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Lehrbuch der GynäkologieOtto Küstner, 4.Auflage 1910 | |
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VII. ABSCHNITT. Allgemeine Diagnostik.Kapitel XXVII. Gynäkologisch-diagnostische Methoden. Von Otto Küstner.
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I. Klinische Untersuchung: Laparotomie
Alle diagnostischen Maßnahmen, welche operative Eingriffe darstellen oder solche notwendig machen, wie die Probepunktion, die explorative Inzision, die explorative Laparotomie, die explorative Kolpocöliotomie, sowie die Austastung der Blase nach vorangegangener Dilatation des Organes resp. seines Ausführungsganges, die Cystoskopie kommen in den einschlägigen Kapiteln zur Besprechung.
Nur über die probatorische, diagnostische Laparotomie muß an dieser Stelle einiges gesagt werden.
Dieser Begriff stammt aus der Periode, als die Laparotomie anfing, ein nicht mehr ohne weiteres lebensgefährlicher Eingriff zu sein. Und ihm begannen alle diejenigen Operationen zu entfallen, bei welchen nach der Eröffnung des Abdomens etwas anderes gefunden wurde, als man erwartet hatte, bei welchen man auf inoperabele oder nicht operationsbedürftige Zustände stieß, z. B. auf Schwangerschaft, welche als Uterustumor angesprochen war. Nicht selten hatte der Operateur es sich mit der Diagnose zu leicht gemacht.
Der korrekte Standpunkt ist folgender: Nie mache man um der bloßen Diagnose willen eine Laparotomie. Nie öffne man das Abdomen, um sich die Diagnose leicht zu machen. Sondern man wende, ehe man zum Messer greift, alle nur möglichen diagnostischen Hilfsmittel an, um den Fall tunlichst zu klären. Bleiben trotzdem beträchtliche Unklarheiten übrig, so ist die Diagnose unter allen Umständen auf eine Reihe von Möglichkeiten eingeengt. Wenn dann die eine oder andere der in Betracht kommenden Möglichkeiten Aussichten auf operativen Erfolg eröffnet, erst dann ist eine Laparotomie gerechtfertigt. Die probatorische Laparotomie darf nicht bloß ein Akt der Diagnose, sondern sie muß der letzte Schritt auf dem Gebiete der Diagnose, zugleich aber der erste auf dem der Therapie sein.
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Achtung! Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker. |
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7. 12. 1905 Die erste erfolgreiche humane Hornhauttransplantation wurde von dem Wiener Arzt Eduard Konrad Zirm die weltweit erste erfolgreiche Hornhauttransplantation am menschlichen Auge. |
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