I. Klinische Untersuchung: Skizzierung
Fig. 326,327,328 stellen die Schultzeschen Beckenschemata zum Einzeichnen gynäkologischer Befunde etwas verkleinert dar.}}
Jedes durch Tastung, Messung, Sondierung gewonnene Resultat muß fixiert werden. Dazu reicht eine Beschreibung mit Worten nicht aus, zudem ist sie in mancher Beziehung unpraktisch, sie ist umständlich und zeitraubend. Die beste Methode der Aufzeichnung von körperhaften Objekten ist und bleibt das Bild, die Skizze. Das Hauptverdienst um die Vervollkommnung und Verbreitung dieser Methode gebührt Schultze.
Für einfachere Fälle genügt es, das, was man getastet hat, in verkleinerte Beckenschemata einzutragen. Die SCHULTZEschen, als die naturgetreuesten und korrektesten, stellen 1/8 natürliche Größe dar. In diese zeichnet man den Uterus, in oder neben dem Uterus getastete Resistenzen, Empfindlichkeiten mit besonderen, selbstgemachten graphischen Idiomen, d.h. mit möglichst einfachen Strichen, Punkten, Schraffierungen, Zickzacklinien mit schwarzen und bunten Stiften ein. Nie aber mehr, als was man wirklich gefühlt hat. Im allgemeinen übertrage man die Größenverhältnisse auf 1/3 Verjüngung nach dem Augenmaß, wirklich gemessene Distanzen zeichne man auch nach Maß in die Schemata. Ueberhaupt empfehle ich dem Anfänger, bei seinen graphischen Aufzeichnungen immer gelegentlich einmal das Zentimetermaß zu Hilfe zu nehmen, und so allzu bedeutender Inkorrektheit in der Wiedergabe der getasteten Größenverhältnisse vorzubeugen.
Im allgemeinen zeichne man von jedem Befund 3 Skizzen, je einen in einen sagittalen, einen koronalen und einen etwa horizontalen Beckendurchschnitt.
Von komplizierten Fällen, von Tumoren des Beckens und Abdomens mache ich gern gelegentlich die Aufzeichnung lebensgroß in lebensgroße Schemata. So läßt sich ein Befund unmittelbarer übertragen, als wenn man erst auf 1/3 verjüngen muß.
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