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Atlas der HautkrankheitenE. Jacobi, 5. Auflage 1913 | |
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Hautkrankheiten Von E. Jacobi. Krankheiten F bis I.
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Herpes Simplex (labialis, progenitalis).
Tafel 4, Fig. 8; Tafel 5.
Herpes progenitalis
Unter den eigentlichen Herpeserkrankungen, d. h. gutartigen Hautaffektionen, die durch das akute Auftreten gruppierter Bläschen auf normaler oder leicht entzündlicher Basis charakterisiert sind, welche keine weiteren Entwicklungsstufen, sondern nur noch regressive Metamorphosen durchmachen, ist die häufigste der sogenannte Herpes Simplex, dessen Hauptlokalisation im Gesicht (Fig. 10) und an den Genitalien (Fig. 8, 9) ist. An ersterer Stelle, und zwar meist an den Lippen, deren Schleimhaut und Umgebung und an der Nase treten teils im Anschlüsse an akut fieberhafte Erkrankungen, teils ohne solche eine oder mehrere Gruppen von Bläschen mit wasserhellem Inhalte auf, die nach kurzem Bestände eintrocknen und, ohne Narben zu hinterlassen, abheilen. Nächst dem Gesicht kommen die Eruptionen an den männlichen Genitalien, am Präputium, der Glans, bei der Frau an der Vulva und Clitoris vor. Durch sekundäre Infektion oder mechanische Läsionen können tiefere Zerstörungen entstehen, die dann längere Zeit zur Heilung in Herpes labialis
Anspruch nehmen. Bemerkenswert ist einmal, daß Rezidive außerordentlich häufig vorkommen und daß andererseits frühere Sklerosen eine Disposition für den Herpes bilden, und zwar sowohl an den Genitalien wie außerhalb derselben. In einzelnen Fällen ist eine direkte Übertragung nicht unwahrscheinlich. Subjektive Erscheinungen sind, abgesehen von leichtem Brennen oder Jucken, in der Regel nicht vorhanden. Die Diagnose ist im Gesicht ohne Schwierigkeit zu stellen, an den Genitalien ist besonders bei malträtiertem Herpes - hier ist zu berücksichtigen, daß öfter wiederholte energische Kauterisationen mit Lapis eine sklerosenartige Induration hervorrufen können - oder bei sekundärer Infektion die Abgrenzung gegen Ulcus molle oder einen syphilitischen Primäraffekt nicht immer von Anfang an möglich; in solchen Fällen entscheidet in der Regel der Verlauf, eventuell auch der Nachweis oder das Fehlen der Spirochaete pallida, resp. später der Ausfall der Wassermannschen Reaktion.
Herpes progenitalis
Die Therapie hat in erster Reihe die Sekundärinfektion zu verhüten und ein möglichst ungestörtes Eintrocknen der Bläschen zu bewirken, was unter Puderbehandlung, indifferenten Salben und Pasten oder am besten durch Umschläge mit starkem, 90 - 95 % Alkohol, dem 1 % Karbolsäure, Resorzin, 1/4 % Thymol oder Salizylsäure zugesetzt sind, geschieht.
Anm. 8. Moulage des Hopital St. Louis in Paris (Baretta). No. 1923. Fournier. Anm. 9, 10. Moulagen der Freiburger dermatologischen Klinik (Vogelbacher).
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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4. 11. 1743 Gründung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit den Fakultäten Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin und Philosophie. |
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