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Atlas der HautkrankheitenE. Jacobi, 5. Auflage 1913 | |
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Hautkrankheiten Von E. Jacobi. Krankheiten A.
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Anthrax (Pustula maligna).
Tafel 74, Fig. 121.
Anthrax (Milzbrand).
Bei dem Anthrax (Pustula maligna) führt das Eindringen der Milzbrandbazillen in eine kleine Epithelläsion unter Fieber zur Entwicklung eines stark infiltrierten roten Knötchens, auf dessen Höhe eine hämorrhagische Blase sich bildet, die sich, während die Infiltration der Umgebung zunimmt, in einen nekrotischen Schorf umwandelt (Milzbrandkarbunkel); in selteneren Fällen können an Stelle einer größeren Pustel zahlreiche kleinere auftreten, die Kratzstrichen oder sonstigen Verletzungen der Haut entsprechend angeordnet sind (Fig. 121). Gleichzeitig oder auch ohne Bildung einer Pustel kann sich ein eigenartiges teigiges Ödem der bläulich oder gelb verfärbten Haut entwickeln - Milzbrandödem. Die regionären Lymphdrüsen sind dabei schmerzhaft geschwollen. Der Prozeß kann unter Abstoßung der Nekrose ausheilen oder durch Allgemeininfektion (Darm-, Lungenmilzbrand) letal endigen.
Die Prognose ist in jedem Fall von Milzbrand dubiös, bei Darmmilzbrand schlecht. Die Diagnose wird aus der eigentümlich hämorrhagischen Beschaffenheit des Karbunkels, aus der Anamnese (Beschäftigung mit milzbrandkranken Tieren oder Häuten, respektive Haaren von solchen), sowie schließlich aus dem Nachweis der Bazillen (Impfung auf Meerschweinchen und Mäuse, Kulturversuch) zu stellen sein. Differentielldiagnostisch wäre der einfache Karbunkel durch das Fehlen der hämorrhagischen Nekrose sowie der Bazillen auszuschließen.
Die Therapie hat sich aller Eingriffe zu enthalten, welche den Mikroorganismen neue Eingangspforten eröffnen, respektive die Weiterverbreitung begünstigen können. Außer der lokalen Paquelinisierung oder Diathermie werden parenchymatöse Karbolinjektionen und sehr heiße Kataplasmen oder Alkoholverbände empfohlen.
Anm. 121. Moulage der Neisserschen Klinik in Breslau (Kröner). Pat. (Schäfer), dessen Krankengeschichte im Arch. f. Dermatologie, Bd. LXII, Heft 2 und 3, von Dr. Herrmann publiziert ist, hatte sich vor 8 Tagen beim Sezieren einer verendeten Kuh an einem spitzen Knochen gerissen; die meisten Pusteln sind entsprechend dem Riß angeordnet. Starke Schwellung der Achseldrüsen, Exitus 2 Tage später.
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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29. 3. 2003 Der Erstbeschreiber des SARS, der 46-jährige italienische Arzt Carlo Urbani starb an derselben. Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom wurde erstmalig im Februar 2003 beobachtet. |
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