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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

lasen- und Nierenleiden, Zuckerkrankheit, Urämie, Bettnässen, Leberleiden, Gallensteine, Gelbsucht, Darmleiden, Schweissfüsse, Hautflechten, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

Seite: 1/10[ Fremdstoffablagerung | Steinleiden | Zuckerkrankheit | Urämie | Bettnässen | Darmfisteln | Blasenkatarrh | Leberleiden, Gallensteine, Gelbsucht | Schweissfüsse | Hautkrankheiten ]Weiter (Steinleiden)

Fremdstoffablagerung


Es mag vielleicht ganz systemlos, ganz unmethodisch erscheinen, wenn eine Reihe von Krankheiten und krankhaften Zustände, die auf den ersten Blick für den Laien nicht die geringste Zusammengehörigkeit aufweisen, bunt durch einander gewürfelt aufgezählt wird. Dies ist jedoch nur scheinbar. Im Auge der Schulmedizin sind es freilich vollkommen getrennte Leiden, deren Behandlung natürlich auch getrennt vorgenommen wird, unter der scharfen Lupe meiner Heilmethode gehen sie alle auf eine einheitliche Ursache zurück, sind also auch weiter nichts als der Ausfluss dieser Ursache, nur in einer, je nach dem Fall bedingten, entsprechend veränderten Form.

Ihr Entstehen lässt sich wiederum aus Fremdstoffablagerungen erklären, und zwar aus jenen, welche namentlich die normalen Funktionen der für die Ausscheidungen der unbrauchbaren Stoffe im Körper so wichtigen Nieren und der Haut berühren. Hierher gehört auch das Kapitel von der Entstehung der bei der Verdauung in Erscheinung tretenden Gase.

Diese Gase tragen durch ihre Spannung im Verdauungskanal neben den wurmförmigen Bewegungen des Darmes in gewisser Weise einerseits zur Weiterbeförderung der Speisen mit bei, wie sie andererseits in flüchtigem Zustande ebenfalls infolge ihrer eigenen Spannung durch die Wandungen der Verdauungskanäle hindurch direkt in den ganzen Körper und in das Blut überzugehen pflegen. Ich will dies durch ein Beispiel klar zu machen suchen. Das Wasser auf der Erde ist auf bestimmte abgegrenzte Becken und Stromläufe angewiesen, so dass die Erde selbst ein System von Wasseradern aufweist, die den Blutgefässen im menschlichen Körper durchaus ähneln. Und dennoch erfüllt das Wasser ausserdem in gasförmiger Form die ganze Luft und alle Bestandteile der Erde. Ähnlich verhält es sich mit den dem Körper zugeführten Speisen und Getränken; dieselben sind scheinbar auf ganz bestimmte Wege und Organe angewiesen, erfüllen aber trotzdem zum Teil in gasförmiger Form den ganzen Körper. Alkohol (Bier, Wein, Cognak) wird deshalb auch bald nach dem Genüsse im ganzen Körper, besonders im Kopfe, fühlbar, wenn auch durch eine normale Hautthätigkeit die Gase teilweise als Schweiss und Ausdünstung wieder ausgeschieden werden. Sie kommen ohne Schweiss und im Schweiss hervor. Fast bei jedem Menschen riecht dieser Schweiss anders. Sobald er, mit alten Fremdstoffen geschwängert, unnormal ist, riecht er unangenehm, sonst bietet eine normale Schweissausdünstung kaum etwas Unangenehmes für unsere Nase. Im Innern des Körpers findet ebenfalls eine Ausscheidung dieser Gase durch die Nieren statt, welche dieselben, mit Flüssigkeit vermengt, durch die Harnleiter nach der Blase schaffen. So sind denn Schweiss und Urin ziemlich gleichwertige und gleichartige Ausscheidungsprodukte. Ist die Blase genügend gefüllt, so stellt sich das Bedürfnis zum Wasserlassen ein, das sofort befriedigt werden muss, soll der Körper nicht erheblich Schaden leiden. Dieser Punkt ist zu wichtig, als dass er hier nicht eine genauere Beleuchtung verdiente. Freilich wird da, wo Anstand und moderne Sitten es nicht gestatten, auf diesem Gebiete heute viel gesündigt, und so kann es schliesslich nicht Wunder nehmen, dass Blasen- und Nierenleiden früher oder später die natürliche Folge sind. Nicht dringend genug kann allen Eltern und Lehrern ans Herz gelegt werden, schon die Kinder auf die nachteiligen Folgen des Urin- und Stuhlverhaltens ganz besonders aufmerksam zu machen. In keiner Weise darf man die Kleinen in irgend einer Weise veranlassen, diese Bedürfnisse zurückzuhalten, wenn man bei ihrem regeren Stoffwechsel und ihrer grösseren Lebenskraft nicht nachteilige, vielleicht lebenslängliche, gefährliche Folgen heraufbeschwören will. Wird nämlich der in der Blase angesammelte Urin nicht zur rechten Zeit herausgestossen, so ist er, wie alles im lebenden Körper, einer weiteren Veränderung unterworfen, und zwar wird ein dauernder Gärungs- und Zersetzungsvorgang stattfinden. Eine erhöhte Temperatur in der Blase tritt ein und schliesslich als natürliche Folge eine Verdunstung der Urinflüssigkeit mit Zurücklassung der im Urin befindlichen Salze. Durch diesen Vorgang werden in erster Linie die weiteren für die Blase bestimmten Ausscheidungen der Nieren zurückgehalten und ebenfalls zu fortschreitenden Veränderungen gezwungen. Wer das Bedürfnis des Wasserlassens oder dasjenige des zu Stuhlegehens längere Zeit unbefriedigt lässt, dem vergeht dasselbe wiederum, und wenn er es befriedigen will, vermag er es meist nur unvollkommen zu thun. Es ist, 'wie es im Volksmunde heisst, ihm eben vergangen. Wo ist aber nun der Urin geblieben? In der Blase ist er nicht mehr, denn das Wasser ist ja quantitativ reduziert worden. Wir wissen nun, dass ein Teil des Urins infolge seines fortgesetzten Zersetzungsvorganges in eine gasförmige Form verwandelt worden ist und sich genau wie beim Verdauungsprozesse dem ganzen Körper und dem Blute wie der mitgeteilt hat. Die in ihm befindlichen mineralischen Salze und unauflöslichen Stoffe bleiben bei diesem Verdunstungsprozesse krystallisiert als lauter kleine gelbe Steinchen in der Blase und in den Nieren zurück. Betrachtet man diesen im Geschirr verbleibenden Bodensatz unter dem Mikroskop bei 200facher Vergrösserung, so findet man, dass derselbe aus lauter kleinen, gelben, krystallinisch geformten Steinchen besteht, die, einzeln hellgelb aussehend, auf einen Haufen geschoben, rötlich erscheinen. Liegen nun noch besondere Belastungszustände in der Blase vor, so führt dieser Vorgang zu den bekannten Steinleiden, deren Heilung auf Seite 225 näher beschrieben ist. Die Steine bilden sich nur unter für den Körper unnormalen Umständen und bei naturwidriger Ernährung. Sie entstehen auf ähnliche Weise wie der Kesselstein im Dampfkessel, der sich nur bei hohen Temperaturen und bei Benutzung mineralhaltigen Wassers bildet, bei weichem Regenwasser dagegen viel schwerer entsteht. Der in den Nieren zurückgehaltene Urin verdunstet nun, und die Steinkrystalle setzen sich infolge dieses Prozesses aneinander. Solange sie klein genug bleiben, werden sie noch ohne Störungen mit dem Urin durch die Harnleiter in die Blase geschafft. Werden sie aber grösser, so rufen sie auf ihrem Durchgange durch die Harnleiter jene schmerzhaften Zustände hervor, die man Steinkolik nennt, weil die scharfen, krystallinischen Flächen die Haut der Harnleiter reizen und verletzen. In der Blase selber finden dieselben Vorgänge statt. Sind dann bei starker Belastung des Unterleibes noch die Harnausgänge verengt (Strikturen), so kommt es leicht dazu, dass die Steinchen nicht mehr als Gries mit dem Urin ausgeschieden werden können und nun zur Bildung einer noch grösseren Masse in der Blase beitragen. Durch das fortwährende Herumwälzen des Steines in der Blase wird dessen Form von aussen abgerundet, seine Bruchfläche bleibt jedoch stets krystallinisch.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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