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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

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Augen- und Ohrenleiden, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

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Schielen


Das Schielen entsteht durch die Belastung der Drehmuskeln des Augapfels. Die Fremdstoffe treffen oder stauen sich dabei auf ihrem Wege ganz besonders in einem dieser Muskeln und machen ihn dadurch fester, gespannter, dicker und oft völlig funktionsunfähig. Er ist damit seiner Elastizität beraubt und wird durch die hervorgerufene Spannung kürzer, als die gleichfalls im Kreise um den Augapfel herumgelagerten, gleichbedeutenden Muskeln, welche das Drehen des Augapfels bewirken. Auf diese Weise wird das ganze Auge von dem belasteten Muskel ganz allmählich fester angezogen und verliert dadurch seine natürliche Stellung. Die Schulmedizin schneidet bei derartigen Krankheitszuständen diesen kleinen Muskel durch, ein Umstand, der wieder beredtes Zeugnis dafür ablegt, wie sehr ihr in diesen Krankheitsfällen das eigentliche Wesen der Krankheit unbekannt ist. Kann doch nur durch Herausschaffen der Fremdstoffe aus dem Augenmuskel das Schielen in der richtigen, naturgemässen Weise gebessert und geheilt werden.

Wie bekannt, laufen die Sehnerven in einem Knoten zusammen und kreuzen sich im Innern des Kopfes, so dass der linke Sehnerv nach der rechten Kopfseite herübergeht und umgekehrt. Aus diesem Grunde ist auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass bei linksseitiger Belastung das rechte Auge krank sein kann, weil sein Nerv von der rechtsseitigen Belastung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ebenso kann der umgekehrte Fall eintreten.

Auf die vielen verschiedenen Augenkrankheiten, welche das Spezialistentum der modernen Schule sich zurecht gemacht hat, näher einzugehen, sei mir erspart. Haben sie doch alle eine gemeinsame Ursache, nämlich grössere oder geringere Belastung der in Frage kommenden Teile. Nur auf eins hinzuweisen, halte ich für angezeigt. Bei der Verschiedenheit der Belastungszustände des Auges muss fast jeder Fall von Augenleiden immer etwas anders erscheinen, und bei der stets allmählich zunehmenden Belastung des Menschengeschlechts mit Fremdstoffen müssen und werden immer neue Krankheitsformen in die Erscheinung treten. Das ist auch der Grund, weshalb die jetzige Schulmedizin niemals fertig werden kann. Es entstehen für sie immer neue Krankheiten, welche natürlich mit neuen Namen belegt und in der Regel auch mit neuen Heilmitteln behandelt werden.

Für uns ist die Verschiedenheit der Krankheitserscheinungen in den Augen und Ohren gleichgiltig, da zur Heilung all dieser Zustände doch immer und immer wieder nur das eine Mittel führen kann, welches die Ursache dieser Krankheiten, nämlich die Belastung mit Fremdstoffen aufhebt. Und dieses schon so vielfach erwähnte Mittel ist: Alle Fremdstoffe müssen auf den von ihnen eingeschlagenen Wegen zurückgeführt und auf den natürlichen Ausscheidungswegen aus dem Körper herausgeschafft werden. Zu diesem Zweck kommen meine ableitenden Bäder neben reizloser Kost und naturgemässer Lebensweise in Anwendung. Zuweilen finden hier auch meine lokalen Dampfbäder mit Erfolg Verwendung, wie sie auf S. 110 ausführlich beschrieben sind.

Um nun auf die Heilbarkeit der verschiedenen Augen- und Ohrenleiden durch meine Behandlungsweise zu sprechen zu kommen, sei bemerkt, dass alle akuten Zustände, bei welchen Entzündungen mit im Spiel sind, dann ausserordentlich rasch, oft bereits in wenigen Tagen heilen, wenn noch keine Zerstörungen in den Organen stattgefunden haben. Wenigstens verschwindet in dieser Zeit der Schmerz und zugleich die Gefahr dauernder Zerstörungen, so dass völlige Heilung gewöhnlich in einigen Tagen oder Wochen eintritt. Sind indessen bereits teilweise Zerstörungen der Seh- oder Gehörorgane zu verzeichnen, so findet wenigstens eine Besserung statt, wodurch jene, wenn auch schadhaften Organe, dennoch fürs ganze Leben teilweise brauchbar erhalten bleiben können.

Die chronischen Augen- und Ohrenleiden dagegen erfordern, weil meist mit tiefen anderen Krankheitszuständen zusammenhängend, längere Zeit und oft sehr viel Ausdauer bei der Kur. Gewöhnlich sind es unterdrückte Kinderkrankheiten, die solche schwere Zustände heraufbeschworen haben. Je nach der Verschiedenheit der Belastung sind zur Heilung solcher chronischen Fälle Monate, ja Jahre erforderlich. So ist es auch erklärlich, weshalb der eine, — zwei scheinbar ganz gleiche Fälle angenommen, — bei derselben Kur so schnelle Erfolge erzielt, während die Kur des anderen oft die doppelte oder die dreifache Zeit beansprucht. Der Grund dieser Erscheinung liegt eben in der Verschiedenartigkeit der Belastung.

Zur näheren Erläuterung des Gesagten -seien bereits hier einige Fälle aus meiner Praxis angeführt. Weitere einschlägige Kurberichte sind im IV. Teile verzeichnet.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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