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Neue Heilwissenschaft

Louis Kuhne, Leipzig 1896

 

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Lungenleiden, Lungen-Entzündung, Tuberkulose, Asthma, Rippenfell-Entzündung, Lupus, deren Entstehung, Wesen und Heilung.
Von Louis Kuhne.

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Lungenentzündung und Rippenfellentzündung


Die verschiedenen chronischen, latenten Belastungszustände der Lungen führen auch zu ihren akuten Entzündungskrankheiten, wie Lungen-Entzündung und Rippenfell-Entzündung. Es handelt sich hier stets um hitzige Heilkrisen, in welche der Körper bei der Entledigung seiner Fremdstoffe gerät. Sie führen, wenn man sie nicht zu behandeln versteht, leicht zum Tode. Bei meiner Methode sind diese hitzigen Fieberkrankheiten aber, sobald man mit meinen ableitenden Bädern sofort gegen sie zu Felde zieht, meist recht ungefährlich. Wir haben dadurch die Krankheit vollständig in der Hand, so dass dieselbe niemals dem Organismus gefahrbringend werden kann. Die Heilung aller dieser akuten Krisen ist meist eine überraschend schnelle.

Zum besseren Verständnis möge hier wieder ein meiner Praxis entnommener Kurbericht Platz finden. Ende 1890 wurde ich in eine Familie gerufen, in welcher ein neunjähriges Mädchen an Lungenentzündung schwer darnieder lag. Der Hausarzt, ein Allopath, hatte das Kind bereits zwei Monate lang erfolglos mit Kreosot behandelt und die Verdauung mit diesem Gifte bereits soweit heruntergebracht, dass die Eltern den baldigen Tod ihrer Tochter erwarteten. Da wurde ich noch im letzten Momente zugezogen. Ich sagte den Eltern, dass, wenn die Anordnungen ihres Hausarztes unterlassen und die meinigen streng befolgt würden, voraussichtlich schon in kurzer Zeit Besserung eintreten werde. Und so kam es auch. Bereits am zweiten Tage meiner Kur trat eine sichtbare Besserung ein, und so jeden Tag fortschreitend, war das Mädchen nach acht Tagen jeder Lebensgefahr entrückt. Schon nach einigen Wochen konnte es wieder geheilt im Freien herumlaufen. Wäre in diesem schweren Falle gleich zu Anfang meine Kur und nicht erst zwei Monate lang die naturwidrige Kreosotbehandlung angewendet worden, die Heilung wäre in einigen Tagen ebenso vollständig erfolgt, wie jetzt in einigen Wochen.

Bei allen Lungenleidenden beobachten wir im Innern der Lungen hohe Temperaturen, die aber ihre sehr natürliche Begründung haben. In den Lungen findet nämlich bei der Ein- und Ausatmung schon an und für sich ein sehr rascher Zersetzungsprozess der atmosphärischen Luft statt. In dem Augenblick, in welchem wir ein- und ausatmen, haben unsere Lungen die atmosphärische Luft (Sauerstoff und Stickstoff) in ihre beiden Bestandteile zersetzt, wobei der Sauerstoff teilweise im Körper verbleibt, der Stickstoff aber, mit Unreinlichkeitsgasen des Körpers vermischt, wieder ausgeatmet wird. So vollzieht in ununterbrochener Folge unser Körper einen Zersetzungs-(Verbrennungs-)prozess in den Lungen, den zu ergründen unserer Chemie lange Zeit viel Mühe gekostet hat. Er ruft an und für sich schon hohe Temperaturen hervor, die noch mehr steigen und unnormal werden, sobald Belastungsoder Gärungszustände der Fremdstoffe im Innern der Lungen vorliegen.

Schon früher habe ich dargelegt, dass Bazillen nur Produkte von Gärungsvorgängen der Fremdstoffe im Körper sind und ihre Entwickelungsfähigkeit je nach ihrer Verschiedenheit stets an bestimmte Temperaturen gebunden ist. Weil nun die Tuberkulose stets von sehr hohen Temperaturen begleitet zu sein pflegt, so ist damit auch die Bedingung zur Entwickelungsfähigkeit des Tuberkelbazillus in den Lungen gegeben. Das weiss allerdings auch die moderne Schule, wenn sie auch mit diesem Wissen allein nichts anzufangen vermag, vielmehr nach immer naturwidrigeren Abhilfsmitteln gegen die Bazillen herumsucht, deren Wesen vollständig verkennend.

Demjenigen, der meinen Ausführungen mit Aufmerksamkeit gefolgt ist, wird nun die Heilung der Lungenkrankheiten ein leichtes sein. Es muss eine fortwährende Regulierung dieser unnormalen inneren Temperaturen neben gleichzeitiger Anregung und Hebung der Lebenskraft erfolgen, bis eine völlige Rückbildung der unnormalen Zustände im Körper eingetreten ist Dies zu erreichen, ist neben der Berücksichtigung meiner diätetischen und sonstigen Verhaltungsmaassregeln durch meine ableitenden Bäder in hervorragender Weise möglich. Das schwierigste bleibt dabei, die Bäder in der richtigen Aufeinanderfolge zu nehmen. Die sehr hohen Temperaturen im Körper erlauben zunächst nicht die Herabsetzung derselben auf längere Zeit. Es muss also nicht nur die Zeitdauer, sondern auch die Zeitfolge der Bäder genau dem Zustande der Patienten entsprechend angepasst werden. Dies kann aber nur unter Aufsicht eines mit der arznei- und operationslosen Heilkunst Vertrauten erlernt werden, zumal gerade für diesen wichtigen Punkt im allgemeinen noch jedes eingehende Verständnis fehlt. Fürsorge für frische sonnendurchstrahlte Luft und längerer Aufenthalt in solcher bleiben nebenbei die den Heilprozess sehr unterstützenden Momente, die man nie aus dem Auge verlieren darf. Besonders erweisen sich bei allen Lungenleiden die Sonnenbäder als ganz hervorragend wirksam. Nichts kann den Erfolg der ableitenden Bäder in höherem Maasse verstärken als gerade diese Sonnenbäder.

Um nun auch noch der "Tuberkulin-Impfung" eine kurze Besprechung zu teil werden zu lassen, so wird man sich nicht wundern, wenn ich dieselbe verwerfe, trotz des allgemeinen Freudenrausches, den dieselbe Ende des Jahres 1890 hervorrief. Ihre Wirkung erklärt sich sehr einfach. Der Giftstoff, der den Tuberkelkranken eingeimpft wird, wirkt unter Umständen gerade auf die Fremdstoffe wie vergleichsweise die Hefe auf den Brotteig, also Gärung (Fieber) erzeugend. Es kann damit in dem ursprünglichen Gärungszustände der Fremdstoffe eine Veränderung eintreten, die selbstverständlich wieder an andere innere Temperaturen gebunden ist. Die Folge davon ist, dass der nur in seiner früheren Temperatur entwickelungsfähige Tuberkelbacillus in ein anderes Stadium übergeht, was man bis jetzt mit Absterben bezeichnet hat. Sicherlich kommt es aber niemals zu einer völligen Ausscheidung der Fremdstoffe, oder zu 'einer völligen Beseitigung der Grundursache. Die Impfung ist und bleibt, mag man auch noch so oft und entschieden das Gegenteil behaupten, ein Schein-Heilmittel, dessen verderbliche Wirkungen, wenn auch erst in späterer Zeit, aber um so sicherer ans Tageslicht kommen werden. So hat denn schon nach wenigen Monaten jener grosse Freudenrausch, den die Tuberkulin-Impfung heraufbeschworen hatte, einer namenlosen Enttäuschung Platz gemacht. Von allen Seiten hörte man, insonderheit auch von selbständig denkenden Ärzten der modernen Schule, nur Nachteiliges darüber,. und so sanken die bis aufs äusserste gespannten Hoffnungen und Erwartungen alle Tage mehr. Auch hier hat sich wieder einmal das bekannte Sprichwort bewährt: "Es kreissen die Berge und sie gebären eine Maus." Heute, wo diese neue Auflage in die Welt geht, ist die Tuberkulin-Impfung bereits ein allgemein überwundener Standpunkt. Nur zu sehr hat sich auch bei ihr die Thatsache bewahrheitet, dass die Impfung als die grösste Kurpfuscherei der Welt zu betrachten ist.

Eine wirkliche Heilung vorgeschrittener Lungenleiden kann oft durch Jahre lange, zielbewusste Anwendung meiner Kur erreicht werden. Die moderne Schule strebt danach, in der Kegel jede Krankheit mit dem Vorhandensein eines bestimmten Bacillus zu erklären. Sie vergisst indessen dabei ganz, dass, gerade so, wie ein und dieselbe Pflanze in verschiedenen Klimaten verschieden sich entwickelt, wie das Gefieder ein und derselben Vogelgattung ebenfalls in verschiedenen Klimaten verschieden wird, auch alle Bazillen in Gestalt und Form von den verschiedenen Temperaturen (Klima) abhängig sein muss.

Bei schon zu weit vorgeschrittenen Lungenkrankheiten lässt sich überhaupt keine Heilung mehr erzielen, aber der Zustand des Patienten kann wenigstens bis zum letzten Augenblick erträglich gestaltet werden. Die Heilbarkeit der Lungenkrankheiten hängt somit nur von der Lebenskraft des Patienten und davon ab, wie sich die Verdauung noch heben lässt. Gelingt es, dieselbe dauernd zu bessern und normaler zu gestalten, so tritt auch überraschend schnell eine Besserung ein, gelingt dies nicht, so ist auch in allen Fällen eine Heilung ausgeschlossen. Viele Patienten habe ich in meiner Kur gehabt, welche in unglaublich kurzer Zeit von ihren Lungenleiden befreit wurden, weil es gelang, ihre Verdauung schnell zu bessern. Dagegen habe ich bei anderen, welche schon feste Eiterknoten in den Lungen hatten, beobachtet, wie die Rückwärtsbildung dieser Knoten Jahre erforderte, und wie jedesmal, wenn sich ein solcher Knoten auflöste, eine heftige Krisis eintrat, die, an sich zwar nicht gefährlich, doch oft recht schmerzhaft verlief. Durch meine Methode wird sofort damit begonnen, die inneren Temperaturen zu regulieren, wodurch, wenn dies richtig geschieht, die Fremdstoffe auf ihrem eigenen Wege rückwärts geleitet werden, bis eine Heilung erzielt wird.

Bei dieser Gelegenheit will ich noch eines Punktes gedenken, der allgemeine Beachtung verdient. Da, wo es sich um solche Kranke handelt, deren Krankheitsstadium bereits sehr weit vorgeschritten ist, gleichviel ob sie an Tuberkulose oder irgend einer andern Krankheit leiden, glaube man indessen nicht, dass in allen Fällen eine Heilung zu erzwingen sei. Oft wird die Lebenskraft und die Reaktionsfähigkeit des Körpers nicht mehr ausreichen, und in solchen Fällen empfiehlt es sich, überhaupt von jeder Kur abzusehen. Immerhin kann aber die Reaktionsfähigkeit des Körpers geprüft werden. Ist die Verdauung noch besserungsfähig, so mag man mit ruhigem Gewissen die Kur weiter fortbrauchen, ist dagegen die Verdauung unbeeinflussbar, so ist eine Fortsetzung nicht ratsam. Dazu sei folgendes Beispiel aus meiner Praxis angeführt. Vor einem halben Jahre brachten Eltern ihre 20jährige Tochter zu mir, die sehr lungenleidend war. Die Kur wurde begonnen und von der Patientin mit grosser Konsequenz durchgeführt. Bereits nach einigen Wochen stellte es sich heraus, dass die sehr mangelhafte Verdauung sich in keiner Weise bessern wollte. So riet ich, die Kur lieber einzustellen, wodurch auch der Körper jeder weiteren Reaktionsarbeit überhoben wurde, die ihn nur unnützerweise belästigt, nie aber geheilt hätte.

Nun sei es mir gestattet, auch an dieser Stelle wieder einige Heilungsfälle verschiedener Lungenleiden aus meiner Praxis einzuflechten.



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Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
2. 5. 2000
Das Magazin Nature Medicine veröffentlicht in einem Artikel, dass es spanischen Wissenschaftlern erstmals gelungen ist die Insulin-Produktion bei Mäusen per Gentherapie auf Leberzellen zu übertragen (Nature Medicine May 2000: 6, 568 - 572) .

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