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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

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Krätze, Würmer, Bandwurm, Parasiten. Eingeweidebrüche, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

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Krätze, Würmer, Bandwurm, Parasiten.


Bunt zusammengewürfelt werden hier wieder eine Anzahl Krankheitserscheinungen aufgeführt, die, so verschieden sie sich auch äussern mögen, dennoch der gleichen Ursache entspringen. Indem ich diese Behauptung hier ins Feld führe, stütze ich mich auf die unwiderleglichen Beweise der Kurerfolge, die in meiner langjährigen Praxis auch auf diesem Gebiete erzielt worden sind. Wenn wir Krätze und die ihr verwandten Schmarotzerkrankheiten zu bessern, zu heilen gedenken, müssen wir uns in erster Linie klar darüber sein, unter welchen Bedingungen Krätzmilbe entsteht und was ihr eigentliches Wesen ist.

Es ist eine bekannte Thatsache, dass ein einziger warmer Tag des Frühlings, diejenige Jahreszeit, in welcher die Natur die grösste Lebenskraft entwickelt, auf dem jungen Grün der Bäume Milliarden von Raupen erzeugt und existenzfähig macht. Entrüstet darüber, dass das frische Grün so vor unseren Augen abgefressen wird, vermögen wir nicht zu helfen, weil wir kein Mittel dagegen kennen. Da kommt eine kalte Nacht und alle Schmarotzer sind spurlos verschwunden, so plötzlich wie sie gekommen. Nur durch Temperatur-Herabsetzung hat die Natur in einer einzigen Nacht vollbracht, was uns vorher unmöglich war. Den gleichen Naturgesetzen sind aber auch alle anderen Schmarotzer und Parasiten unterworfen.

Aus diesen Betrachtungen müssen wir die schwerwiegende Schlussfolgerung ziehen, dass Krätzmilben und Würmer, Filzläuse und Parasiten nur da bestehen können, wo sie den geeigneten Nährboden finden. Diesen Nährboden wird aber, behaupte ich, nur ein kranker Körper bieten, mithin ein solcher, der mit Fremdstoffen belastet ist. Dazu kommt, dass die Existenzfähigkeit jener Lebewesen auch von einer bestimmten höheren Temperatur abhängt, eine Erscheinung, welche man, wie uns die Erfahrung so vielfach bebtätigt hat, nur bei belasteten Organismen zu beobachten pflegt. Gelingt es uns, jene unnormalen Temperaturen wieder auf ihr ursprüngliches Niveau herabzusetzen und zugleich die schlechten Säfte aus dem Körper zu schaffen, so ist auch mit einem Schlage die Möglichkeit zum weiteren Gedeihen dieser Schmarotzer ausgeschlossen. Schnell und sicher werden sie dann verschwinden.

Wer meinen Ausführungen mit Interesse und Aufmerksamkeit gefolgt ist, dem wird es jedenfalls sehr klar sein, dass man jene innere Temperatur-Herabsetzung durch nichts leichter herbeizuführen vermag, als durch meine ableitenden Bäder, durch eine reizlose Diät und durch die anderen bekannten Vorschriften meiner Kur. Allerdings müssen dieselben, je nach dem Belastungsgrade, mehr oder weniger individualisiert werden. So kommt also vom Standpunkte meiner neuen Heilwissenschaft diesen eigenartigen Krankheitserscheinungen, weil auf gleicher Ursache beruhend, auch dasselbe einheitliche Verfahren zu, das in anderen Krankheitsfällen uns nie im Stiche gelassen hat. Jede medizinische Behandlung bringt stets Nachteile für den betreffenden Organismus.

Auch hier sei es mir erlaubt, den etwas trockenen Stoff der Abhandlung durch einige erläuternde Beispiele zu illustrieren.

Der erste Fall betrifft einen Herrn, der an Eingeweidewürmern aller Art litt. Nerven- und Verdauungsleiden gingen selbstverständlich einher, so dass er, am Rande des Grabes stehend, im Innern förmlich verbrannte. Seine Exkremente waren durch und durch mit kleinen Würmern versehen. Mein Verfahren anwendend, war der Erfolg trotz seines jämmerlichen Zustandes über alle Maassen günstig. Bereits in einem Monate waren mit Hebung der Ursache alle Würmer beseitigt. Da der Patient die Kur noch weiter fortsetzte, wurde schliesslich aus dem Todeskandidaten erster Klasse wieder ein lebens- und leistungsfähiger Mensch.

Nur durch die Temperaturherabsetzung im Innern und die dadurch herbeigeführte Beseitigung der Krankheitsstoffe war es möglich, diesen innneren Zersetzungsprozess, der solche Folgeerscheinungen wie Würmer herbeigeführt hatte, aufzuheben. Die Reibesitz- und Rumpfreibebäder, sowie Schweisserzeugung und reizlose ungekochte Nahrungsmittel vermochten dies am ehesten.

Noch ein anderer Kurbericht, Krätze betreffend, möge hier Erwähnung finden, welcher, charakteristisch für die Leistungen der Schulmedizin, allgemeines Interesse haben dürfte. Ein 17 jähriger Patient war dieses Leidens wegen in den verschiedensten Kliniken und Krankenhäusern gewesen, ohne den geringsten Erfolg zu erzielen. Schliesslich gab ihm ein hiesiger Professor in scherzhaft-höhnischer Weise den Rat, zu mir zu gehen, da er kein Mittel mehr wisse. In seiner Not befolgte der Patient diesen Rat, wohl auch einsehend, dass ihm mit Medikamenten nicht zu helfen sei. Seine Hände und Arme sahen schrecklich aus. Durch meine Gesichtsausdruckskunde stellte ich zunächst fest, dass dieser Patient schon seit Jahren an einem chronischen Unterleibsleiden, hervorgerufen durch mangelhafte Verdauung, litt. So musste naturgemäss durch die Bildung schlechter Säfte und unreinen Blutes auch der Nährboden für die Krätze geschaffen werden. Könnte man doch die Krätzmilbe sehr wohl auch mit einem Bazillus vergleichen, der dort gedeiht, wo Verfall im Organismus eintritt. Ohne den geeigneten Nährboden kann sie also nicht existieren. Sie ist demnach, wie ich zu behaupten wage, erst das Produkt einer tieferen Ursache.

Rumpfreibe- und Reibesitzbäder, naturgemässe Diät und öftere Dampfbäder erwiesen sich auch hier als vortreffliche Heilmittel. Die Verdauung besserte sich rasch. In gleichem Verhältnis ging auch die Krätzmilbe zurück; wurde ihr doch nach und nach der sie bedingende Nährboden entzogen. Das Mikroskop zeigte deutlich an, dass die Tiere zu kränkeln anfingen. Innerhalb dreier Wochen waren nur noch vereinzelte Krätzmilben und in der vierten Woche keine Spur mehr von ihnen vorhanden, wie auch das Äussere des Patienten ein weit gesünderes geworden war. Wer ihn vorher gesehen, konnte ihn jetzt kaum wiedererkennen, so hatte er sich verändert. Die Natur des Kranken hatte selber das geschafft, was alle Kunst der staatlich approbierten Medizin nicht vermochte und das immer wieder nur durch ein und dasselbe Verfahren, ohne Medikamente und ohne Operationen.



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Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Das Ehepaar Pierre (gest. 1906) und Marie (1867-1934) Curie isolieren das Element Radium 1903 erhalten sie gemeinsam mit Henri Becquerel (1852-1908) den Nobelpreis der Physik für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Radioaktivität.

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