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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

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Krebsleiden, Wildes Fleisch, deren Entstehung, Wesen, und Heilung.
Von Louis Kuhne.

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wildes Fleisch.


Weit günstiger und weniger gefährlich als der Krebs erweisen sich jene Wucherungen und Neubildungen an verletzten Körperteilen, die allgemein mit dem Namen "Wildes Fleisch" bezeichnet werden. Auch ihre Heilung findet weit schneller statt, indem, unter der Voraussetzung, dass eine Umwandlung des wilden Fleisches in Eiter vor sich geht, die im Körper vorhandenen Fremdstoffe eine vollständige Auflösung erfahren. Hinreichende Erfahrungen aus meiner Praxis lehren dies, und sei es mir erlaubt folgenden Fall hier anzuführen.

Derselbe betrifft eine dreissigjährige Frau, welche seit längerer Zeit einen schlimmen rechten Zeigefinger hatte. Die Spitze des letzteren war infolge einer Verletzung entzündet, die Entzündung nahm allmählich zu, und schliesslich bildete sich an der verletzten Stelle eine grosse Wucherung von wildem Fleisch. Der Arzt, welcher die Frau bisher in Behandlung hatte, schnitt dieses fort, beizte nach beliebter Art mit Höllenstein und anderen scharfen Mitteln, aber ohne irgend einen Erfolg. Trotz wiederholten Operierens nahm das wilde Fleisch immer mehr überhand, und als der Finger eine brandige Färbung zeigte, erklärte der Arzt, der Knochen sei jetzt angegangen und eine Amputation des Fingers erachte er als dringend notwendig, wenn nicht das Übel weiter um sich greifen solle. Da sich indessen die Patientin zu der Amputation nicht entschliessen konnte, kam sie zu mir, da sie, wie sie bemerkte, von meinem operationslosen Heilverfahren schon viel Rühmliches gehört hatte. Ich erklärte ihr zunächst, dass ich eine Operation, wie sie der Arzt in Aussicht genommen, nicht nur für völlig überflüssig, sondern geradezu für gesundheitsschädlich hielte. Der schlimme Finger sei vielmehr, so führte ich weiter aus, nur die Folge einer anderen Ursache, und nur durch Beseitigung dieser sei eine Heilung des Fingers möglich. Ich verordnete ihr drei bis vier Reibesitzbäder täglich von je 30 Minuten Dauer neben reizloser, naturgemässer Kost und für die ersten drei bis vier Tage ein lokales Dampfbad des Fingers vor dem Reibesitzbade. Die Frau, die mittlerweile Wöchnerin geworden war, trug Bedenken, Reibesitzbäder zu nehmen, entschloss sich indessen rasch dazu, als ich ihr erklärte, ihr keinen besseren Rat erteilen zu können; immerhin aber möge sie von der Kur absehen, wenn sie kein Vertrauen dazu habe. Um so bereitwilliger ging sie aber, eingedenk meiner Mahnung, auf meine Ratschläge ein. Blieb ihr doch auf der anderen Seite nur die Aussicht auf eine Amputation übrig. Der Erfolg trat sehr rasch ein. Schon nach drei Tagen war die Besserung überraschend. Bereits mit dem ersten Bade hatte jedes Weiterwuchern des wilden Fleisches aufgehört, und am dritten Tage begann dieses sich in Eiter umzuwandeln. Der brandige Zustand desselben hatte aufgehört, und somit war auch für den Knochen und Finger jede Gefahr geschwunden. Innerhalb vierzehn Tagen war der Finger, ohne irgend eine Narbe zu hinterlassen, vollständig geheilt.



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Achtung!
Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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