haut kommen als Metastasen von solchen innerer Organe oder primär auf der Haut vor; unter den letzteren sind als besonders maligne bekannt die von gereizten Naevi ausgehenden Pigmentsarkome (Fig. 152), die in der Regel sehr früh zu Metastasen führen. Außer diesen kommen auch nicht pigmentierte Formen zur Beobachtung, bei denen isolierte oder disseminierte feste Knoten von normaler oder roter bis livider Farbe einen kleineren oder größeren Teil der Körperhaut einnehmen können (Fig. 177). Der Verlauf ist je nach Malignität ein langsamerer oder schnellerer und bald zu Metastasen in inneren Organen und in den Lymphwegen führender. Ulceration der größeren Tumoren kommt vor. Eine besondere Stellung nimmt das von Kaposi beschriebene idiopathische multiple hämorrhagische Pigmentsarkom ein, welches zunächst an den Extremitäten in Gestalt frischroter Knoten auftritt, die durch Hämorrhagieen bald eine blaurote Farbe annehmen. Hierzu gesellt sich eine flächenhafte sarkomatöse Erkrankung der Haut, welche unter nicht unbeträchtlichen Schmerzen ganz den Charakter der einzelnen Knoten und eine blau- bis braunrote Farbe aufweist (Fig. 176). Im Gegensatz zu anderen schnell verlaufenden Sarkomen tritt weitere Ausbreitung sowie Infektion innerer Organe verhältnismäßig spät auf; Rückbildung vereinzelter Knoten unter Pigmentierung und Atrophie kommt nicht selten vor. Der Exitus tritt, dem langsamen Verlauf entsprechend, in der Regel erst nach Jahren ein.

Sarcomatosis cutis

Die Ätiologie der Sarkome ist noch nicht klargestellt, doch spricht gerade bei diesen Geschwülsten vieles für eine Infektion.

Die Diagnose isolierter Pigmentsarkome ist mit Rücksicht auf die Entwicklung aus Pigmentnaevi nicht besonders schwierig; viel schwerer ist schon die Diagnose der nicht pigmentierten Tumoren, bei denen Granulationsgeschwülste, Lues, Tuberkulose, Actinomykose, eventuell auch Mycosis fungoides in Betracht kommen und vielfach erst durch die histologische Untersuchung, durch die Erfolglosigkeit spezifischer Behandlung, Fehlen der Reaktion auf Tuberkulin etc. ausgeschlossen werden können. Das multiple idiopathische hämorrhagische Sarkom ist aus der Lokalisation und dem Verlauf mit Sicherheit als solches zu erkennen.

Die Prognose ist, abgesehen von den letztgenannten Formen, absolut schlecht, da selbst bei frühzeitiger Exstirpation, namentlich bei den pigmentierten Formen, lokale Rezidive und Metastasen fast nie ausbleiben.

Therapeutisch kommen in erster Reihe Arseninjektionen in Betracht, eventuell bei isolierten Pigmentnaevi Exstirpation, sobald irgend welche Wucherungserscheinungen auftreten. Radium- oder Röntgenbestrahlungen ergeben meist nur vorübergehende Erfolge.

Anm. 176. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner).
Anm. 177. Moulage der Lesserschen Klinik in Berlin (Kolbow).





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Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
3. 12. 1967
Erste Herztransplantation durch Prof. Christiaan Nethling Barnard, Capetown, Südafrika. Die Operation (am 3. Dezember 1967) wurde in Südafrika durchgeführt, weil sich die US-Behörden zu keiner Genehmigung durchringen konnten. Der Empfänger Louis W. überlebte die Operation einige Tage.

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