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Lehrbuch der Gynäkologie

Otto Küstner, 4.Auflage 1910

 

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III. ABSCHNITT.
Die Krankheiten des Uterus.

Kapitel XI.
Endometritis, Metritis, Hyperplasie des Endometriums.
Von Otto Küstner.

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Endometritis post abortum


Eine eigentümliche Form von Endometritis hyperplastica beobachtet man nach Abort; ich fand dann nicht selten nur einzelne Teile des Endometriums, die eine Wand oder mir einen Teil einer solchen, eine Tubenecke von der Wucherung ergriffen. Diese Wucherung deutete ich als schlecht involvierte Decidua oder auf solcher aufgebaute Entzündung. Um diese eigentümliche Provenienz zu kennzeichnen, nannte ich diese Form der Endometritis Deciduom.


Fig.155. Endometritis interstitialis. Drüsen nicht dilatiert; an manchen Stellen Rundzelleninfiltration des interglandulären Gewebes. Frau A. Abrasio 20. Febr. 1909.

OPITZ hat die feinere Anatomie genauer studiert und nachgewiesen, daß eine außerordentlich starke Drüsenentwicklung mit eigentümlicher Bildung von Epithelsprossen in das Drüsenlumen hinein für diese Form der Endometritis charakteristisch ist. Das Drüsenareal dominiert auf dem mikroskopischen Schnitte in dem Maße, daß au mehreren Stellen die Drüsenepithelien dos-a-dos sich zu berühren scheinen (vgl. Fig. 156). Ferner bleiben derartige chronische, entzündlich-hyperplastische Zustände nach den akuten, auf bakterieller Wirkung entstandenen Endometritiden zurück, also nach der pyogenen, saprischen, besonders aber nach der gonorrhoischen Entzündung. Die spezifischen Mikroben im Gewebe sind längst vernichtet, es ist nur der reaktive Zustand desselben geblieben.

Endlich aber, und das trifft zweifellos die häufigsten chronischen Endometritiden, sind derartige ätiologische Faktoren nicht aufzufinden. Der klinischen Erfahrung scheint es zu entsprechen, daß gelegentlich sich häufende Ernährungsstörungen des inneren Genitaltraktus in Anspruch genommen werden können, als Erkältungen während der Menstruation, Masturbation, häufig geübter Coitus reservatus. Oft aber kommen auch diese ätiologischen Momente nicht in Betracht, und wir müssen mit der Tatsache rechnen, daß bei einer Schleimhaut, welche, wie die des Uterus physiologischerweise, d.h. vor, während und nach der Menstruation, während der Gravidität und des Puerperiums, so außerordentlich häufigen und fundamentalen Schwankungen in Ernährung, Vermehrung und Wachstum ihrer Elemente unterworfen ist, gelegentlich ein Zustand bleibend und chronisch werden kann, welchen man vom anatomischen Standpunkte aus als Hyperplasie bezeichnen muß.


Fig. 156. Endometritis post abortum. Frau S., 42 Jahre alt, 12 Entbindungen, vorletztes Wochenbett fieberhaft, 2 Aborte vor 3/4 Jahren und l Monat. Seit dem letzten andauernde Blutung. Abrasio 11.Juni 1900. Das hauptsächlichste Areal des Schnittes wird von Drüsenlumina eingenommen; in dieselben hinein zahlreiche Epithelsprossen. Spärliches Interglandulargewebe. Links oben eine Insel decidualen Gewebes.





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Dieses Buch ist ein altes Fachbuch, der Inhalt entspricht nicht dem aktuellen Stand der Medizin. Angegebene Therapien entsprechen höchstens dem Stand der Medizin zum angegebenen Druckdatum. Dasselbe gilt für eine ggf. angegebene Rezeptur für ein Medikament. Diese entsprechen nicht dem heutigen Stand der Medizin und sind unter Umständen sogar körperlich schädigend. Die Zubereitung von Rezepturen und die Anwendung derselben gehört in die Hände erfahrener Ärzte und Apotheker.
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Rückblick
24. 4. 1899
Der Deutsche Bundesrat beschließt, Frauen zu den Staatsprüfungen der Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zuzulassen. Das nötige Studium konnten sie jedoch erst vom Wintersemester 1908/09 an preußischen Universitäten ableisten, da sie erst zu diesem Zeitpunkt voll eingeschriebenes Mitglid werden konnten, so daß sie bis zu diesem Zeitpunkt im Ausland studieren mußten.

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